Warnung an alle indischen Touristen: Polizei und Mafia arbeiten auf Phuket und in Pattaya Hand in Hand

Laut der indischen Online-Zeitung BangaloreMirror.com arbeiten auf Phuket und in Pattaya die Jetski-Mafia und die Polizei Hand in Hand. Die Zeitung spricht von einem „dunklen Geheimnis“ und von Schlägern, die ausländische Touristen einschüchtern.

Thailand hat sich in den letzten Jahren für die Inder zu einem billigen Urlaubsziel entwickelt, berichtet die Zeitung. Viele Inder nutzen die Chance und verbringen ihren Jahresurlaub auf Phuket oder in Pattaya.

Aber der Garten Eden hat eine dunkle Schattenseite, berichtet die Zeitung weiter, die sich erst demjenigen offenbart, der versucht, einen Jetski zu mieten. Dieses Geschäft wird von der lokalen Mafia betrieben und von der Polizei unterstützt.

Der Betrug spielt sich immer gleich ab. Touristen mieten einen Jetski, der bereits einige Kratzer und alltägliche Blessuren aufweist. Nach dem Beenden der Spritztour wird der ahnungslose Tourist mit den bereits vorher vorhandenen Schäden konfrontiert. Angeblich seien diese Schäden erst jetzt durch den Touristen entstanden.

Wenn der Tourist nicht bereit ist, die völlig überzogenen Reparaturkosten zu bezahlen, wird ihm Gewalt angedroht, nicht selten sind dabei auch schon gezückte Messer von Seiten der Betreiber gesehen worden.

Ein Junge aus Bangalore berichtet in der Zeitung von seiner fünftägigen Reise nach Thailand und warnt alle davor, sich einen Jetski zu mieten. Bereits in seinem Hotel in Pattaya hätte ihn das freundliche Personal vor der Anmietung eines Jetskies gewarnt.

Er sei aber am Strand von einem freundlichen Thai angesprochen worden, der ihm beteuerte, daß er in keiner Art und Weise betrogen werde. Dazu habe er ihm sogar ein extra-günstiges Angebot unterbreitet. Nur 600 Baht sollte eine halbe Stunde Spaß mit den Flitzern auf dem Wasser kosten.

Er und sein Vater gingen auf das Angebot ein. Da sie ja bereits im Vorfeld gewarnt waren, haben sie beide Jetskies vor der Fahrt, sehr zum Mißfallen der Betreiber, ausführlich fotografiert. Dabei hätten sie besonders auch die bereits vorhandenen Schäden abgelichtet.

"Als wir zurückkamen", berichtet der junge Mann, "war der vorher so freundliche Vermieter nicht mehr wiederzuerkennen. Er war sehr aggressiv und machte uns für die Schäden an den Wasserfahrzeugen verantwortlich. Ganze 80.000 Baht Schadenersatz wollte der Mann von uns haben."

"Als wir ihm die zuvor gemachten Aufnahmen zeigen wollten, weigerte er sich, diese anzusehen. Statt dessen standen plötzlich mehrere Schlägertypen neben ihm und bedrohten uns und forderten die 80.000 Baht", berichtet der junge Raul in der indischen Presse.

Die beiden Inder informierten die Touristen-Polizei, die mehr als eine Stunde brauchte, um endlich vor Ort zu erscheinen. In der Zwischenzeit wurden die Schläger immer bedrohlicher. "Für einen Moment hatten wir das Gefühl, daß wir auf Gedeih und Verderb einer Gruppe von Piraten ausgeliefert sind. Wir fragten eine Mitarbeiterin des Hotels, ob sie nicht vermittelnd für uns tätig werden könne. Die Dame traute sich aber nur, die Forderungen der Banditen zu wiederholen."

Die Touristen-Polizei konnte ebenfalls nicht weiterhelfen und informierte die örtliche Polizei.

"Als die Bullen endlich ankamen", so erzählt Raul weiter, "wollten sie unsere Pässe sehen. Die hatten wir natürlich im Hotel gelassen und nicht bei uns. Die Polizei riet uns dann, daß es besser sei zu bezahlen." Freundlicherweise konnte dann die „hilfsbereite“ Polizei die Mafia auf 20.000 Baht herunterhandeln.

"Wir hatten keine weiteren Möglichkeiten und haben dann die zusätzlichen 20.000 Baht zähneknirschend bezahlt." Soweit der Bericht des jungen Mannes.

Der Bangalore Mirror schreibt weiter, daß dies nur eine von vielen häßlichen Geschichten mit der Mafia und der Polizei sei. Mindestens vier dieser Jetski-Betrügereien würden pro Tag stattfinden. Viele der Opfer wären Inder.

Die Schläger der Betreiber wären bekannt dafür, daß sie neben ihren Messern auch nicht davor zurückschrecken würden, notfalls ihre Drohungen mit Feuerwaffen zu unterstreichen. Viele Touristen wären schon mehrmals von der Bande angegriffen worden und hätten sogar Verletzungen davongetragen.

Auf mehreren Reiseportalen im Internet wird immer deutlicher vor den Gefahren mit der Jetski-Mafia gewarnt. Eine Gruppe indischer Touristen berichtet ebenfalls, daß sie bereits Opfer dieser Schlägertruppen geworden wären.

Im Gespräch mit dem Bangalore Mirror sagte der thailändische Generalkonsul Chanchai Charanvatnakit: "Die thailändische Regierung ist über den Jetski-Betrug sehr betroffen. Da wir eine offene Gesellschaft sind, wird es immer einige schwarze Schafe geben. Wir haben die Polizei und die Touristen-Polizei aufgefordert, strenge Maßnahmen gegen derartige Betrüger zu unternehmen. Wir haben auch die lokalen Behörden in Phuket und Pattaya aufgefordert, größte Sorgfalt beim Schutz der Interessen von Touristen zu zeigen.“

Der indische Bangalore Mirror berichtet von einer weiteren Webseite, auf der Touristen über ihre Erlebnisse mit der Mafia und der Polizei berichten:
Zwei Männer haben sich ebenfalls jeweils einen Jetski für 400 Baht ausgeliehen. Sie wurden von dem freundlichen Vermieter aufgefordert, ihre Hotelanschrift auf ein Blatt Papier zu schreiben und bei dem Betreiber zu hinterlegen.

Als sie wieder an Land waren, habe sie der Betreiber sofort angeschrieen und 77.000 Baht Schadenersatz gefordert. Zu seiner Unterstützung seien gleich zehn bedrohliche Männer neben ihm aufgetaucht und hätten sie ebenfalls mit Messern bedroht. Ein in der Nähe stehender Polizist habe seine Hilfe mit den Worten verweigert: „Nicht mein Problem“.

Auch diese beiden Männer hatten keine andere Wahl und mußten nach einer Stunde Angst und Bedrohungen „nur“ 20.000 Baht bezahlen.

In einem anderen Fall berichten vier Leute aus Melbourne, daß sie ebenfalls zur Zahlung von 56.500 Baht gezwungen wurden.

Im November, berichtet die Onlineseite weiter, wurde ein irischer Tourist in Pattaya mit einem Messer erstochen, nachdem er sich geweigert hatte, die angeblichen Schäden an einem Jetski zu bezahlen.