Der Polizeikommandant von Bangkok erhält monatliche Zahlungen von einer Alkohol Firma

Der Polizeikommandant von Bangkok erhält monatliche Zahlungen von einer Alkohol Firma

Bangkok. General Leutnant Sanit Mahathavorn, der Polizeikommandant der Bangkoker Stadtpolizei steht seit dem letzten Jahr auf der Gehaltsliste einer bekannten Alkohol Firma und erhält als offiziell eingetragener Berater der Firma ein monatliches Gehalt von 50.000 Baht.

Polizeikommandant Sanit dient laut den Angaben als Berater für Thai Beverage, einer der größten Produzenten von alkoholischen Getränken des Landes. Das Unternehmen ist der größte Brauereikonzern in Thailand und produziert neben der bekannten Biermarke Chang ebenso den Mekong und den Sang Som Rum in Thailand.

Thai Beverage Public Company Limited (ThaiBev) ist ein thailändisches Unternehmen mit Firmensitz in Bangkok und wurde 1991 von Charoen Sirivadhanabhakdi gegründet. Das Unternehmen ist zu 50 Prozent im Eigentum des dänischen Brauereikonzerns Carlsberg.

Die Geschichte kam erst ans Tageslicht, nachdem General Leutnant Sanit zum Mitglied der National Legislative Assembly (NLA) ernannt wurde. Dabei musste Sanit eine offizielle Erklärung über seine Einkommens- und Vermögens Verhältnisse offenlegen. In seiner Erklärung tauchte dann ebenfalls ein monatlicher Gehaltsscheck über 50.000 Baht von Thai Beverage auf. Laut den Angaben soll er neben seinem Amt als Polizeichef auch noch als Berater für die Alkohol produzierende Firma tätig sein.

Während die NLA die Einzelheiten der Erklärung an die Öffentlichkeit freigeben hatte, meldete sich der Verbandspräsident der Legal Rights und Umweltschutz, Unterleutnant Somchai Ameen zu Wort und drängte Sanit dazu, von seinem Posten als Berater bei der Thai Beverage Abstand zu nehmen.

Kamron Chudecha, der Koordinator eines Anti-Alkohol-Netzwerkes formulierte das ganze etwas deutlicher und stellte öffentlich die Frage, wieso ein leitender Polizeibeamter Zahlungen von einer alkoholischen Getränken Firma akzeptieren könne und wie er das der Öffentlichkeit gegenüber rechtfertigen und erklären möchte.

„In diesem Fall sind weitere Untersuchungen notwendig, um festzustellen, ob die Alkoholindustrie Regierungsbeamte und Politiker in einer Weise gefördert hat, die die Strafverfolgung in den Fällen beeinflusst hat, in denen Alkohol im Spiel war“, sagte er.

„Wenn wir diesem Fall als Beispiel nehmen, dann müssen wir uns auch fragen, ob es denn für einen Junior-Beamten in Ordnung ist, wenn er als Berater für von Pubs und Bars auftritt und dafür ebenfalls ein monatliches Gehalt erhält“, sagte er weiter.

Kamron Chudecha sagte weiter, dass solch eine Beraterrolle für eine Alkoholfirma ganz sicher zu einem Interessenkonflikt führen könnte, da ja auch die Polizei für die Durchsetzung der Gesetze wie dem Alkohol Control Act zuständig ist.

Unterleutnant Somchai Ameen sagte weiter, dass alle sich Regierungsbeamte vor der Annahme von irgendwelchen zusätzlichen Arbeitsstellen genau darüber informieren sollten, ob es dabei zu einem Interessenkonflikt kommt. „Bitte bedenken und beachten sie bei der Annahme von zusätzlichen Jobs auch die soliden ethischen Standards“, fügte er hinzu.

Unter den ethischen Standards bezog sich Herr Somchai auf die offiziellen ethischen Vorschriften, die Beamten nur erlauben, Geschenke im Wert von nicht mehr als 3.000 Baht anzunehmen.