Ko Tao. Eine überraschende Entscheidung im Mordfall Ko Tao bedeutet zumindest für die Verteidigung und die beiden verdächtigen Wanderarbeiter aus Myanmar einen bedeutenden Sieg. Das Gericht auf Ko Samui hat entschieden, dass die forensischen Beweise noch einmal untersucht werden müssen.
Im Augenblick sieht es so aus, als würden nur die „festen Gegenstände“ wie eine Hacke, Schuhe und eine Tasche für eine erneute Überprüfung zur Verfügung stehen. Bisher wurde behauptet, dass die weiteren DNA-Proben bereits alle „verbraucht“ seien und nicht mehr zur Verfügung stehen würden.
Das Landgericht Samui hat zunächst angeordnet, dass alle restlichen forensischen Beweise im Mordfall der beiden britischen Touristen erneut an das Zentralinstitut für Kriminaltechnik des Justizministeriums gesandt werden. Damit war die Verteidigung natürlich einverstanden.
Die Verteidigung hatte zuvor darauf bestanden, dass die forensischen und die Autopsie Berichte der britischen Behörden nicht im Einklang mit den Untersuchungsergebnissen der thailändischen Behörden stehen würden.
Unterdessen tauchten in zahlreichen Medien Berichte auf, dass bestimmte Beweismittel für eine erneute Auswertung nicht mehr zur Verfügung stehen würden. Angeblich seien die Proben bei den Untersuchungen aufgebraucht worden.
Der nationale Polizeichef General Somyot Poompunnmuang erklärte dagegen, dass die ausländische Presse nicht kompetent genug sei und möglicherweise die thailändische Sprache der Polizei nicht verstehen oder falsch wiedergeben würde.
Die DNA-Proben würden für eine Untersuchung an das Institut für Rechtsmedizin (IFM) gesendet. Wenn dort die Tests abgeschlossen sind, werden die Untersuchungsergebnisse zusammengefasst und eine Kopie an die Polizei gesendet.
Dies würde erklären, warum die Polizei die DNA-Proben nicht mehr weiter benötige, sagte er weiter. Das Missverständnis mit den Reportern sei bei der Frage der Verteidigung aufgekommen, ob die Beweise nicht von einer anderen Organisation überprüft werden können. Daraufhin habe die Polizei nur geantwortet, dass sie selber keine weiteren Beweise mehr habe.
„Die Beweise liegen bei der IFM und nicht bei der Polizei“, betonte Polizeigeneral Somyot.
Der stellvertretende Chef der Provinzpolizei Surat Thani, Polizeioberst Somkiat Kaewmook sagte dazu: „Einige der forensischen Materialien wurden für die Test verwendet, das heißt, sie müssen nicht mehr existieren. Alle anderen forensischen Materialien sind vorhanden und werden an das Gericht gesendet“.
Laut Polizeigeneral Somyot wäre also eine erneute Prüfung der DNA-Spuren immer noch möglich.
Die Verteidigung dürfte nun gespannt sein, was bei einer erneuten Untersuchung der übriggebliebenen Beweise herauskommt.