Ehemalige Chefin der Tourismus Behörde wegen Bestechung zu 50 Jahren Haft verurteilt

Ehemalige Chefin der Tourismus Behörde wegen Bestechung zu 50 Jahren Haft verurteilt

Bangkok. Am Mittwoch wurde die ehemalige Chefin der thailändischen Fremdenverkehrsbehörde „Tourism Authority of Thailand“ (TAT), Frau Juthamas Siriwan von einem Gericht in Bangkok wegen Bestechung im Amt zu einer Gefängnisstrafe von 50 Jahren verurteilt.

Das hohe Gericht befand in seiner Verhandlung Frau Juthamas für schuldig, während ihrer Amtszeit als Chefin der thailändischen Fremdenverkehrsbehörde (TAT) und als Präsidentin des Filmfestivals in Bangkok Bestechungsgelder von rund 60 Millionen Baht (ca. 1,6 Millionen Euro) angenommen zu haben.

Wie bereits von uns berichtet, hat Thailands nationale Anti-Korruptions-Kommission (NACC) gegen die ehemalige Gouverneurin für Tourismus, Frau Juthamas Siriwan wegen Bestechung im Amt ermittelt. Die NACC wirft Frau Siriwan vor, während ihrer Amtszeit Schmiergelder in Millionen Höhe kassiert zu haben.

Der Fall wurde bereits im Oktober 2008 bekannt, nachdem der ehemaligen Gouverneurin des Fremdenverkehrsamtes Thailand (TAT), Bestechung im Zusammenhang mit den Internationalen Filmfestspielen von Bangkok vorgeworfen wurde. Außerdem soll sie auch widerrechtlich Geld für den Entwurf der sogenannten „Thailand Elite Card“ kassiert haben.

Die Ermittlungen zu dem Fall zogen sich in die Länge und selbst im September 2009 war die Frage noch offen, ob gegen Frau Siriwan tatsächlich ermittelt wird.

Im Januar 2010 wurde dann Frau Siriwan und ihre Tochter in den USA wegen Bestechung angeklagt und weiter gegen die beiden ermittelt. Sie soll von zwei Amerikanern Schmiergeldzahlungen erhalten haben, damit diese in Bangkok ein Filmfestival ausrichten durften. Die Geldflüsse konnten zurückverfolgt werden, die beiden Amerikaner, die Filmproduzenten Patricia und Gerald Green wurden deswegen bereits in den USA verurteilt.

Bei der Urteilsverkündung am Mittwoch wurde Frau Siriwan zu 66 Jahren Haft und ihre Tochter Jittisopha zu 44 Jahren Haft verurteilt. Sie wurden am Mittwoch gleich nach der Gerichtsverhandlung verhaftet und eingesperrt. Ein Berufungsgericht muss nun entscheiden, ob den beiden Frauen eine Kaution gewährt wird.

Der Zentrale Strafgerichtshof für Korruption und Fehlverhalten von Beamten im Dienst hat weiterhin entschieden, dass das Äquivalent von 62,7 Millionen Baht in Bar von den Übersee Konten von der 43-jährigen Tochter Jittisopha beschlagnahmt wird.

Obwohl Frau Siriwan bei der Urteilsverkündung bereits 70 Jahre alt ist, wurde die ehemalige Gouverneurin für ihre Verbrechen zu einer Gefängnisstrafe von 50 Jahren verurteilt.

Das Gericht befand die beiden Frauen für schuldig, von Gerald Green und seiner Frau Patricia im Austausch für einen 60 Millionen Baht Vertrag für die Ausrichtung der jährlichen Internationalen Filmfestspiele in Bangkok für den Zeitraum von 2002 bis 2007 Bestechungsgelder angenommen zu haben.

Ihre Tochter Frau Jittisopha half ihrer Mutter dabei, den Skandal zu vertuschen, indem sie zahlreiche ausländische Bankkonten eröffnete. Auf diese Konnten hatte dann das amerikanische Paar die Bestechungsgelder in Höhe von 1,8 Millionen US-Dollar überwiesen.

Das Gericht war von den vorgelegten Beweisen und Anhörungen überzeugt und erklärte, dass das amerikanische Ehepaar trotz des Fehlens der notwendigen Sachkenntnis, der Erfahrung oder irgendwelcher anderer notwendigen Kenntnisse den Zuschlag zum Ausrichten der Filmfestspiele erhielt.

Kein anderer Veranstalter nahm damals an der Ausschreibung zur Ausrichtung der Internationalen Filmfestspiele in Bangkok teil. Das Gericht war der Meinung, dass Frau Siriwan damals erfolgreich alle andere potenzielle Konkurrenten davon abhalten konnte, an der Ausschreibung teilzunehmen.

Infolge dessen wurden die Rechte für die Filmfestspiele in Bangkok an drei Firmen vergeben, die extra zu diesem Zweck von dem amerikanischen Ehepaar ins Leben gerufen wurden, stellte das Gericht fest.

Die Argumente von Frau Juthamas, dass sie ihre Position als TAT-Gouverneur nie missbraucht habe und sich noch nie an den Filmfestivals beteiligt hatte, waren nicht überzeugend, sagte das Gericht bei seiner rund 3-stündigen Urteilsverkündung am Mittwoch.

Nachdem das Urteil verlesen worden war, legte ihr Anwalt Thanakorn Waekwaree einen Antrag auf Kaution zusammen mit einer  Bürgschaft von einer Million Baht Bargeld für jeden seiner Klienten ein.

Herr Nikorn Tassaro, der stellvertretender Oberrichter des Zentralen Strafgerichtshofs für Korruption und Fehlverhalten sagte, dass die Frage der Kautionsstellung zur Prüfung wegen der ernsten Natur der Straftaten und wegen der Länge der Gefängnisstrafen an das Berufungsgericht weitergeleitet wird. „Die Straftaten und die Höhe der Gefängnisstrafen machen die beiden Frauen zu potenziellen Flüchtlingen die vielleicht das Land verlassen könnten“, fügte Herr Nikorn hinzu.

Herr Thanakorn sagte weiter, dass er auf die Entscheidung des Beschwerdegerichts über die Kaution für seine beiden Klienten wartet. Eine informierte Quelle sagte, dass mit einer Entscheidung des Berufungsgerichts wahrscheinlich innerhalb der nächsten drei bis vier Tage zu rechnen ist.

 

  • Quelle: Bangkok Post