Thailand ist für Australier ein beliebtes, aber gefährliches Urlaubsziel

Thailand ist für die Australier eines der landesweit beliebtesten Übersee Urlaubsziele – aber der beliebte Familien-Spielplatz hat eine auch eine dunkle Seite, berichtet heute die australische Online-Zeitung Herald Sun.com. Thailand kann für Australier ein tödliches Urlaubsziel sein, lautet die Schlagzeile.

Alleine im letzten Jahr kamen in Thailand 100 Australier ums Leben. Von insgesamt 791 Todesfällen auf ausländischem Boden starb somit jeder Achte Australierin Thailand, rechnet die Zeitung vor.

Danach folgt mit weitem Abstand Griechenland, hier waren 58 Todesfälle zu melden. Wie der Sprecher des Departments für auswärtige Angelegenheiten Simon Merrifield sagte, starben in Thailand zwar die meisten Australier Altersbedingt oder wegen einer Krankheit. Die anderen Todesfälle wegen Unfall oder eines „Missgeschick“ wären aber vermeidbar gewesen.

In diesem Jahr war der erste Tote Australier in Thailand ein 21-jähriger Mann, der gleich am Neujahrstag von einem Hotelbalkon auf Phuket fiel. Alle vier Tage stirbt in Thailand ein Australier, rechnet Herr Merrifield vor. Gelichzeitig betonte er, dass aber mehrere Hundert Australier pro Jahr die konsularische Hilfe in Anspruch nehmen würden.

Hauptsächlich werden die Konsularischen Beamten wegen Unfällen mit Motorrädern, Power-Skiunfällen und schwere Verletzungen im alkoholisierten Zustand aufgesucht. Immer häufiger werden dagegen die Hilferufe während oder nach den beliebten Vollmondpartys, fügte der Sprecher hinzu. Hier würden vor allem die jungen Australier die Hilfe der Behörden benötigen. Entweder wurden sie dort verhaftet, vergewaltigt, ausgeraubt oder verletzt. Tragischerweise wären auch bereits einige Australier als Folge der Vollmondparty Unfälle gestorben, fügte Herr Merrifield hinzu.

Ebenso wären Streitigkeiten und Forderungen der Jetskiverleiher an der Tagesordnung. Viele Touristen hätten sich darüber beschwert, dass sie von den Betreibern mit Gewalt bedroht wurden. Einige Betreiber hätten sich auch geweigert, die als Pfand zurückgelassenen Reisepässe der Australier wieder herauszugeben. Dadurch würde man die Touristen zum Zahlen zwingen.

Herr Merrifield erklärte weiter, dass die Polizei wenig unternehmen würde, um den Touristen in solchen Situationen zu helfen. Meistens stehe ein Wort gegen das andere und so würde es dann zu einer langen juristischen Auseinandersetzung kommen.

Fast ein Drittel der insgesamt 875 gemeldeten Vorwürfe im Jahre 2011 würden auf Phuket erfolgen, sagte er weiter. Im Jahr 2012 hätten die gemeldeten Vorwürfe auf Phuket bereits gut 60 Prozent der konsularischen Arbeitsbelastung ausgemacht.

Alleine 146 Australier hätten 2012 nach einem Krankenhausaufenthalt in Thailand um Hilfe gebeten. 57 Australier wurden verhaftet, 15 wurden tätlich angegriffen und neun Fälle von Kindesentführungen oder Sorgerechtsstreitigkeiten wurden gemeldet, zählte Herr Merrifield weiter auf.

Die meisten Festnahmen seien wegen Drogendelikten, Diebstahl und Körperverletzung erfolgt. Außerdem wurden 82 vermisste Personen gemeldet.