Phuket. Gegen 23 Uhr am Donnerstagabend wurde ein deutscher Lufthansa Techniker zusammen mit seiner thailändischen Frau nach dem Einkauf eines Snacks in einem 7-Eleven Geschäft auf Phuket auf ihrem Motorrad von hinten von einem PKW Überfahren.
„Die Straße und die Sicht war vollkommen klar, als wir plötzlich unerwartet von hinten von einem PKW überfahren wurden“, berichtet die thailändische Ehefrau Patcharin Lammai der lokalen Presse von ihrem Krankenbett im Bangkok Phuket Hospital.
„Das Rad des PKW überfuhr meinen Magen“, erinnert sie sich. „Mein Mann blieb bei dem Unfall unter dem linken Rad des PKW stecken. Trotzdem versuchte die Fahrerin zu entkommen und gab immer wieder vorwärts und rückwärts Vollgas. Aber mein Mann war zu groß für den PKW und der Wagen schaffte es nicht ihn zu überrollen“.
„Andere Menschen stellten sich um den PKW und trommelten auf das Fahrzeug ein“, berichtet sie immer noch geschockt weiter. „Ich erinnere mich an einen Tuk-Tuk-Fahrer der wie wild gegen die Fahrerfensterscheibe hämmerte und die Fahrerin anbrüllte „Stop Stop, da liegt noch ein Mann unter ihrem Auto“.
Der 47 Jahre alte Andreas Walter wurde zusammen mit seiner Frau mit schweren Verletzungen auf dem schnellsten Weg in die Notfallstation des Vachira Krankenhaus auf Phuket eingeliefert. Das Vachira Krankenhaus verfügt über sehr viel Know-How in der Behandlung von Opfern von Motorradunfällen.
Frau Patcharin, besser bekannt als „Tan“ wurde später in das Bangkok Phuket Krankenhaus überführt. Am nächsten Tag besuchten sie ihre Freunde und versuchten sie wieder etwas aufzumuntern. Obwohl ihr weder die Ärzte noch ihre Freunde erzählen wollten, dass ihr deutscher Ehemann an diesem Morgen gestorben war, fühlte sie es bereits, erzählt sie weiter.
Im Gespräch mit der lokalen Presse erklärte sie wehmütig, dass sie es sehr bedauere dass sie sich nicht von ihrem Mann verabschieden konnte. Sie hätte sich gerne von ihm verabschiedet und ihm gerne noch einmal „Ich liebe Dich“ gesagt, berichtet sie unter Tränen.
Khun Tan besitzt zusammen mit ihrem Mann das Elephant Cafe in Karon. Ihr größter Wunsch ist es, nach ihrer Genesung den Leichnam ihres Mannes nach Deutschland zu begleiten. „Ich möchte seinen Verwandten in Deutschland gerne persönlich erzählen, was passiert ist“, sagte sie.
Die beiden waren seit gut zehn Jahren zusammen und haben sich etwa dreimal pro Jahr gesehen. Es war ihr gemeinsamer Wunsch, sich in Thailand mit dem Kaffee eine Existenz für die Zukunft aufzubauen.
Bisher wurde sie noch nicht von der Polizei in Karon zu dem Unfall befragt. Laut ihrer Familie wurde die 42-jährige Fahrerin weder auf Drogen noch auf Alkohol nach dem Unfall getestet. Bisher ist nur bekannt, dass sie wegen gefährlichen Fahren angeklagt wurde. Die Untersuchungen zu dem tödlichen Unfall sind noch nicht abgeschlossen.