Thailändisches Tourismus Ministerium hilft der Mutter eines getöteten deutschen

Thailändisches Tourismus Ministerium hilft der Mutter eines getöteten deutschen

Ko Samui. Am 20. August 2014 wurde der 46-jährige deutsche Volker Schwartges auf Ko Samui von drei Jugendlichen mit einer Bierflasche angegriffen und dabei tödlich verletzt. Der Vorfall ereignete sich gegen 6 Uhr in der Früh vor der GB Lodge und Bar auf der Chaweng Strandpromenade in Bor Pud.

Volker Schwartges und seine 39-jährige thailändische Freundin hatten gerade eine Bar verlassen und wollten mit ihrem Motorrad nach Hause fahren. Laut den damaligen Zeugenaussagen hatten es sich zwei Jugendliche auf dem Motorrad des deutschen gemütlich gemacht und tranken eine Flasche Bier.

Volker Schwartges ging auf die Jugendlichen zu und forderte sie auf, von seinem Motorrad zu steigen. Dabei kam es zu einem Streit zwischen dem deutschen und den beiden Thais. Einer der Jugendlichen soll dann seine Bierflasche zerbrochen haben und ging mit der abgebrochenen Flasche auf Volker los. Die thailändische Freundin von Herrn Schwartges versuchte vergeblich, die Streithähne zu trennen.

Dann soll alles sehr schnell gegangen sein berichten die Zeugen. Der Jugendliche mit der Bierflasche griff den deutschen an und schlitze ihm mit der zerbrochenen Flasche die Halsschlagader auf. Nach dem Streit ergriffen die Jugendlichen die Flucht und wurden später vor einem Lebensmittelgeschäft gegenüber dem Palm Beach Hotel in Bor Pud festgenommen. Für Herrn Schwartges kam jede Hilfe zu spät. Er starb an den Flogen des Angriffs.

Polizei Oberstleutnant Pana Saenathip, der stellvertretender Leiter der Polizeistation Bor Pud sagte, dass der Teenager, der Herrn Schwartges erstochen hatte erst 17 Jahre alt war und ein 15-cm langes Messer bei sich trug, als die Polizei ihn erwischte. Seine Komplizen waren erst 14 und 15 Jahre alt. Alle drei wurden wegen Mordanklage verhaftet.

Allerdings hatte sich auch nach zwei Jahren in dem Fall noch nichts getan. Frau Gisela Schwartges, die Mutter des ermordeten hat mehrere Briefe in Deutsch, Thai und Englisch an die Behörden und Ministerien in Thailand und in Deutschland geschrieben und sich über den Mangel an Fortschritt in diesem Fall beklagt. Sie möchte Gerechtigkeit für ihren Sohn und hofft, dass die Täter, die den Behörden bekannt sind, verhaftet und verurteilt werden.

Frau Schwartges erklärt in ihrem Brief an die thailändischen Behörden, dass sie die letzten zwei Jahre mit dem Sammeln von Medienausschnitten verbracht hat, die über ihren Sohn bzw. dessen Ermordung veröffentlicht wurden.

„Die Polizei in Thailand hat in diesem Fall entweder versagt oder absichtlich versäumt, den Fall innerhalb der ersten 84 Tage rechtzeitig an die Staatsanwaltschaft weiter zu leiten“, schreibt sie. „Außerdem wird in dem offiziellen Untersuchungsbericht nur von „tot“ und nicht von „ermordet“ gesprochen“, klagt sie die schlechte Aufklärungsarbeit der Ermittler weiter an.

Obwohl auch die königlich-thailändische Botschaft in Berlin zu einer gerichtlichen Untersuchung aufgefordert hatte und die Untersuchungsunterlagen im November 2014 an die Staatsanwaltschaft auf Ko Samui übermittelt wurden, kam der fall nie vor Gericht. Die Täter, darunter auch der 17-jährige Hauptverdächtige wurden nie zur Verantwortung gezogen und haben nicht eine einzige Nacht hinter Gittern verbracht.

Am 13. Oktober dieses Jahres erhielt Frau Schwartges dann zum ersten Mal einen Brief von Thailands Ministerium für Tourismus. Darin wird erklärt, dass der Prozess des Mordes an ihrem Sohn am 11. November in einem Landgericht auf Ko Samui beginnt.

Die Staatsanwaltschaft auf Ko Samui bestätigte auf Nachfrage der Presse nur das Aktenzeichen zu dem Fall. Über den Inhalt der Anklage zu dem Fall wollte sich der Staatsanwalt nicht äußern. Er hatte auch keine Erklärung, warum der Fall um mehr als zwei Jahre verzögert wurde.

Thailändische Justiz Experten sagten, dass die Eröffnung eines Mordprozesses nach mehr als zwei Jahre nach der Tat „sehr ungewöhnlich“ war.

In einem Schreiben des Tourist Assistance Center des thailändischen Tourismus – Ministerium an Frau Schwartges wird erklärt, dass bereits versucht wurde, den Fall ihres Sohnes vor dem Landgericht auf Ko Samui zu verhandeln. Da das Mordopfer ein deutscher Staatsbürger war, sollte die deutsche Botschaft in Bangkok oder das Auswärtige Amt über das Ergebnis der Studie informiert werden.

Allerdings hat weder die deutsche Botschaft noch das Auswärtige Amt ein solches Schreiben erhalten.

Frau Schwartges sowie Freunde und Verwandte des ermordeten Deutschen warten nun gespannt auf den Gerichtstermin am 11. November und auf das Erscheinen des Mörders vor Gericht. Angeblich soll der mutmaßliche Mörder ihres Sohnes nach wie vor regelmäßig in der Disco zu Besuch sein, hinter der Volker Schwartges ermordet wurde.