Tote im Tempel dürften wohl die Debatte beherrschen

Es wird angenommen, daß dieser Vorfall von der Opposition in der Mißtrauensvotums-Debatte am 31.Mai und 1. Juni zur Sprache gebracht werden wird.

Die Opposition vertritt die Meinung, daß die Entscheidung der Regierung, die Rothemden-Demonstration an der Ratchaprasong-Kreuzung gewaltsam aufzulösen, der Grund sei für die sechs Todesopfer – darunter auch eine freiwillige Helferin des Roten Kreuzes.

Der Stellvertretende Premierminister Suthep Thaugsuban sagte gestern den Reportern, er werde bis zur Debatte über das Mißtrauensvotum warten, bevor er alle Tatsachen auf den Tisch legen werde.

Premierminister Abhisit erklärte, die Regierung werde die Operationen des Militärs im Umgang mit den regierungsfeindlichen Demonstrationen minutiös darlegen.

Die Ergebnisse der Autopsie, die das Rechtsmedizinische Institut des Allgemeinen Polizeikrankenhauses an den sechs Leichen vorgenommen hat, würden die Wahrheit ans Licht bringen und damit die Frage, wer sie getötet habe, beantworten, sagte er.

Die Oppositionspartei Puea Thai erklärte, ein demonstrierendes Rothemd, das selbst ins Bein geschossen wurde, habe gesehen, daß Soldaten auf eine Krankenschwester geschossen hätten, die in dem Tempel gearbeitet habe.

Abhisit meinte dazu, der Zeuge habe sich sehr wahrscheinlich geirrt, als er dachte, er habe einen Soldat gesehen, der auf die Leute geschossen hätte.

Der Premier erklärte, die Demonstranten seien über Wochen mit einseitigen Informationen, in denen die Soldaten verteufelt worden seien, eingedeckt worden.

Viele Demonstranten waren sichtlich besorgt, daß die Soldaten ihnen Leid zufügen könnten und zunächst nicht bereit, in die Fahrzeuge zu steigen, die ihnen die Regierung für die Heimfahrt zur Verfügung gestellt hatte, sagte Abhisit.

Er sagte, die Demonstranten hätten befürchtet, die Soldaten würden sie mitnehmen und töten.

Keine Kabinettsumbildung

Suthep dementierte auch Berichte in den Medien, daß die Partner in der Regierungskoalition auf eine Kabinettsumbildung drängen würden. Er meinte, bis jetzt habe keine der beteiligten Parteien so eine Forderung gestellt.

Abhisit erklärte, er habe noch nicht mit Korbsak Sabhavasu, seinem Generalsekretär, gesprochen, nachdem dieser angeblich eine Twitter-Meldung über eine mögliche Kabinettsumbildung verbreitet hatte.

Der Premierminister sagte, er werde bis nach der Debatte zum Mißtrauensvotum warten, bevor er sich zum Thema „Kabinettsumbildung“ äußern werde.

Der Stellvertretende Innenminister Boonjong Wongtrairat, der zugleich stellvertretender Vorsitzender der Bhumjaithai-Partei ist, wies Spekulationen über Umbesetzungen im Kabinett zurück. bp