Finanzminister Kittirat windet sich wie ein Aal und hat natürlich nicht gelogen

Ende August hatten wir darüber berichtet, daß der Finanzminister Kittirat Na-Ranong im Frühjahr bei einer Bekanntgabe der Exportprognose für 2012 angegeben hatte, daß man dieses Jahr mit einem Exportwachstum von guten 15 Prozent rechnen könne.

Ende August hatte dann die Regierung bekannt gegeben, daß man dieses Jahr mit einen Exportwachstumsziel von nur neun Prozent rechne. Andere Wirtschaftsbehörden rechneten dagegen mit einem Wachstum von maximal sieben Prozent.

Der Finanzminister mußte auf Anfragen der Presse eingestehen, daß er damals eine „kleine Notlüge“ gebraucht hatte, um die ausländischen Investoren nicht zu erschrecken.

Gegenüber der Zeitung Bangkok Post hatte der Finanzminister zugegeben, daß er die kleine Notlüge bewußt gebraucht habe. „Stellen sie sich vor“, sagte er, „ich würde behaupten, daß wir dieses Jahr kein Wachstum hätten. Was würden dann wohl die Investoren denken?“.

Der Sprecher der Demokraten verkündete nach dem Interview und der offensichtlichen Lüge des Finanzministers, daß Kittiratt für die Politik nicht zu gebrauchen sei. Er habe der Wirtschaft Thailands mit seiner Aussage sehr geschadet.

Er forderte den Finanzminister zum Rücktritt auf, da dieser ja öffentlich zugegeben habe, die Bürger und die Investoren anzulügen. Gleichzeitig riet er den exportierenden Firmen dazu, gegen den Finanzminister eine Strafanzeige zu stellen.

Am 13. September gab der Finanzminister vor dem Parlament bekannt, daß er natürlich nicht bewußt gelogen habe. Er habe seine Zahlen von der zuständigen Behörde erhalten und sie nur weitergegeben. Er sagte: „Ich habe mich zwar selber über diese hohe Erwartung gewundert, aber ich habe den Zahlen der Behörde vertraut und sie dementsprechend weitergegeben.“

Er betonte feierlich, „Ich, Herr Kittirat Na-Ranong, Finanzminister und Vize-Premierminister habe nicht gelogen und auch nicht vorgehabt zu lügen!“

Inzwischen wurde bekannt gegeben, daß das Exportwachstum für Thailand in diesem Jahr zwischen 5,9 und 7,2 Prozent liegen wird.