Tod im Kugelhagel

Mit speziellen Waffen, genannt thai pradit feuerten sie auf das Auto einer 41-jährigen Grundstücksmaklerin, die sich zusammen mit ihren zwei Töchtern auf dem Heimweg von einem Loy Krathong Fest war. Aus den Waffen können mit einem Schuss neun Kugeln abgefeuert werden, jeder der Killer soll eine solche Waffe besessen haben. Das Auto der Maklerin würde förmlich zersiebt, der Versuch, sich mit ihrer Pistole zu verteidigen, war erfolglos. Sie konnte nur noch einen Schuss abfeuern, bevor sie von den Kugeln der Angreifer getötet wurde. Auch ihre 20-jährige Tochter, die das Auto gefahren hatte, kam ums Leben, während die 15-jährige Tochter auf dem Rücksitz schwer verletzt überlebte.

Ein Großaufgebot von Polizeiermittlern schwärmte im Umfeld des Hauses der Familie aus und befragte die Nachbarn. Dort war es offenbar kein Geheimnis, dass die Familie von einer Gang massiv bedroht worden ist. Vor kurzem sollen drei zwielichtige Typen aufgetaucht sein und ultimativ die Rückzahlung eines 10-Millionen-Baht-Kredits verlangt haben, widrigenfalls würden sie die Familie töten.

Weitere Ermittlungen ergaben, dass die Familie bereits seit längerer Zeit bedroht worden ist. Schon vor etwa zwei Monaten wurden die Autos der Familie demoliert und Todesdrohungen ausgestoßen. Der Ehemann bzw. Vater der beiden Mordopfer hatte offenbar schon Konsequenzen gezogen und sich an einem unbekannten Ort versteckt.

Nach Polizeiangaben dürften geschäftliche Auseinandersetzungen das Motiv für die Bluttat sein. Ob, wie gemunkelt wird, ein oder mehrere vermeintlich übervorteilte Kunden zur Selbstjustiz geschritten sind oder aber der bereits angesprochene Kredit werden vermutlich die weiteren Untersuchungen ergeben.

Die 15-jährige Überlebende steht unter Personenschutz, da befürchtet wird, dass die Täter versuchen werden, auch sie noch umzubringen.

Ob es nun Zufall ist oder ein Zusammenhang mit einem nur einen Tag zuvor begangenem Mord in unmittelbarer Nähe des jetzigen Tatorts besteht liegt momentan noch im Bereich der Spekulation. Tatsache ist, dass ein 35-jähriger Thailänder vor seinem Elternhaus erschossen worden ist. Der Täter hatte an der Tür geklopft und, als sein Opfer öffnete, ohne ein Wort zu sagen sofort geschossen. Die Mutter des Opfers konnte auf Befragen durch die Polizei keine Beschreibung des Schützen geben, er soll aus einer Gruppe von Jugendlichen heraus geschossen haben.

Zunächst ging die Polizei von „normalen“ Auseinandersetzungen zwischen Trinkkumpanen aus, weil es keine Hinweise auf geschäftliche oder romantische Hintergründe gab. Nun dürfte aber untersucht werden, ob es zwischen den beiden Taten bzw. den Personen irgendwelche Überschneidungen geben könnte. bdl.