Zwei bekannte Reporter aus Phuket stehen wegen angeblicher Verleumdung der Marine vor Gericht

Das Urteil gegen die beiden PhuketWan-Reporter wird am 1. September erwartet

Phuket. Die Gerichtsverhandlung und die Anhörung gegen die beiden PhuketWan-Reporter Alan Morison und Chutima Sidasathian sind abgeschlossen. Wie schon mehrfach berichtet, wird den beiden kriminelle Diffamierung der Marine und Verstöße gegen die Computerkriminalität vorgeworfen.

Laut der Gerichtsverhandlung sollen die beiden in einem Auszug aus einem Reuters Sonderbericht am 17. Juli 2013 behauptet haben, dass einige Sicherheitskräfte der thailändischen Marine mit Schleppern zusammen gearbeitet haben und davon profitiert haben sollen.

Im April letzten Jahres, wurden Herr Morison und Frau Chutima deswegen vor Gericht geladen und gegen Kaution freigelassen. Auch die Betreiber von PhuketWan, die Big Island Media, standen ebenfalls unter Anklage.

Nach zahlreichen Fehlversuchen auf eine friedliche Einigung landete der Fall nun vor Gericht. Kapitän Pallop Komalodaka der Royal Thai Navy bezog sich dabei auf das Computerkriminalitätsgesetz §14. Darin heißt es:

Wer gegen die folgenden Rechtsakte verstößt, kann mit einer Freiheitsstrafe für die Dauer von höchstens fünf Jahren oder einer Geldstrafe von 100.000 Baht oder beidem bestraft werden.

  1. Eingabe von ganzen oder teilweise gefälschten oder falschen Computerdaten in ein Computersystem, die wahrscheinlich zu Schäden an einer anderen Person oder in der Öffentlichkeit führen.
  2. Eingabe von falschen Computerdaten in ein Computersystem, die wahrscheinlich die nationale Sicherheit untergraben oder öffentliche Panik verursachen.
  3. Eingabe von Computerdaten, die ein Vergehen gegen die nationale Sicherheit sind oder den Terrorismus unterstützen.
  4. Eingabe von pornografische Computerdaten in ein Computersystem, das für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
  5. Computerdaten mit dem vollen Wissen zu veröffentlichen oder zu übermitteln, dass solche Computerdaten nach Absatz 1,2,3 oder 4 falsche Informationen sind.

„Darüber haben die veröffentlichten angeblichen falschen Informationen den guten Ruf der Marine beschädigt“, erklärte der stellvertretende Chef der Rechtsabteilung des Third Naval Area Command, Kommander Thanom Lumzaie nach der Verhandlung.

„Es ist das gleiche, als wenn sie auf Facebook etwas posten, dass den Ruf einer Person ruiniert. Wenn die Person das möchte, kann sie Klage gegen sie einreichen. So einfach ist das“, sagte er weiter.

Am Donnerstag, war eine Reihe von Experten-Bewertungen für die Verteidigung zu hören. Die fünf Zeugen der Verteidigung waren:

  • Nirun Phitakwatchara der Nationalen Menschenrechtskommission von Thailand (NHRC).
  • Sawatree Suksri, Rechtslehrer an der Thammasat University.
  • Soranun Jirasurat der Electronic Transactions Development Agency (Öffentliche Organisation).
  • Abdul Kalam, der Präsident der Rohingya Vereinigung von Thailand.
  • Wannasarn Noonsuk, Mitglied der School of Liberal Arts der Walailak Universität.

„Wir spüren  ein großes Gefühl der Erleichterung, dass die Thailändischen Richter so offen und transparent waren“, sagte Herr Morison nach der Verhandlung. „Wir sind natürlich sehr darauf gespannt, wie das Urteil am 1. September aussehen wird“.

„Für mich ist es wichtig, dass die Behauptungen in der öffentlichen Sitzung wiederholt wurden. Es sollte eine Untersuchung stattfinden um herauszufinden, ob die Behauptungen in dem Reuters Artikel wahr sind oder nicht“, sagte er weiter.

Herr Morison lobte nach der Verhandlung auch die Art und Weise, wie der Gerichtshof den Fall behandelt hatte. „Ich bin sehr stolz darauf, wie dieser Fall in Thailand behandelt wird“, fügte er noch hinzu.