pp Thailand/Rußland. Wie die thailändische Presse berichtet, hat Rußland jetzt eine Vereinbarung unterzeichnet, die 20 Jahre alten Reisschulden der ehemaligen Sowjetunion zurückzuzahlen. Die thailändische Handelsministerin war zu diesem Zweck extra in die russische Hauptstadt gereist.
Die Sowjetunion hat seit 1990 in Thailand noch eine Rechnung über 200.000 Tonnen Reis offen. Dabei geht es um gut 36 Millionen US-Dollar. Bis heute sind alleine ca. neun Millionen US-Dollar an Zinsen aufgelaufen.
Die Russen wollen den Betrag innerhalb von 30 Tagen, spätestens aber bis zum 12. Juli 2011 zurückzahlen. Sollte ihnen das gelingen, werden ihnen im Gegenzug die aufgelaufenen 9 Millionen US-Dollar Zinsen erlassen.
Die thailändische Ministerin sagte, daß es eine Freude sei, daß beide Länder diese Vereinbarung getroffen hätten. Beide Länder haben viele gemeinsame Interessen, aber es wäre für Thailand sehr wichtig gewesen, dieses 20 Jahre alte Thema endlich aus dem Weg zu räumen.
Jetzt könnten die Beziehungen zwischen beiden Ländern weiter wachsen. Rußland ist ein interessanter Markt für Thailand, das Land ist abhängig von einer jährlichen Reiseinfuhr von 400.000 Tonnen.
Im vergangenen Jahr exportierte Thailand 50.000 Tonnen Reis nach Rußland. Insgesamt wurden für 700 Millionen US-Dollar Waren nach Rußland exportiert. Das sind 90 Prozent mehr als im Jahr 2009.
Sie sagte weiter, daß die russische Wirtschaft eine hohe Kaufkraft entwickelt hat und sie sicher sei, daß vor allem Reis, tiefgefrorene Meeresfrüchte, Klimaanlagen, Automobile, Autozubehör und Dekorationsartikel nach Rußland exportiert werden.
Thailand hat zur Zeit eine negative Handelsbilanz mit Rußland. Die eingeführten Waren aus Rußland, wie Kraftstoff, Eisen und verschiedene Arten von Erz, übersteigen den Export bei weitem.
Die Ministerin warnte nochmals ausdrücklich alle Thaiunternehmer, unbedingt die russischen Gesetze und Systeme gründlich zu studieren. Die russischen Systeme der Geschäftsbanken im internationalen Zahlungsverkehr sind nicht vollständig standardisiert.
Das Department of Export Promotion (DEP) und die Export-Import Bank of Thailand (Exim Bank) seien gerne zu einer Beratung bereit. Unternehmer sollten sich vorher unbedingt bei den beiden Stellen informieren.