Chinesische Investoren überfluten Chiang Mai und Phuket

Chinesische Investoren überfluten Chiang Mai und Phuket

Phuket/Chiang Mai. Die Zahl der chinesischen Touristen, die nicht nur über das chinesische Neujahrsfest nach Thailand reisen, hat von Monat zu Monat weiter zugenommen. Das haben natürlich auch die chinesischen Investoren bemerktund wollen sich jetzt einen Teil der Ausgaben ihrer Landsleute in die eigene Tasche stecken.

Dazu haben sich die chinesischen Geldgeber auf die beiden beliebtesten Urlaubsziele ihrer Landsleute konzentriert und wollen nun gezielt auf Phuket und in Chiang Mai investieren.

Vor allem auf dem Immobiliensektor macht sich diese Finanzspritze der Chinesen bemerkbar. Sie investieren ihr Geld in gehobene Wohnanlagen wobei es nicht genau ersichtlich ist, wie viel Geld die Chinesen bisher investiert bzw. welche Wohnanlagen bereits fest in ihrer Hand sind oder von ihnen kontrolliert werden.

Viele der Anleger sind kleinere Leute, die sich zunächst nur für eine Eigentumswohnung im Königreich entschieden haben. Da die chinesischen Besucher aber die Angebote ihrer Landsleute vorziehen, haben sie hier gegenüber ihren inländischen Mitbewerbern gerade auf dem Immobilien Sektor einen enormen Vorteil.

Durch die wachsende Zahl der chinesischen Touristen haben sich viele Eigentumsbesitzer dazu entschieden, noch eine oder gleich mehrere Eigentumswohnungen dazuzukaufen und gezielt während der Urlaubszeit an ihre Landsleute zu vermieten. Die lokalen Vermieter blicken dabei in die Röhre bzw. müssen auf diese Kunden verzichten.

Der Betreiber einer gehobenen Wohnanlage in Chiang Mai bringt es dabei auf einen Punkt. Von dem enormen Zuwachs der chinesischen Touristen profitieren in erster Leute die Chinesen selber. Die Zahl der Zweitwohnungen von chinesischen Eigentümern nimmt von Tag zu Tag immer mehr zu. Nicht nur bei den Immobilien, sondern generell bevorzugen die chinesischen Gäste die Angebote und Dienstleistungen ihrer Landsleute.

Einige der chinesischen Investoren die ihr investiertes Geld zum Teil schon wieder heraus haben, investieren dann weiter in Hotels, Restaurants und Souvenir Läden, die ebenfalls chinesische Kunden bedienen und bevorzugen. So entsteht ein Kreislauf, der vor allem den Chinesen weiteres Geld in die Kassen spült.

Um mit ihren ausländischen Kollegen Schritt halten zu können empfiehlt die Tourismusbehörde den lokalen Anbietern ihre Serviceleistung zu erhöhen und sich auf die neuen Gäste entsprechend einzustellen.

Die Wohnprojekte der Chinesischen Investoren umfassen Wohnanlagen zwischen 50 und 200 Einheiten. Der Wert dieser „Übernahmen“ liegt zurzeit bei etwa 5 bis 8 Milliarden Baht, schätzt ein lokaler Unternehmer.

Dabei werden die einzelnen Wohnungen im Schnitt um die drei Millionen Baht weiterverkauft. Die chinesischen Geschäftsleute, die eine Wohnanlage von einer thailändischen Gesellschaft abgekauft haben, investieren weiteres Geld in diese Anlagen und renovieren sie. Anschließend wird dann so eine Wohneinheit für 3 bis 5 Millionen Baht weiterverkauft. Dabei sind diese Projekte gezielt auf die chinesische Kundschaft zugeschnitten.

Herr Non, der Sekretär der Vereinigung der Immobilienbesitzer Chiang Mai-Lamphun prognostiziert, dass alleine in diesem Jahr in Chiang Mai weitere zehn Wohnprojekte im Wert von 15 Milliarden Baht aus dem Boden gestampft werden. einheiten

„Im Moment bekommen die lokalen Entwickler dieses Phänomen bereits zu spüren“, berichtet er. „Der Immobiliensektor profitiert zwar von dieser Lage, aber die lokalen Entwickler bleiben dabei auf lange Sicht auf der Strecke liegen. Sie sollten ihre Kräfte bündeln, ihre Produkte verbessern und ihr Revier verteidigen“, fügte er hinzu.

Sathirapong Na Takuathung, der Präsident der Touristenvereinigung auf Phuket (Phuket Tourist Association) sagte, dass es schwer zu sagen sei, ob die chinesischen Investoren bereits den Markt auf Phuket dominieren. Wie in einigen anderen Unternehmen laufen ihre Beteiligungs-Anteile streng nach dem Gesetz und sie dürfen nicht nur ausländische Arbeitskräfte beschäftigen.

Phuket hat ein Komitee gebildet dass sich gezielt die Gewerbeanmeldungen ansieht und feststellen will, ob hier gezielt thailändische Strohmänner zur Umgehung der Gesetze eingesetzt werden.

„Die Flut der chinesischen Investoren ist kein Problem, wenn ihre Investitionen gemeinsam mit Partner vor Ort erfolgen und dem Gesetz entsprechen. Trotzdem rate ich allen Betreibern in allen Branchen auf Phuket, Ihr Angebot zu verbessern, ihre Kräfte zu bündeln und ihre Dienstleistungen zu verbessern“, fügte er hinzu.

Es wird geschätzt, dass alleine in 2015 rund 1,3 Millionen Chinesen auf Phuket ihren Urlaub verbracht haben. 2014 waren es „nur“ 1.277 Millionen Gäste.

Thanyarat Achariyachai, der ehemalige Vorsitzende des Senats Ausschuss für Tourismus sagte, er habe bereits mit Premierminister General Prayuth Chan-ocha gesprochen und ihn gebeten, sich diese Sachlage einmal genauer anzuschauen. Er gibt zu bedenken, dass die lokalen Anbieter kaum noch Vorteile aus der steigenden Zahl der chinesischen Touristen haben und über kurz oder lang die Konsequenzen auch in ihrem Geldbeutel spüren werden.