Probleme bei der Einhaltung von Tsunami Sicherheit Vorgaben auf Phuket?

pch/Phuket. Auf Phuket fand vor Kurzem eine groß angelegte Tsunami Notfallübung statt. Mit Rettungskräften verschiedener Dienste wurde für den Fall geübt, dass wieder eine Wand aus Wasser auf die Strände der Insel treffen sollte.

Inzwischen ist auch eine stationäre Wand in Kamala, eine 150 Meter lange Mauer, die parallel zum Strand verläuft, ein Grund dafür, dass die Einheimischen sich sorgen. Ihr eigener Fluchtweg bei einem drohenden Tsunami wird durch diese Mauer blockiert.

„Alle Ladenbesitzer entlang dem Kamala Strand sind besorgt, dass sie nicht genug Zeit haben, sich in Sicherheit zu bringen, wenn ein Tsunami kommen sollte“, sagte Dorfvorsteher Wattanaporn "Chai" Sanay, der den Tsunami von 2004 überlebt hat. Die fragliche Mauer verläuft 150 Metern weit bis ans Ende hinter der örtlichen Polizeistation und verunmöglicht in diesem Abschnitt jeden direkten Rückzug vom Strand.

Es handelt sich um Land in Privatbesitz und die Behörden müssen zugeben, dass sie machtlos sind, den Eigentümer aufzufordern, die Mauer zu entfernen. „Ich habe viele Beschwerden von Dorfbewohnern bekommen wegen der Mauer bei der Kamala Polizei Station“, sagte Nopporn Karuna, Vize Präsident der Kamala Tambon Administrative Organization (OrBorTor).

„Früher war es für alle möglich, zu Fuß durch das offene Grundstück zu gehen, aber jetzt ist es umschlossen und die Menschen dürfen es nicht mehr passieren ", sagte er. „Ich weiß, es ist ein Privatgrundstück, und wir können vom Besitzer nicht verlangen, die Umzäunung zu entfernen. Er hat das Recht, auf seinem eigenen Land zu bauen was er will“, erklärt Herr Nopporn, der die Verantwortung für alle Aspekte bei Notfall Evakuierungs-Übungen in Kamala hat.

Der Fluchtweg über das private Grundstück ist nun gesperrt. Infotafeln für Evakuierungen führen nun die Menschen auf der Flucht vor einen allfälligen Tsunami etwa 250 Meter weit die Straße entlang, parallel zum Strand und nicht weg vom Strand.

Ein weiteres Hauptanliegen ist es, dass viele Menschen aus der Gegend zwischen der Polizeistation und dem Strand jeden Freitag einen lokalen Markt abhalten und die würden durch die Mauer ebenfalls behindert. Erst am nördlichen Ende der Mauer ist ein einfaches Holztor mit der Aufschrift „Privat“.

Es ist in einer schmalen Gasse bei einer Hotelanlage, ca. 150m vom Markt entfernt, der jede Woche stattfindet. „Alles, was wir vom Besitzer verlangen möchten, ist ein Tor in der Mitte der Mauer, damit wir uns sicherer fühlen“, sagte Herr Wattanaporn. „Ich weiß, dass die Eigentümer des Grundstücks nicht wollen, dass jedermann das Grundstück betreten kann. Ich verstehe das und würde das auch nicht wollen“, sagte Herr Wattanaporn.

„Das Tor würde nur für eine Tsunami Evakuierung verwendet. Doch wer nicht schon einmal mit solch einer Situation konfrontiert wurde, kann nicht wissen, wie wir uns fühlen“, fügte er hinzu. „Wenn ein Tsunami kommt, rennen sie nur. Im Jahr 2004 liefen meine Frau und ich nur mit unseren Sarongs bekleidet. Wir rannten so schnell wir konnten. Wir ließen alles zurück“, sagte Herr Wattanaporn.

Doch dies ist nicht die einzige Wand am Kamala Beach, die Anlass zur Sorge gibt.

Eine zweite Mauer, fast zwei Meter hoch und 440 Meter lang am Kamala Strand, verängstigte einem schwedischen Touristen so sehr, dass er in einer E-Mail an die Phuket Gazette schrieb, „ich besuche Kamala seit vielen Jahren, jetzt denke ich, das wird wahrscheinlich mein letzter Besuch gewesen sein".

„Was soll mit den Menschen am Strand passieren, wenn ein Tsunami kommt? Soweit ich das sehe, kann ich sagen, sie würden in einer Mausefalle gefangen sein! Das ist einfach unglaublich. Wie kann dies zugelassen werden? Ich danke Ihnen für viele Jahre Freude, jetzt ist es vorbei", sagte er zum Schluss.

Wie viele andere Touristen das gleiche Gefühl haben und beschlossen haben, nicht wieder zu kommen, weiss die Phuket Gazette nicht. Dieses zweite Mauerwerk verläuft den Strand entlang bis zum islamischen Friedhof von Kamala am nördlichen Ende des Strandes. Ein 2,5 Meter breiter Weg ist klar ausgeschildert als Rettungsweg, sagte Herr Nopporn vom Kamala OrBorTor.

„Wir haben Infotafeln aufgestellt, damit jeder weiß, welchen Weg er zu nehmen hat“, fügte er hinzu. Der lokale Rettungsschwimmer, Herr Jaturong Wichien, 29, der den Tsunami von 2004 überlebt hat, bestätigt das.

"Als 2004 der Tsunami kam, bin ich nicht über die Mauer gesprungen. Ich benutzte den Gehweg. Die Mauer war damals noch nicht so hoch wie jetzt. Nach dem Tsunami hat der OrBorTor von Kamala diese höher gemacht“, sagte er.

"Sie ist auch jetzt noch nicht zu hoch. Die meisten Menschen würden in der Lage sein, darüber zu springen und auf der Straße weg zu laufen“, fügte er hinzu, obwohl er darauf hingewiesen hat, dass sie beinahe zwei Meter hoch ist.

Herr Jaturong wies auch darauf hin, dass es zwei Tore entlang der Mauer gibt. „Die Tore sind zugezogen, aber sie sind nicht zugesperrt. Jedermann kann sie jederzeit wieder öffnen und dann durch laufen“, sagte er. Ob die Menschen bei einem möglichen Tsunami den Fluchtweg durch die Tore nehmen, darf angezweifelt werden. Reporter der Phuket Gazette sahen keine Anzeichen, dass die Tore entsperrt waren und im Notfall verwendet werden könnten.

Herr Nopporn vom Kamala OrBorTor forderte die Menschen auf, Vertrauen in Phukets Tsunami Warnsirenen und in die Rettungspläne vor Ort zu haben. „Wir führen jedes Jahr einmal eine Notfallübung durch. Deshalb, bitte vertrauen Sie uns und unserem System. Die Sirenen lösen den Alarm etwa eine Stunde, bevor ein Tsunami ankommt, aus, aber es dauert nur zehn bis fünfzehn Minuten, um alle an einen sicheren Ort zu evakuieren“, sagte er.

Das Kamala OrBorTor hat drei sichere Zonen als Sammelstellen eingerichtet, sagte Herr Nopporn. „Eine auf dem Kuan Yak Hill, in der Nähe des Andara Resort and Villa. Es ist auf einer Anhöhe. Eine weitere ist in der Nähe von Laem Singh Beach, wo wir einen Unterstand für Erste Hilfe bauen. Die Dritte ist im Dorf Hua Khuan, nahe beim Phuket FantaSea“, erklärte er.

"Sie können auch zu Rajaprachanugroh Schule in der Nähe am südlichen Ende des Strandes laufen, wenn sie es nicht schaffen, zu den sicheren Zonen zu kommen. Die Schule ist vier Stockwerke hoch und wurde extra stark gebaut nach dem Tsunami“, versicherte Herr Nopporn der Phuket Gazette.