Zehntausende „Rothemden“ protestieren erneut in Bangkok

Die «Rothemden» versuchten entlang einer 45 Kilometer langen Strecke durch die Hauptstadt, die Anwohner zur Teilnahme zu animieren. Die lokalen Medien schätzen die Zahl der Demonstranten auf über 100.000, die Polizei auf ca. 65.000.

Veera Musikapong, einer der Anführer der „Rothemden“, forderte die Menschen in einer kurzen Ansprache auf, sich den „armen Bauern“ anzuschließen, „um die von der Elite unterstützte Regierung zu stürzen“.

Der vertriebene Ex-Premier Thaksin hat seine Anhänger aufgefordert, noch etwas länger durchzuhalten, aber so, wie die Dinge gerade laufen, nimmt der „Endkampf“ in Bangkok immer mehr die Züge einer Fernsehserie an, bei der die Drehbuchautoren nicht mehr wissen, wie sie letztlich zu einem Ende kommen sollen.

Die Rückkehr der Roten zur Phan-Fa-Brücke am Abend nach dem friedlichen Umzug durch Bangkok am 20. März mit Tausenden von Fahrzeugen war schon fast ein symbolisches „Zurück auf Start“.

Der Charakter der Auseinandersetzung hat sich inzwischen zu einem extremen Taktieren geändert, mit einem schnellen Ende kann nicht gerechnet werden.

Offensichtlich hat Thaksin die Aktivitäten als Kampagne zur Sympathiegewinnung konzipiert. Damit wollte er Premierminister Abhisits Versuch kontern, die Proteste zu diskreditieren.

Die Demonstranten winkten und lächelten während ihres Marsches durch die Stadt den Zuschauern zu und wurden in einigen Gegenden freundlich begrüßt, ernteten aber auch Ablehnung bis hin zur Feindseligkeit.

Der Umzug wurde in größerem Umfang als bislang durch Phuea-Thai-Abgeordnete unterstützt, die sich zuvor den Demonstrationen gegenüber distanziert verhalten hatten, was zu geringeren Demonstrantenzahlen in Bangkok geführt hatte.

Das eher späte Auftreten der Phuea Thai auf der Bühne wurde vom Parteivorsitzenden Chavalit Yongchaiyudh gekrönt, der die Menge bei der Phan-Fa-Brücke besuchte.

Den Rothemden-Führern dürfte es guttun, daß die Zahl der Demonstranten wieder zugenommen hat, was bedeutet, daß Verstärkung aus den Provinzen angekommen sein muß. sf, tn

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