Phuket. Einer der berühmtesten und mal beliebtesten Strände auf der Ferieninsel dürfte ohne Frage einmal Patong gewesen sein. Da wo sich früher Tausende von in- und ausländischen Badegästen gefahrlos am Strand oder im Wasser aufhalten konnten, müssen sie heute aufpassen, dass sie ihren Ausflug an den Strand ohne körperlichen Schaden überstehen.
Immer wieder betonen die Verantwortlichen der Insel, dass die Strände auf Phuket der Öffentlichkeit gehören und Allgemeingut sind. Jeder der möchte, sollte sich hier in die Sonne legen oder zum Baden ins Meer gehen können. Für Patong scheint das nicht zu gelten.
Ein Reporter der PhuketWan, der nur etwas am Strand bummeln wollte, wurde von einem der Geschäftemacher plötzlich am Arm gepackt und gerade noch rechtzeitig aus der Flugbahn eines landenden Gleitschirms gezogen. Andernfalls wäre er vermutlich von den Füßen des Gleitschirmsfliegers einfach wegrasiert worden.
„Pass auf! Pass auf!“ wurde er von dem Mann angeschrieben. „Ich arbeite hier“. „Und ich Dummerchen dachte, dass die Arbeit an Phukets Stränden verboten ist“, berichtet der Reporter. Entweder hat da er, oder aber die Geschäftemacher etwas falsch verstanden.
Sollten sie einen Urlaub am Strand von Patong planen, so berichtet die PhuketWan, dann sollten sie vor allem auch hinten im Kopf Augen haben. Ansonsten könnte es ihnen passieren, dass sie von einem der landenden Gleitschirmflieger einfach über den Haufen gesegelt werden. „Drehen sie sich lieber einmal zuviel als einmal zu wenig um“, rät der Reporter.
Fußtritte gegen den Kopf oder gegen ihren Körper scheinen in Patong nicht nur in den Bars und Diskotheken an der Tagesordnung zu sein. Auch am Strand scheint sich diese „freundliche“ Art der Begrüßung durchgesetzt zu haben.
Mehr als einmal wurden in den letzten Tagen fünf Schnellboote mit einem Gleitschirm an der Leine vor dem Strand beobachte, berichtet ein Reporter. Daran hängen jeweils zwei Personen- der zahlende Kunde und ein Begleiter -, die sich dann die kurze kleine Strecke vor dem Strand teilen. „Wow“ kann man dazu nur sagen und darauf warten, dass die Gleitschirme vielleicht nur durch eine kleine Böe außer Kontrolle geraten und ineinander knallen.
Bei einer Landung am Strand möchte man erst gar nicht wissen, was bei einer plötzlich auftretenden Böe alles passieren kann. Nur wenige Meter neben der „Landebahn“ liegen Badegäste am Strand oder ihre Kinder spielen im Sand. Wenn sie hier von so einem fliegenden „Paket“ getroffen werden, dürfen sie vielleicht den Rest ihres Urlaubs im Krankenhaus verbringen. Darauf kann bestimmt jeder Thai oder Ausländer gerne verzichten.
Ein seit langen Jahren auf Phuket lebender Expat beschreibt die aktuelle Situation mit wenigen Worten: „Nur ein Narr würde in diesen Tagen in Patong schwimmen oder an den Strand gehen“.
„Die Jet-Ski Betreiber sind in der Überzahl und niemand scheint in der Lage zu sein, sich dagegen zu wehren“, berichtet er weiter. „Während alle anderen Geschäftemacher am Strand durch das Militär vertrieben wurden, scheinen hier jetzt die Jet-Ski Betreiber einen neuen unblutigen Staatstreich auszuführen. Die Strecke am Strand, an der früher Sonnenschirme und Badeliegen standen, wird jetzt von geparkten Jet-Ski und startenden und landenden Gleitschirmen belegt und beansprucht“.
„Wer sich jetzt noch ins Wasser zum Schwimmen traut, muss sich den Bereich in der Nähe des Strandes mit den Jet-Skis teilen. Es gibt keine Regeln mehr am Strand von Patong“, betont der Expat. „Zumindest nicht für die Jet-Ski und Gleitschirm Betreiber“.
Vor der Monsunzeit waren die Bereiche wenigstens noch durch die schwimmenden Bojen im Wasser halbwegs sicher abgetrennt. Jetzt, kurz vor der beginnenden Hochsaison am 1. November gibt es diese Bojen und Abgrenzungen nicht mehr. Wer soll jetzt noch hier für die Sicherheit der Badegäste und der Kinder garantieren? fragt sich die lokale Presse.
Aber natürlich muss man auch die positiven Seiten sehen. Solange die Jet-Ski und Motorboote der Gleitschirmflieger vor der Küste ihre Runden drehen, werden Haie oder Würfelquallen die Nähe des Strandes von Patong fürchten und meiden.
Willkommen am neuen und „sicheren“ Strand von Patong.