Jeder Offizier der CSD ist verpflichtet, seine finanziellen Angelegenheiten buchhalterisch aufzuführen. Das Bilanzbuch wird von der Behörde gestellt. Die Beamten sollen auf diese Weise einen Überblick über ihre finanzielle Lage gewinnen und vorsichtiger beim Geldausgeben sein.
Das Projekt ist die Idee von Pongpat Chayaphan, Kommandeur der CSD. Beamte, die finanziell gut Haushalten sollen mit Preisen belohnt werden.
Nicht alle Offiziere halten das für eine gute Idee. Einer von ihnen, der seit 30 Jahren für die Spezialeinheit arbeitet und 25 000 Baht monatlich verdient, sagte, das Projekt sei für ihn persönlich sinnlos.
„Jeden Monat gebe ich mehr aus als ich einnehme“, gab er zu. Da nutzt es wohl nichts, wenn er alles aufschreibt. Der Vater einer 11jährigen Tochter muß noch vier Jahre pro Monat 12 000 Baht für einen Kredit in Höhe von 300 000 Baht abzahlen.
Zwar arbeitet seine Frau, um das Familieneinkommen aufzubessern, aber manchmal muß er sich bei Kredithaien Geld leihen, um über die Runden zu kommen. Seine Frau weiß davon nichts. Wenn ihr das Bilanzbuch in die Hände fiele, würde das einen Familienkrach auslösen, fürchtet er.
Ein anderer Polizeioffizier lehnt das Bilanzbuch ebenfalls ab. Auch hier geht es um ein Geheimnis, wenn auch um ein anderes: „Die monatlichen Ausgaben aufzuschreiben würde nicht dabei helfen, besser mit dem Geld zu haushalten. Jeden Monat verdiene ich Geld, kann aber nicht sagen, woher es kommt… Und manchmal gebe ich Geld aus, weil ich mit Freunden abends weggehe.“ bp