Deutsches Auswärtiges Amt, Stand 23. April: Vor dem Hintergrund andauernder politischer Proteste und der daraus resultierenden unübersichtlichen Sicherheitslage wird von nicht unbedingt notwendigen Reisen nach Bangkok derzeit abgeraten. Die Nutzung des Bangkoker Flughafens als Transitflughafen für Flüge innerhalb Thailands oder ins Ausland ist nicht beeinträchtigt. Die Tourismusregionen außerhalb Bangkoks sind von den Demonstrationen derzeit nicht betroffen. Allerdings kam es im Norden des Landes zu vereinzelten Protesten, die bisher friedlich verliefen.
Am 22. April 2010 ereigneten sich im Bankenviertel der Hauptstadt Bangkok, in der Nähe der Skytrain-Station Sala Daeng, mehrere Explosionen. Es wurden mehrere Menschen getötet und Dutzende verletzt. Die seit Mitte März andauernden Demonstrationen der außerparlamentarischen Opposition („Rothemden“) in Bangkok haben am 10. April erstmals Menschenleben gefordert. Bei der versuchten Räumung eines Versammlungsorts gab es Tote und mehrere Hundert Verletzte. Bereits am 7. April hatte die thailändische Regierung den Ausnahmezustand für die Hauptstadt Bangkok und die umliegenden Provinzen verfügt, der u.a. die Möglichkeit gibt, Versammlungen von mehr als fünf Personen aufzulösen.
Derzeit besetzen die Demonstranten das Touristen- und Einkaufsviertel rund um die Kreuzung Ratchadamri / Ploenchit Road. Zahlreiche Hotels und Geschäfte haben dort geschlossen, der Verkehr ist erheblich behindert. Um eine Ausweitung der Proteste auf das angrenzende Bankenviertel (Silom Road, einschl. Patpong und Lumphini Park) zu verhindern, wurde ein massives, teilweise schwer bewaffnetes Aufgebot an Sicherheitskräften entsandt. Auch in diesem Bereich ist mit erheblichen Behinderungen zu rechnen.
Weitere gewaltsame Auseinandersetzungen an diesen und möglichen neuen Demonstrationsorten sind nicht auszuschließen. Es wird daher dringend empfohlen, die genannten Orte sowie Menschenansammlungen und Demonstrationen im Allgemeinen weiträumig zu meiden und sich über die Medien über die weitere Entwicklung unterrichtet zu halten.
Filialen der Bangkok Bank waren vereinzelt auch Ziele der „Rothemden“. Es wird empfohlen, nach Möglichkeit auf andere Geldinstitute auszuweichen.
Reisen und insbesondere Flüge nach und von Bangkok sind grundsätzlich weiterhin möglich. Wegen der angespannten Lage kann es jedoch zu weitergehenden Einschränkungen der Bewegungsfreiheit in Bangkok kommen, von denen auch Touristen und Geschäftsreisende betroffen sein könnten. So schließt die thailändische Regierung weitere Eskalationsstufen und die drastische Verschärfung eigener Sicherheitsmaßnahmen für den Großraum Bangkok nicht mehr aus. AA