Thailändische Sklaven werden wie Hunde angekettet

pp Songkhla. Ein vier Mann starkes Team der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) war für sechs Tage zu Besuch in Thailand um sich über die Arbeitsbedingungen an Bord der Fischer zu informieren.

Laut dem Bericht der Delegierten arbeiten die meisten der Fischer an Bord unter schlechten Arbeitsbedingungen, einer beengten Unterkunft und ohne die Hoffnung, dass sie für ihre geleistete Arbeit auch nur einen einzigen Baht sehen.

ITF-Inspektor Keith Mc Corriston kommentierte die Bedingungen auf den inspizierten Schiffen und sagte: „Die Mannschaft war zunächst erschrocken, dass sie mit uns sprechen konnten. Sie haben keine Arbeitsverträge, keine Toiletten, keine Duschen und auch keine Matratzen zum Schlafen“.

„Die Kochgelegenheit der Männer besteht aus einer offenen Flamme und einer kargen Grundausstattung. Die 24 Mann starke Crew muss einer sehr beengten Unterkunft schlafen. Wir sprachen mit einem Fischer, der bereits seit zehn Monaten an Bord war. Wir vermuten, dass seine Beschreibung sogar noch eine grobe Untertreibung ist“.

Apinya Tajit, ein Mitarbeiter des Stella Maris Centers für Seeleute in Si Racha erklärte: „Wir haben es täglich mit einer Vielzahl von Fischern in Thailand und von thailändischen Fischern außerhalb von Thailand zu tun. Wir wissen von einem Fischer, der mit einem gebrochenen Bein von einem Krankenhaus abgelehnt wurde, da er die Behandlung nicht bezahlen konnte. Er konnte sich daraufhin nur an Bord des Schiffes aufhalten. Der Mann hat seit zwei Jahren gearbeitet und noch nie einen Baht Lohn erhalten. Wir haben uns um seine Arztrechnung gekümmert und sie bezahlt“.

„Ein weiterer Fischer ist von seiner Behandlung an Bord dermaßen traumatisiert, dass er in eine Traumaberatung überwiesen wurde. Er hatte uns erklärt, dass er versucht hatte von Bord zu kommen und daraufhin wie ein Hund angekettet wurde. So war es ihm unmöglich, zu fliehen“,

Mark Davis, der stellvertretende ITF-Regionalsekretär für die Region Asien-Pazifik, ergänzt: "Die Branche steht vor großen Herausforderungen in der gesamten Region. Aus diesem Grund werden die Arbeiter vernachlässigt und misshandelt. Diese Praxis ist weit verbreitet und gilt gleichermaßen für Wanderarbeiter wie auch für die thailändischen Staatsbürger. In dieser Branche haben die Fische mehr wert als die Arbeiter, die sie einfangen“.

Berichten zufolge soll es rund 40.000 Thai-Schiffe geben, die mit nur 10.000 registrierten (viele mit gefälschten Lizenzen) und nicht registrierten Migranten besetzt sind. Diese „Tarnkappe“ ermöglicht es den Kapitänen, die Arbeitnehmer wie moderne Sklaven zu behandeln.

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