Staatsanwaltschaft geht gezielt gegen betrügerische Reiseveranstalter vor

Staatsanwaltschaft geht gezielt gegen betrügerische Reiseveranstalter vor

Bangkok. Wie die nationale Polizei am Donnerstag gekannt gab, konzentriert sich die thailändische Staatsanwaltschaft auf mehrere betrügerische Reiseveranstalter, die die sich darauf spezialisiert haben, chinesische Touristen in Thailand gewaltig übers Ohr zu hauen und sie abzocken.

Der Grund für das Interesse der Staatsanwaltschaft ist einleuchtend. China schickt mittlerweile mehr Menschen als jede andere Nation zum Urlaub nach Thailand. Für die thailändische Tourismusindustrie ist dies im Moment einer der wenigen Lichtblicke in der ansonsten düsteren Wirtschaft des Landes.

Mit der Zunahme der Touristen aus China haben allerdings auch die Beschwerden über ihre Abzocke rapide zugenommen. Die Praktiken der mehr als fragwürdigen Reiseveranstalter und ihrer dubiosen Reiseleiter haben die Beschwerden, insbesondere im Zusammenhang mit den angeblich so günstigen „Null-Dollar-Touren“ in die Höhe schnellen lassen.

Solche Null Dollar Systeme versprechen den chinesischen Touristen ein unglaublich billiges oder kostenlos Tour Paket und locken damit zahlreiche Besucher in das Königreich. Wenn die Urlauber dann erst einmal in Thailand angekommen sind, werden ihnen sehr schnell die Augen geöffnet, da sie für jedes weitere Angebot oder einen simplen Ausflug mit weiteren völlig überhöhten Gebühren konfrontiert werden.

Wie die Staatanwaltschaft jetzt bekannt gab, wurden alleine in dieser Woche dreizehn Personen von sieben verschiedenen thailändischen Reiseveranstaltern mit einer Anklage belastet.  

„Die verdächtigen Personen werden wegen Straftaten im Zusammenhang mit der organisierten Kriminalität, wegen der gemeinsamen Geldwäsche und wegen illegaler Touristen Operationen ohne Erlaubnis angeklagt“, sagte ein Sprecher der Polizei gegenüber den Medien.

Unter Berufung auf den Strafgerichtshof in Bangkok berichten die lokalen Medien, dass die Unternehmen rund 2,7 Millionen US-Dollar durch ihre Betrügereien eingenommen haben.

Dabei hat der Anteil der chinesischen Touristen in den letzten Jahren eine wichtige Rolle im thailändischen Tourismus gespielt und ist von Jahr zu Jahr weiter angewachsen.

Nicht zum ersten Mal verkünden die Tourismusbehörden dass sie in diesem Jahr eine neue Rekordzahl von gut 32 Millionen Besuchern empfangen wollen. Im letzten Jahr waren es noch 30 Millionen Besucher.

Fast ein Drittel dieser Besucher, rund 9,1 Millionen Menschen, kommen dabei aus China. Das bedeutet alleine in diesem Jahr eine Steigerung von 14 Prozent.

Trotz einiger großer Rückschläge belegen die Chinesen dabei ganz klar die Spitzenposition bei den Touristen die Thailand besuchen. Im vergangenen Jahr wurden alleine bei dem Bombenanschlag im Zentrum von Bangkok 20 Menschen getötet. Dabei waren die meisten von ihnen ethnische chinesischen Touristen. Zwei ethnischen Uiguren müssen sich wegen dieses Angriffs vor Gericht verantworten.

Demzufolge sind die Behörden sehr stark daran interessiert, jeden Betrug an dieser Touristengruppe auszumerzen und wollen damit bewirken, dass der Urlaub in Thailand für die Chinesen nicht ein einmaliges Erlebnis bleibt. Sie wollen, dass sie zu Hause positiv von ihrem Urlaub in Thailand berichten und damit weitere Chinesen ermutigen, ihren nächsten Urlaub ebenfalls in Thailand zu buchen.

„Diese Skandale wirken sich nicht nur auf die Wirtschaft des Landes negativ aus. Es hat auch negative Auswirkungen auf unseren guten Ruf“, sagte der Sprecher. „Im Gegenzug erwarten wir, dass mehr Qualitäts-Touristen nach Thailand kommen. Das betrifft nicht nur die Chinesen, sondern auch die Besucher vieler anderer Nationalitäten“.