pch Bangkok. „Bitte haben Sie Verständnis und nehmen sie zur Kenntnis, dass ich nicht durch eine Wahl in mein Amt gekommen bin. Ich weiß das selbst. Deshalb bitte ich sie, vermeiden sie jede politische Kritik und halten sie keine Politikforen ab“, sagte der Ministerpräsident zu Reportern, bevor er am Freitag das Regierungsgebäude verließ.
Gen Prayuth sagte, er wird seine Pläne zur Wiederherstellung der Einheit nicht durch Einmischen von Kritikern fallen lassen. Er warf den Organisatoren des Forums an der Thammasat-Universität vor, absichtlich das Kriegsrecht ignoriert zu haben, welches politische Versammlungen von mehr als fünf Personen verbietet.
Seine Ausführungen erfolgten auf eine nicht bewilligte Forumsdiskussion an der Universität, die von der Polizei aufgelöst wurde. Thema der Diskussion war „Demokratie im Klassenzimmer, Kapitel 2 – Der Niedergang von Diktaturen im Ausland“. Die Polizei nahm vier Sprecher des Forums, darunter den bekannten Gesellschaftskritiker Nidhi Eoseewong, am Donnerstagabend mit zur Polizeistation Khlong Luang.
Die anderen drei waren die Politikwissenschafts-Dozenten Janjira Sombatpoonsiri und Prajak Kongkirati und der Dozent der Geisteswissenschaften, Chaowarit Chaosangra. Drei Studenten, die das Forum organisierten und Mitglieder der „Liga der Liberalen Thammasat für Demokratie“ sind, wurden ebenfalls zur Polizeistation gebracht.
Die Razzia erfolgte zehn Minuten nachdem Herr Nidhi das Forum eröffnete. Über 30 Studenten der Thammasat Universität folgten ihnen bis zur Polizeistation und warteten vor dem Gebäude, bis alle freigelassen wurden. Soldaten begleiteten dabei die Polizei zu den Gesprächen mit den Abgeführten bis zur Polizeistation.
Der Ministerpräsident betonte weiter, dass das Kriegsrecht noch immer in Kraft ist. „Die Organisatoren wussten dies. Man hat sie mehrmals aufgefordert, in dieser Zeit, wo es um das Wohl des Landes geht, zu kooperieren. Dennoch hielten sie ihr Forum ab, ohne eine Erlaubnis dazu zu haben“, fügte er hinzu.
Weiter sagte er, dass Foren erlaubt seien unter der Bedingung, dass die Organisatoren zuerst den Behörden einen Überblick über die Diskussionsgrundlagen zur Genehmigung vorlegen. Es dürfen jedoch keine Themen sein, die sich mit Demokratie, Wahlen oder Kritik an der Regierung befassen.
Pol Maj Gen Samit Mukdasanit, Leiter der Polizei Pathum Thani, sagte, die Machthaber haben den Dozenten und Studenten erklärt, dass es erforderlich ist, die Behörden im Voraus über alle Aktivitäten, die auf dem Campus stattfinden, zu informieren.
Nach ihrer Freilassung am Donnerstag erklärte Herr Prajak, dass es unterschiedliche Auffassungen zwischen den Behörden und den Sprechern und Organisatoren des verbotenen Forums gab. Sie hatten ihr Forum geplant, um die politischen Systeme anderer Länder zu vergleichen und das hatte nichts mit Thailand zu tun, behauptete er.
„Die Dozenten und Studenten sind immer noch der Ansicht, dass so ein Forum eine Frage der akademischen Freiheit ist. Denn die Aktivität, die hier stattfand, war rein akademisch“, zitiert ihn „Thai Rath Online“.
Herr Nidhi besucht am Freitag ein anderes Forum auf dem Tha Phrachan Campus der Thammasat Universität, welches sich mit den Problemen der südlichsten Region Thailands befasste. Angesprochen auf den Vorfall vom Donnerstag sagte er gemäß „Mathichon Online“, er sei gegen das Verbot des Seminars vom Donnerstag. Und die Behörden sollten Raum für akademische Freiheiten ermöglichen, fügte er hinzu.