Nakhon Nayok. Zwei hochrangige Militäroffiziere wurden nach einem Skandal um den Tod eines jugendlichen Kadetten aus der Akademie der Vorbereitungsschulen der Thai Armed Forces (AFAPS) entlassen. Der Oberbefehlshaber der Akademie, General Thanchaiyan Srisuwan ordnete am Freitag die Überstellungen von Oberst Chatchai Duangrat und Kommandant Noppasit Pienchob an, die beide die Studentenangelegenheiten bei der AFAPS beaufsichtigten.
Wie bereits mehrfach berichtet, kam der 18 Jahre alte Kadett Phakhapong „Meay“ Tanyakan, am 17. Oktober in der Akademie der Vorbereitungsschulen der Thai Armed Forces ums Leben.
Die Familie des verstorbenen Kadetten Phakhapong vermutet, dass er an Verletzungen gestorben ist, die er durch eine Strafe erlitten hat, die er in der Schule erhalten hat. Sie sind sich sicher, dass er nicht aus natürlichen Gründen gestorben ist.
Obwohl die von General Thanchaiyan erteilte Anordnung nicht die genaue Ursache für die Entlassung der beiden hochrangigen Offiziere angibt, berichten die thailändischen Medien jedoch, dass es klar ist, dass die Entlassung der beiden Offiziere mit dem Vorfall in Zusammenhang steht.
General Thanchaiyan soll bereits einen Bericht über das Ergebnis der Untersuchung von AFAPS über den Tod des Teenagers erhalten haben. Allerdings wurden bisher keine Details des Berichts veröffentlicht.
„Diese Untersuchung ist getrennt von der Untersuchung, die der Oberste Befehlshaber angeordnet hat“, sagte der Sprecher des Hauptquartiers der Royal Thai Armed Forces, Generalleutnant Natapol Boon-ngarm am Freitag. Am 23. November ernannte General Thanchaiyan Herrn Chawarat Marungruang, den stellvertretenden Stabschef des Hauptquartiers, zum Vorsitzenden des Komitees zur Untersuchung von Phakhapongs Fall.
„Wir werden die Wahrheit definitiv herausfinden und damit auch die Gerechtigkeit für alle Seiten sicherstellen“, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Generalleutnant Kongcheep Tantravanich, ebenfalls am Freitag gegenüber den Medien.
„Aber bitte geben Sie dem Ausschuss etwas Zeit für die Untersuchung“, fügte er hinzu. Er sagte weiter, dass das Komitee auch noch auf die Ergebnisse der medizinischen Tests warten müsse, die in etwa rund sieben Tage dauern könnten.
Phakhapongs Familie behauptet weiter, dass dies nicht der erste Zwischenfall mit ihrem Sohn sei und er fast schon einmal im August gestorben wäre, nachdem er ebenfalls von älteren Schülern der AFAPS bestraft worden war. Sie sagen, es gibt gute Gründe dafür zu vermuten, dass er nicht eines natürlichen Todes gestorben ist und sein Tod eher mit einem falschen Spiel zu tu hat.
Der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Generalleutnant Kongcheep sagte weiter, dass General Thanchaiyan die Ergebnisse der AFAPS-Untersuchung bereits dem stellvertretenden Premierminister und Verteidigungsminister General Prawit Wongsuwan zur Überprüfung vorgelegt habe.
„Dabei hat die AFAPS zwei getrennte Vorfälle untersucht“, sagte er. „Der erste Vorfall handelt von der Bestrafung, die von älteren Kameraden bereits schon im August angeordnet wurde. Die zweite Untersuchung betrifft seinen Tod am 17. Oktober „, sagte Generalleutnant Kongcheep weiter.
Dabei fügte er hinzu, dass bei der Untersuchung durch das AFAPS herausgefunden wurde, dass ältere Schüler im August eine übermäßige Bestrafung gegen Phakhapong angeordnet hatten. Er sagte weiter, dass die Schüler ebenfalls von der Schule für diese Aktion bestraft werden.
„Die Familie von Phakhapong hat sich inzwischen dafür entschieden, keine rechtlichen Schritte gegen diese älteren Studenten zu unternehmen“, sagte Generalleutnant Kongcheep weiter.
AFAPS berichtete, dass die Aufnahmen der Sicherheitskameras in der Schule, und die Aussagen von Phakhapongs Freunden gezeigt hätten, dass niemand am 17. Oktober den Kadetten Phakhapong angerührt oder verletzt hatte.
Phakhapongs ältere Schwester Supicha Tanyakan sagte unterdessen auf Facebook, dass das Zentralinstitut für Kriminaltechnik nun Teile der Organe ihres Bruders zur Untersuchung angenommen habe. Diese wurden am Donnerstag vom militärischen Phramongkutklao Krankenhaus an die Familie zurückgegeben. Supicha sagte weiter, dass alle Zweifel über den Tod von Phakhapong an bestimmte Leute beim AFAPS gerichtet werden sollten, und nicht direkt an die Schule.
Prawit sagte gestern, es täte ihm leid, wenn seine Interviews über Phakhapongs Fall seine Familie verärgert hätten und er gelobte, dass in diesem Fall eine transparente Untersuchung gewährleistet wird.
Srisuwan Janya, der Vorsitzende der thailändischen Verfassungsschutzorganisation stellte öffentlich die Frage, warum es das AFAPS überhaupt erlaubt, dass Kadetten ihre jüngeren Kameraden bestrafen dürfen. „Diese Kadetten sind einfach noch nicht reif genug“, fügte er hinzu.
Srisuwan sagte auch, dass es in den letzten drei bis vier Jahren auch noch andere Berichte über Todesfälle unter den Kadetten gegeben habe. Er forderte die Nationale Menschenrechtskommission (NHRC) auf, mutmaßliche Menschenrechtsverletzungen an der Schule zu untersuchen. Der stellvertretender Generalsekretär der NHRC, Herr Sopol Chingchit nahm die Petition an.
Anfang dieser Woche veröffentlichte die Cross Culture Foundation eine Stellungnahme zu Phakhapongs Fall, in der eine transparente Untersuchung gefordert wurde. Sie forderte auch die Streitkräfte auf, die unmenschliche und schädliche Bestrafung von Soldaten abzuschaffen.
Stattdessen sollte lieber eine Mechanismus für „Niedrig rangige Soldaten“ eingerichtet werden, bei dem sich diese Soldaten über eine unangemessene Bestrafung beschweren können. Weiterhin müssen zusätzliche Vorschriften erlassen werden, um der Internationalen Konvention zum Schutz aller Personen vor körperlicher Misshandlung zu entsprechen, sagte er weiter.
- Quelle: The Nation, Thai Visa, Phuket Gazette