Prayuth warnt Politiker die Bauern für Publicity Zwecke auszunutzen

Prayuth warnt Politiker die Bauern für Publicity Zwecke auszunutzen

Bangkok. Nachdem die ehemalige Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra am Donnerstag bei ihren Besuchen bei den verzweifelten Reisbauern in Surin und Ubon Ratchathani eine große Publicity erfuhr, die in allen sozialen Netzwerken verbreitet wurde, warnte Premierminister Prayuth jetzt die Politiker, den Einbruch der Reispreise und die verzweifelten Reis Bauern für ihre Publicity Zwecke auszunutzen.

 
yinlak-in-ubon-ratchathani_03Yingluck sprach nicht nur mit den verzweifelten Reisbauern sondern kaufte ihnen auch einen Teil ihres auf der Straße angebotenen Reis ab. Wenig später gab sie dann auf ihrer Facebook Seite bekannt, dass sie am Freitag vor der Fashion Island Shopping Mall auf der Ram Intra Straße diesen Reis wieder zum gleichen Preis weiterverkauft.

 

yinlak-in-ubon-ratchathani_reis-20-bahtYingluck hatte den Reis in Ubon Ratchathani zu einem Kilopreis von 20 Baht eingekauft und bot ihn auf der Ram Intra ebenfalls wieder zum Preis von 20 Baht an. Ein Geschäft hat sie damit also nicht gemacht.

Inzwischen hat der Preisverfall des Reises viele Bauern in arge finanzielle Bedrängnis gebracht. Viele Bauern sind hoch verschuldet und wissen keinen Ausweg aus ihrer verzweifelten Situation. Sie müssen ihre Familien ernähren und wissen größtenteils nicht, wie sie das noch lange durchhalten können.

Mittlerweile, so berichten die nationalen Medien, hat der Preisverfall bereits sein erstes Opfer unter den Landwirten gefordert. Der 43 Jahr alte Supakit Panplaek aus Phichit wurde tot hängend an einem Baum auf seinem Reisfeld gefunden. Seine Verwandten und die Familie glauben, dass er Selbstmord begangen hat, weil er Stress und Schulden aufgrund der fallenden Preise für den Reis hatte.

Der 47 Jahre alte Verwandte Nithat Panplaek sagte gegenüber den thailändischen Medien, dass sich Herr Supakit sein Leben aufgrund von Depressionen über die niedrigen Preise für Reis und wegen seiner hohen Schulden alleine genommen habe.

Herr Supakit hatte die Studiengebühren für seine vier Kinder zu zahlen und schuldete der landwirtschaftlichen Genossenschaft in Bang Mun Nak fast 1 Million Baht , berichtete Herr Nithat gegenüber den Medien.

Frau Ubon, die Dorfchefin und ein Freund der Familie teilten die gleiche Ansicht und sagten dass sich Herr Supakit Sorgen um seine Familie und um ihr Überleben gemacht habe. Damit sei er wohl nicht mehr zu Recht gekommen.

General Leutnant Sansern Kaewkamnerd, der Regierungssprecher, war offensichtlich anderer Meinung und erklärte mit Nachdruck, dass es keine Verbindung zwischen dem Tod von Herrn Supakit und den Reispreisen, die sich in einem 10-Jahres-Tief befinden, gegeben hat.

Er sagte, dass sein Büro Informationen über Herrn Supakit eingeholt und dabei erfahren habe, dass der Mann sich eine Klimaanlage für sein Haus angeschafft habe und deswegen hoch verschuldet war. „Sein Tod hat nichts mit der Landwirtschaft oder den gefallenen Reispreisen zu tun“, betonte General Leutnant Sansern.

prayuth-chan-o-cha-und-yinglak-chinnawatPremierminister Prayuth erinnerte unterdessen die Politiker noch einmal daran, nicht den Bauern ihren Reis abzukaufen, nur um ihr Image in der Bevölkerung zu steigern. „Wenn sie das wirklich vorhaben“, sagte er, „dann sollten sie es nur machen um den Bauern tatsächlich zu helfen und nicht, um ihr Image oder ihr Ansehen zu steigern“, betonte er.

Die Regierung hatte eine Reis-Subventionsregelung von 13.000 Baht pro Tonne für Hom Mali Paddy Reis angekündigt, um den Bauern beim Preisverfall zu helfen.

Von den 13.000 Baht werden jedoch nur 9.500 Baht direkt an die Landwirte ausgezahlt, wenn sie ihren Reis lagern und nicht direkt auf den Markt werfen. Der Rest des Geldes soll die anderen Kosten einschließlich der Wartung und der Lagerung abdecken.

Es ist beabsichtigt, dass die Landwirte ihren Reis dann innerhalb von fünf Monaten nach dem Beitritt zu dieser Regelung wieder einlösen können.

Obwohl die nationalen Medien und die Experten anderer Meinung sind, sagte Premierminister Prayuth, dass das Subventionsprogramm der Regierung für den Reis Mechanismus auf dem Markt nicht schädlich sein wird.

Die Regierung wird nach entsprechenden Wegen suchen, um den Reishandel erneut anzuheben, fügte er hinzu.

Unterdessen sind etwa 30 Mitglieder des thailändischen Verbands der Reis Müller „Executive Committee der Thai Rice Millers Association“, darunter auch ihr Präsident, von ihren Ämtern zurück getreten, nachdem am Donnerstag Kritik laut wurde, dass die Reismüller für den jüngsten Rückgang der Reispreise verantwortlich wären.

Dies geschah, nachdem General Prayuth die Reismühlen Betreiber und einige lokale Politiker dafür verantwortlich gemacht hatte, die Reispreise zu manipulieren und dadurch den Kurssprung verursacht zu haben. Prayuth erklärte weiter, dass der Rücktritt der Mitglieder des Verbandes nicht sein Ziel gewesen wäre, da es einige Zeit dauern würde, um neue Verantwortliche für diesen Posten zu wählen.

„Die Regierung erhält manchmal Informationen und braucht die Vereinigung der Reis Mühlen Betreiber, um bestimmte Tatsachen zu klären“, sagte er weiter.