Die Hotels liegen in unmittelbarer Nähe der Ratchaprasong-Straßenkreuzung, die die Demonstranten besetzt halten. Nach Industrieschätzungen verlieren die 13 Hotels in dem besetzten Areal zusammen täglich umgerechnet 4,6 Millionen Euro.
Bei den betroffenen Hotels handelt es sich um das Grand Hyatt Erawan, das Holiday Inn, das Intercontinental und das Centara Grand.
„Wir haben unsere Gäste gebeten, bis Mittag auszuchecken, sagte ein Mitarbeiter des Intercontinental Hotels am Morgen des 20. April.
Tourismus „dezimiert“
Der thailändische Finanzminister Korn Chatikavanij warnte laut der Berliner Tageszeitung „Tagesspiegel“, der Tourismus werde in diesem Jahr „dezimiert“, was Thailand 2% seines Wachstums kosten könne.
Die Handelskammer befürchtet hohe volkswirtschaftliche Kosten, wenn die Demonstranten tatsächlich das Finanzzentrum stürmen sollten, und die Proteste tatsächlich bis Mitte Mai dauern sollten, wie die Rothemden das angekündigt haben. „Wir rechnen mit Verlusten von mehr als zwei Milliarden US-Dollar“, sagt Thanawat Polvichai von der Handelskammer.
Die Proteste könnten damit ähnlich kostspielig für die thailändische Wirtschaft werden wie die Blockade der Flughäfen in Bangkok durch die „Gelbhemden“ im Jahr 2008. Die damaligen Proteste führten zu Milliardenausfällen, von denen sich Thailand erst in den vergangenen Monaten zu erholen begann. Mit rund 6,5% Anteil am Bruttoinlandsprodukt ist der Tourismus der größte Devisenbringer der thailändischen Volkswirtschaft.
"Hohes Sicherheitsrisiko"
Das thailändische Fremdenverkehrsamt (TAT) empfiehlt, diese Demo-Meile sowie Menschenansammlungen zu meiden und sich über die Medien zur weiteren Entwicklung auf dem Laufenden zu halten. Von den Demonstrationen in Bangkok sei jetzt noch die Straßenkreuzung Ratchaprasong betroffen, womit der Zugang zu den anliegenden Hotels und Einkaufszentren behindert sei.
Das deutsche Auswärtige Amt warnt (Stand 13. April):
Bei erneuten Räumungsversuchen muss jedoch mit weiteren Auseinandersetzungen gerechnet werden. Der Zugang zu den Hotels und Einkaufszentren in der Nähe der Straßenkreuzung Ratchadamri /Ploenchit Road bleibt in jedem Fall erheblich behindert.
Auch sind weitere gewaltsame Ausschreitungen an möglichen neuen Demonstrationsorten nicht auszuschließen. Es wird daher dringend empfohlen, die genannten Orte sowie Menschenansammlungen und Demonstrationen im Allgemeinen weiträumig zu meiden und sich über die Medien über die weitere Entwicklung unterrichtet zu halten.
Reisen und insbesondere Flüge nach und von Bangkok sind grundsätzlich weiterhin möglich. Im Norden des Landes kam es bisher nur zu vereinzelten Protesten (Chiang Mai; Udon Thani), die friedlich verliefen. Phuket und die Tourismusregionen im Süden Thailands sind von den Demonstrationen derzeit nicht betroffen.
Am 7. April 2010 hat die thailändische Regierung den Ausnahmezustand für die Hauptstadt Bangkok und die umliegenden Provinzen verfügt. Somit können u.a. Versammlungen von mehr als fünf Personen von den Sicherheitskräften aufgelöst werden. APA, Reuters, Der Standard, Tagesspiegel bp, tn, AA