Ferner wirft die HRC den Behörden vor, daß die Verhafteten sich nicht gegen die ihnen gemachten Vorwürfe verteidigen durften.
Zu diesem Ergebnis kam die HRC bereits im Juni, aber erst jetzt wurde der Bericht veröffentlicht.
442 Personen wurden von der CRES wegen Verstoßes gegen die Notstandsgesetze verhaftet. Viele seien nur zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen, auch ältere Mitbürger mit gesundheitlichen Problemen. Laut HRC eher keine aktiven Rothemden-Aktivisten.
Zugang zu Rechtsanwälten wurde kaum gewährt, so seien in Chiang Mai mindestens fünf Demonstranten zu je 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden, ohne daß sie sich ausreichend mit Rechtsbeiständen beraten konnten.
Die verhafteten Rothemden seien schlecht behandelt worden: Sie wurden gefoltert, um Geständnisse zu erpressen. Eine Beweiskette der Anklage war so gut wie nicht vorhanden, das spielte für die Ermittler aber keine Rolle. Die Verdächtigen wurden in überfüllte Zellen gesperrt und dann teils zu hohen Haftstrafen verurteilt.
Prayuth Moolsan (Bild), einem Rothemden-Führer, wird vorgeworfen, zum Abfackeln des Rathauses von Ubon Ratchathani angestiftet zu haben.
Er behauptet allerdings, daß die Rothemden „Hilfe“ bekamen: „Wir sahen plötzlich Flammen im zweiten Stock. Jemand war schon da, hat Feuer gelegt und uns das in die Schuhe geschoben. Es ist doch allgemein bekannt, daß bestimmte Geschäftsleute und Beamte schon immer eine neues, moderneres Rathaus haben wollten.“ bp