Gegendarstellung zum Bericht über den angeblichen deutschen Kredithai

Gegendarstellung zum Bericht über den angeblichen deutschen Kredithai

Nong Khai. Letzte Woche berichteten wir über einen deutschen, der laut den Angaben der thailändischen Presse ein Kredithai sein soll und Geld an Thais zu Wucherzinsen verliehen hat. Jetzt hat sich Herr Wolfdieter Werner Müller mit einer Gegendarstellung an den TIP gewandt, die wir gerne veröffentlichen.

meine Gegendarstellung – Deutscher Kredithai kann sich seiner Verhaftung entziehen…

Mein Name ist Wolfdieter Werner Mueller, wohnhaft seit dem 10.03.2010 in Nong Khai.

Mir wird vorgeworfen, dass ich polizeilich gesucht werde und derzeit auf der Flucht bin, weil ich angeblich Geld zu Wucherzinsen von 200% an Thais verliehen haben soll.

Die Wahrheit ist folgende:

Ich hatte bereits am 3 November 2016 einen Flug von Udon Thani nach Bangkok fűr Donnerstag den 24.11.2016 gebucht. Also, wie hätte ich bereits 3 Wochen – vor der Haus-Razzia- die am Freitag den 25.11.2016 durchgefuhrt wurde wissen können, dass mir diese Razzia bevorsteht ?

  1. Ich wurde nicht von der Polizei gesucht !!!
  2. Ich bin nicht geflűchtet, sondern mein Ausflug nach Bangkok war bereits 3 Wochen vorher geplant und gebucht.
  3. Als die Polizei und das Militär in meinem Haus war, wurde ich von dieser angerufen und ich habe kooperiert.

Ich habe Ihnen gesagt, ich bin in Bangkok und werde am Sonntag den 27.11.2016 wieder zu Hause sein.

Seit Sonntag Nachmittag bin ich zu Hause in Nong Khai und nicht auf der Flucht.

Es ist richtig das ich Geld an Thais verliehen habe, aber nicht um mich zu bereichern, und auch nicht zu Wucherzinsen, sondern um diesen armen Menschen hier zu helfen.

Es begann am 6.03.2011 als der Bűrgermeister von meinem Dorf mich um ein Darlehen von 10.000 Baht gebeten hatte. Er wollte mir das Geld am nächsten Tag wieder zurűckgeben.

Ich konnte damals noch kein Thai sprechen, lesen oder schreiben (doch inzwischen habe ich es gelernt) also hat meine damalige Freundin ein bereits vorgefertigtes Darlehen-Formular in Thaisprache ausgefűllt, mit den űblichen Bedingungen. Zinssatz nach dem Thai-Gesetz 7,5% pro Jahr, und der Bűrgermeister hat unterschrieben.

Natűrlich hat mich der Bűrgermeister nicht darauf hingewiesen, dass ich als Ausländer gar kein Geld verleihen darf, leider habe ich diese Tatsache erst gestern aus der Zeitung erfahren.

Als der Bűrgermeister nach 2 Jahren mir das Darlehen + 7,5% Zinsen immer noch nicht zurűck gezahlt hatte,  ging ich zur Polizeistation in meinem Dorf und bat die Beamten um Hilfe.

Mir wurde gesagt, ich műsste zur Dorfverwaltung (Amper) gehen. Dort wurde ich aber nicht gehört.

Folglich wollte ich mit dem Chef der Verwaltungsbehörde sprechen, doch dieser hatte einen Außentermin.

Ich lies mich nicht abwimmeln, und konnte einen Termin mit dem Chef fűr die kommenden Tage vereinbaren.

Erst als der Bűrgermeister von meinem geplanten Gespräch mit dem Chef erfuhr, kam er zu mir nach Hause hat mich auf das űbelste beschimpft – angeschrien und bespuckt, warf mir die 10.000 Baht auf den Boden und verlangte die Herausgabe des Darlehenvertrages.

Zwischenzeitlich hatte der Bűrgermeister den Dorfbewohnern erzählt, dass ich Geld verleihe. Folglich kamen immer mehr Leute zu mir und baten mich um ein Darlehen. Ich war damals noch neu im Dorf, und der einzige Ausländer.

Natűrlich, um mich beliebt zu machen, habe ich den Leuten geholfen mit Darlehensbeträgen zwischen 1.000 Baht und 10.000 Baht. Nur in einem Fall waren es 20.000 Baht, es war die Schwester meiner inzwischen geschiedenen Exfrau.

Insgesamt hatte ich 13 verschiedenen Dorfbewohner Geld geliehen, abgesichert durch einen Vertrag der dem Thailändischen Gesetz entspricht. In meinen Augen ist dies kein krimineller Akt !

Um diesen hinterhältigen und gemeinen Komplott gegen mich besser zu verstehen lesen Sie bitte folgendes:

Vor acht Jahren habe ich entschieden meinen Handwerksbetrieb in Deutschland aufzugeben und fűr immer nach Thailand zu gehen. Ich wohnte schon immer in meinem eigenem Haus, also baute ich auch hier ein sehr schönes Haus.

Meine damalige Freundin und später Ehefrau bot mir das Grundstűck Ihrer Schwester an. Diese Schwester hatte ein sehr kleines und einfaches Haus auf diesem Grundstűck stehen, und wollte es an mich verkaufen damit ich mein Haus bauen konnte. Ich fragte meine Freundin nach den Papieren fűr das Grundstűck, und sie zeigte mir eine Grundstűcksurkunde (Schanodt). Leider konnte ich die Thaischrift nicht verstehen, doch das skizzierte Grundstűck hatte grosse Ähnlichkeit mit dem vorhandenem Grundstűck. Es wurde ein Kaufpreis von 150.000 Baht vereinbart.

Meine Freundin, der ich natűrlich vertraute,  hatte ein Vertagsformular ausgefűllt, Ihre Schwester, meine Freundin der Bűrgermeister und ich haben den Kaufvertrag unterschrieben, ich habe die volle Summe in Bar auf den Tisch gelegt, und konnte somit kurze Zeit später mit dem Hausbau beginnen.

Um in Thailand ein Einkommen zu haben, habe ich viele Grundstűcke zum Reisanbau gekauft. Natűrlich auf den Namen meiner späteren Frau…(ich kann mir vorstellen was Sie nun denken… – aber so dumm und naiv war ich nun einmal !)

Auch habe ich das Nachbargrundstűck zu meinem Haus gekauft, habe eine grosse Halle gebaut und sieben Pool-Billard Tische aufstellen lassen, um Geld zu generieren. Bitte beachten Sie: ich war nur Geldgeber habe selbst aber niemals gearbeitet !

Da meine Billard-Tische das einzige Vergnűgen fűr die Dorfbewohner in meinem Dorf war, war die Bude jeden Tag voll…

Als mein Haus nach 2 Jahren Bauzeit fertig war, alle Grundstűcke gekauft waren, ein neues Auto und neue Mopeds gekauft wurden, ein neues Lagerhaus fűr den Reis fertiggestellt wurde, haben meine Freundin und ich geheiratet.

Die 2 Jahre in wilder Ehe waren fűr mich das Paradies, alles war gut-alles war schön ! aber bereits am ersten Tag nach der Eheschliessung begann die Hölle…ich lag noch im Bett und schlief, plötzlich weckte mich meine Ehefrau, hielt mir ein langes Kűchenmesser an den Hals und verlangte Geld von mir…natűrlich gab ich ihr meinen Tascheninhalt von 2.000 Baht.

Sie nahm das Geld und verschwand… ich ging zur Polizei in meinem Dorf und meldete diesen Vorfall, doch die Beamten lachten mich aus und sagten: Farang ga baan ! Heisst űbersetzt: Auslander geh zurűck nach Deutschland !

Ab diesem Moment hatte ich alles Vertrauen in meine Frau schlagartig verloren, und hatte Ihr untersagt in meinem Haus kűnftig zu schlafen. Sie ging zur Polizei, und die Polizei machte mir klar, als Ehefrau hat sie das Recht in meinem Haus zu schlafen…

Um die Sache abzukűrzen – ich habe die Scheidung beantragt und es gab eine Gerichtsverhandlung in Nong Khai, weil meine Frau alle Häuser und Grundstűcke fűr sich selbst beanspruchte – doch das Gericht entschied, es ist mein Eigentum – und das Gericht hat mir versprochen, natűrlich kann ich in meinem Haus leben solange ich will.

Neu war fűr mich zu erfahren, dass es fűr das Grundstűck meines Hauses gar kein Schanodt gab, Eigentűmer des Grundstuckes war das Land Thailand und nicht ihre Schwester. Ausserdem hatte meine Frau zu diesem Zeitpunkt bereits alle meine Grundstucke verkauft. Das Auto hatte Sie verkauft und meine zwei Mopeds.

Nachdem das Gericht entschieden hatte, dass das Haus nun mir gehört, hat sie mir gedroht mich erschiessen zu lassen. Sie sagte, sie heuert jemanden aus Pattaya an der mich fűr wenig Geld erschiesst. Aus Angst bin ich dann nach Udon Thani und habe mich dort in einem kleinen Zimmer eingemietet.

Als ich nach zwei Monaten mein Haus besuchte, traute ich meinen Augen nicht, sie hatte mein Haus ausgeräumt und Teile meiner Einrichtung verkauft. Ich hatte kein Bett mehr, keine Schränke, keine Kűche… alles weg.

Die Polizei und mein damaliger Thai-Anwalt halfen mir nicht. Sie sagten, meine Frau kann tun und machen was immer sie möchte.

Inzwischen wurde mein Haus beim Gericht in Bangkok in zweiter Instanz verhandelt, mit dem Urteil 50:50.

Damit war ich nicht einverstanden, habe mir einen neuen Rechtsanwalt gesucht und habe vor dem obersten Gerichthof von Thailand erfolgreich geklagt. Der oberste Gerichtshof hat mir alleine das Haus zugesprochen, und meine Frau musste endgultig ausziehen.

Wenn Sie nun meinen ich kann mich zufrieden zurucklehnen, muss ich Sie leider enttauschen.

Meine Exfrau strengt nun eine Klage gegen mich an, weil Sie nun behauptet, das Grundstuck meines Hauses gehort ihrer Schwester, ich als Auslander kann namlich gar kein Grundstuck besitzen, und der Kaufvertrag von damals ist verschwunden.

Ausserdem hatte meine Exfrau einen Traktor den ich in Bar mit Originalrechnung auf meinen Namen gekauft hatte, ohne meine Zustimmung verkauft, das Gericht in Nong Khai hat sie fur schuldig befunden, und sie muss mir den Neupreis des Traktors zurűckgeben.

Dann hat Sie mein Haus massiv beschädigt, mit Steinen meine Fenster eingeschlagen, nachts auf meine Terasse geschissen, Wasserleitungen zerstört, den Abwasserschacht mit Sand aufgefűllt, so dass ich meine Toilette nicht mehr benutzen konnte und und und.

Das Gericht in Nong Khai hat sie dafűr zu einer Zahlung von lächerlichen 200.000 Baht verurteilt, doch bezahlt hat sie nichts, weil sie angeblich kein Vermögen hat…

Im Dezember letzten Jahres haben mir meine Nachbarn erzählt, dass die Schwester meiner Exfrau, ihr altes kleines Haus (dass eigentlich bereits mir gehört) namentlich auf meine Exfrau űbertragen hat. Im Blauen Hausbuch stand nun der Name meiner Exfrau als Eigentumer. Somit hatte meine Exfrau ein gewisses Vermögen.

Ich ging zum Gemeindeamt, und verlangte nach einer Copy des blauen Hausbuches meiner Exfrau. Ohne zu zögern !!! bekam ich die gewűnschte Copy. Damit ging ich zum Legal Office (Gerichtsvollzieher) in Nong Khai und wenig später wurde das kleine Haus meiner Exfrau gepfändet.

Einen Tag danach gingen meine Exfrau mit ihrer Schwester zum Gemeindeamt, und man staune… das Gemeindeamt hat das gepfändete Haus auf den Namen der Schwester umgeschrieben. Das blaue Hausbuch meiner Exfrau wurde vernichtet, und die Schwester bekam ein neues blaues Hausbuch in Ihrem Namen.

Meine Exfrau sagte zu mir:Fuck you ! Das kleine Haus gehort nun ihrer Schwester und kann somit nicht mehr gepfandet werden.

Ich ging wieder vor Gericht, und habe geklagt. Am 14 Dezember 2016 will nun das Gericht das Urteil verkunden.

Nachdem das Gericht bereits in der Verhandlung angedeutet hat, dass meine Exfrau kaum Chancen auf Erfolg hat, versucht sie nun mich mit Gewalt aus Thailand zu vertreiben.

Meine Nachbar haben mir erzahlt, dass ein Rechtsanwalt meiner Frau geraten hat, mich anzuzeigen wegen Arbeiten ohne Arbeitsgenehmigung. Denn dies ist in Thailand der einzige Weg einen Auslander schnell in sein Heimatland abzuschieben.

Um der Sache noch etwas mehr Wűrze zu geben, bin ich nun auch als Kredithai mit Wucherzinsen angeklagt worden.

Die Leute die mich angezeigt haben, sind alle Familienmitglieder und Freunde meiner Exfrau !!! Und nicht eine Person die sich von mir Geld geliehen hat, hat mich wegen Zinswucher angzeigt !!!

Wenn eine Thaiperson mit dem Gesetz in Konflikt kommt, gibt es meist ein sehr mildes Urteil, kommt aber ein Auslander mit dem Gesetz in Konflikt, dann wird ganz brutal zugeschlagen. Ich habe nichts verbrochen, ich mochte hier nur in Frieden leben, und meinen Lebensabend geniessen, doch meine Exfrau wird keine Ruhe geben solange bis sie mir auch noch das letzte Hemd ausgezogen hat.

Wenn ich hier zu Weihnachten der Schule im Dorf 30.000 Baht spende, freuen sich die Kinder sehr, doch in der Zeitung wird daruber nicht berichtet. –  Mochte aber eine bose Exfrau ihr Ego durchboxen, und macht falsche Aussagen, nur um mich aus dem Land zu vertreiben, und mehr als 30 Mann Polizei und Militar mein Haus sturmen, und alles auf den Kopf stellen, und meine kleine Freundin stundenlang verhoren,  und letztendlich verhaften, – und sie die ganze Nacht alleine in einer Geangniszelle einsperren, und am nachsten Tag dem Schnellrichter vorfuhren, der dann alle ihre angeblichen vergehen vorliest, und sie dann mehr als 20.000 Baht Strafe zahlen muss, obwohl sie nichts unrechtes gemacht hat, dann ist das in meinen Augen mehr als ungerecht.

Dies ist nur eine sehr komprimierte Darstellung einiger Geschehnisse, die ganze Geschichte wűrde ein dickes Buch fűllen…

Ich hoffe sehr, Sie verstehen nun was wirklich geschehen ist, und es ware schon, wenn die Wahrheit auch veroffentlicht wurde…, denn das was mir nun widerfahren ist, kann morgen schon jeden anderen Farang treffen…

W. Müller