Drehscheibe für Agenten?

Oder versuchen Terroristen oder Drogenbosse Thailand als Transitland zu nutzen?

Am 29. Oktober 2010 stand eine am Vortag gelandete private Boeing 737 auf dem Phuketer Airport zum Abflug bereit. Neun Personen erschienen zur Abfertigung, zwei von ihnen – angeblich ein Ehepaar – konnten keine Pässe vorlegen. Folgerichtig verweigerten die Beamten der Immigration die Ausreise und nahmen die beiden vorläufig fest. Die Maschine startete ohne die beiden in Richtung der Vereinigten Arabischen Emirate.

Auf Befragen gab das Paar an, amerikanische Staatsbürger (gewesen) zu sein, aktuell hätten sie die paraguayische Staatsbürgerschaft. Angeblich wären sie ordnungsgemäß über den Airport Suwannaphumi eingereist und ihre Pässe dann im späteren Verlauf ihres Aufenthalts in Thailand verloren. Nach Phuket wären sie dann mit dem Bus gereist.

Aufgrund der mysteriösen Aussagen wurden die beiden unter Bewachung nach Bangkok geflogen. Was dann in Thailands Hauptstadt geschah liegt im Dunklen. Es steht zurzeit lediglich fest, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt über Suwannaphumi ausgereist sind, allerdings ohne Reisepässe vorzulegen.

Sowohl der Chef des Phuketer Immigration Büros als auch der Leiter des Flughafens von Phuket stehen vor einem Rätsel. Ihre bisherigen Nachforschungen haben lediglich ergeben, dass keine Arrival Card mit dem Namen der beiden registriert worden ist. Das könnte darauf hindeuten, dass das Paar bei der Einreise andere Namen und hierzu passende Pässe verwendet hat und sie die Pässe dann später entsorgt haben. Rätselhaft ist allerdings, warum sie sich dann keine neuen Papiere beschafft haben, um wieder unbehelligt ausreisen zu können.

Eine der vielen weiteren offenen Fragen ist, welche Verbindungen sie zu den sieben Personen, die ordnungsgemäß über Phuket ausgereist sind, haben und wie es ihnen gelungen ist, dann später über Suwannaphumi ohne Personalpapiere auszureisen. Hat hier eine Botschaft (USA, Israel?) die Hände im Spiel? Oder ist es ihnen vielleicht mit Bestechungsgeldern gelungen, die ansonsten strengen Kontrollen zu umgehen?

Die Wahrheit wird die Öffentlichkeit vermutlich nie in Erfahrung bringen, denn ob nun Geheimagenten, Terroristen oder Drogendealer, eines ist allen gemeinsam, nämlich das Gesetz des Schweigens. bdl