Panlop sei bereit, wenn die Polizei Chamlong und andere Führer der PAD verhaften sollte. Panlop und Chamlong sind alle Freunde, sie waren gemeinsam auf der Militärakademie und kennen sich seit ihrem Eintritt in die Politik in den 70er Jahren. Panlop berichtete, er habe Chamlong zwei „ewige Versprechen“ gegeben: Ihn zu ersetzen, falls Chamlong etwas während der Unruhen im Schwarzen Mai 1992 zustoßen sollte und auch zukünftig Angelegenheiten zu beenden, sofern Chamlong verhaftet werden würde.
Schluß mit lustig
Panlop kündigte gleichzeitig an, daß man von ihm kein moderates Verhalten erwarten könne. Wenn Chamlong verhaftet würde, dann „brauche ich nur drei Tage, bis die Regierung zurücktritt.“ Daher wäre es weise, wenn Premier Samak sofort zurücktritt. Der Kampf der PAD, so Panlop wörtlich, wäre dann nicht mehr friedlich.
„Ich werde das dann so machen wie ich will, und das ist kein friedlicher Weg“, sagte Panlop in einem Interview. „Manchmal ist es schmerzlich, seine Ziele zu erreichen. Es ist möglich, daß die Sache dann an das Blutbad im Mai 1992 erinnert.
“ Ein Lehrbeauftragter der Prince of Songkhla äußerte sich besorgt, daß Panlop die Führung der PAD übernehmen könnte. Es drohe Gewalt und die Regierung könne dies als Anlaß nehmen, den Notstand auszurufen.
Panlop, ehemaliger Vize-Chef des Internal Security Operation Command (ISOC), ist ein bekannter Hardliner, der immer auf der Bildfläche auftauchte, wenn es politische Krisen gab. Beispielsweise war er nicht unbeteiligt, als im Süden die Krue Se Moschee gestürmt und 30 Separatisten getötet wurden. Der Sturm auf die Moschee ist einer der Gründe für den Ausbruch des Bürgerkrieges in den drei südlichsten Provinzen des Landes. tn
Wer ist Panlop Pinmanee?
Zum besseren Verständnis zur Person von Panlop Pinmanee ein Artikel aus dem TIP-Archiv:
Eine schillernde Figur
General Panlop Pinmanee, den Interimspremier Thaksin Shinawat nach dem angeblichen versuchten Sprengstoffattentat auf der Stelle als stellvertretenden ISOC-Chef entfernen ließ, streitet rundweg jede Verwicklung in dieses Komplott ab. Wer ist dieser Mann? Die Bangkok Post brachte ein Kurzporträt diese Mannes.
General Panlop Pinmanee ist eine kontroversielle Persönlichkeit, die bereits öfters im Zentrum des öffentlichen Interesses stand. Bis zu seinem abrupten Abgang vor ein paar Tagen war er noch stellvertretender Direktor des Internal Security Operations Command (ISOC), ein Posten, auf den er „strafversetzt“ worden war. Denn davor war Panlop stellvertretender Chef des SBPPC, der Einsatzleitung für die Sicherheitskräfte im unruhigen Süden. Er hatte als solcher die Anweisung für das gewaltsame Vorgehen gegen jene Gruppe von Aufständischen gegeben, die sich am 28. April 2004 in der Krue Se Moschee verschanzt hatten. Die Aktion führte zu einem Massaker, bei dem 32 muslimische Aufrührer umkamen.
General Panlop gab zu, daß seine Anweisung zur Gewaltanwendung damals gegen den ausdrücklichen Befehl seines Vorgesetztem, General Chavalit Yongchaiyudh, erfolgte und er ganz allein für den Vorfall verantwortlich war. Gegen ihn und zwei Beamte, die den Angriff auf die Moschee leiteten, läuft ein Strafverfahren, das von den Angehörigen der Massakrierten angestrengt wurde. Am 4. Mai 2004 trat er als stellvertretender Chef des SBPPC zurück und übte seither nur mehr seine Funktion in der ISOC aus, die er bereits seit 2001 bekleidete.
Panlop ist ein Hardliner geblieben, der immer wieder betont hat, daß die Anwendung von Gewalt im Umgang mit den Aufständischen im Süden notwendig sei, und stellte sich auch hinter den Zwischenfall von Tak Bai im Jahr 2004, bei dem 78 muslimische Demonstranten, die teilweise wie Baumstämme auf Militärlastwagen geschlichtet worden waren, elendiglich umkamen. Gelegentlich kritisierte er öffentlich die Strategie der Regierung und meinte, daß der sowohl der Staat als auch das Militär „zu schwach“ seien.
Panlop, der am 25. Mai 1936 als Sohn einer Bauernfamilie im Bezirk Sam Phran in der Provinz Nakhon Pathom geboren wurde, gehörte später der Klasse 7 der königlichen Militärakademie Chulachomklao an, wo er 1960 graduierte. Es ist die Klasse der sogenannten „Young Turks“ der auch General Chamlong Srimuang, Major Manoonkrit Rupkhachorn und der bereits verstorbene Prachak Sawangchit angehörten.
Als junger Offizier wurde er an die Front geschickt. Er sollte Thailands Grenze zu Kambodscha in Prachin Buris Ta Phraya Distrikt verteidigen, als 1961 zwischen Thailand und Kambodscha ein Streit über den Preah Vihear Tempel ausbrach. Danach absolvierte er in den USA eine Rangerausbildung und einen Spionageabwehrkurs, bevor er 1968 ein Jahr lang den Oberbefehl über die Special Thai Ranger Army übernahm, eine Spezialtruppe, die in Laos geheime Operationen gegen die Nordvietnamesen durchführte. Er leitete dann das Assassination Team (Attentatsteam) der Armee.
Später lancierte er mit Kameraden, den “jungen Türken“ der Klasse 7, darunter den Offizieren Chamlong und Manoonkrit, im Oktober 1976 den Coup gegen die Regierung von Seni Pramoj und 1977 den Sturz der rechtsgerichteten Regierung von Premierminister Tanin Kraivixien. Nach einem 1981 gescheiterten Coup gegen den damaligen Premierminister Prem Tinsulanonda ging er ins Exil nach Laos, um dem Todesurteil zu entgehen, und saß dort zwei Monate lang im Gefängnis. Panlop gab einmal zu, daß er auch hinter einer Serie von Attentatsversuchen auf den starken Mann der Armee, General Arthit Kamlang-ek, gestanden war, bestritt jedoch, beim Mordversuch an General Prem die Hand im Spiel gehabt zu haben.
Er sagte auch, er habe eine Rolle bei den Ereignissen des sogenannten Schwarzen Mai 1992 gespielt, dem Konflikt zwischen seinem Klassenkameraden Chamlong Srimuang und dem damaligen Premierminister Suchinda Kraprayoon, der sich danach aus der Politik zurückzog. Zuletzt war Panlop als ISOC-Vize für die Repatriierung von etwa 4.500 Hmong-Flüchtlingen aus Ban Huay Nam Khao, einem Dorf in Phetchabuns Khao Kho Distrikt, nach Laos verantwortlich. bp