Laut einer inoffiziellen Umfrage sind die Expats in Thailand über ihre Zukunft besorgt

Laut einer inoffiziellen Umfrage sind die Expats in Thailand über ihre Zukunft besorgt

Pattaya. Die Nachrichtenseite Pattaya Today hat in einer inoffiziellen Umfrage die Sorgen und Nöte der ständig in Thailand lebenden Expats untersucht. Laut Pattaya Today wurde diese lokale Umfrage unter 100 Expats durchgeführt, von denen die meisten Briten, aber auch Festland Europäer, Amerikaner und Australier waren.

Die Zeitung behauptet nicht, dass dies eine wissenschaftliche Umfrage sei und betont, dass sie in einem Zeitraum von zwei Wochen die Expats per Interview und per Telefon zu ihren Sorgen und Nöten befragt habe.

Die wichtigsten Fragen an die langfristig in Thailand lebenden Ausländer ( Expats ) betrafen dabei die Visa Perspektiven und ihre eigene Gesundheitsvorsorge. Fast alle Expats, die von Pattaya Today zu diesem Thema befragt wurden gaben an, dass gegenwärtig ihre größte Sorge die Mehrdeutigkeit der zukünftigen Visapolitik von Thailand sei.

Gegenwärtig verfügen die meisten Expats derzeit über ein Langzeitvisum, dass einmal pro Jahr verlängert werden muss. Die Regierung hat zwar in der Vergangenheit ein neues 10-Jahresvisa für Personen über 50 Jahre angeboten, allerdings sind die Regeln für dieses Visum so komplex, dass kaum ein Expat daran Interesse hat. Die Antragsteller müssen dafür zahlreiche Dokumente und Formulare einreichen, zudem kann das Visum nur im Herkunftsland des Expats und nicht in Thailand beantragt werden.

Trotz allen möglichen Gerüchten zu Änderungen in der Visapolitik von Thailand in diesem Jahr ist das aktuelle Rentenvisum von den Einwanderungsbehörden unberührt geblieben. Es erfordert jährliche ausländische Einkommen oder Bargeld in Thailand, oder eine Kombination von beiden und mindestens 800.000 Baht auf einem Bankkonto in Thailand.

Dennoch sind viele Expats über die Gerüchte betroffen, dass sich die Regeln für die Visa ändern könnten. Unter anderem ist dabei von einer Verdoppelung des auf der Bank hinterlegten Bargelds, von einer höheren Einkommensanforderung, oder von einer ergänzenden Regel, die eine umfassende Krankenversicherung von den Expats verlangt, die Rede.

Allerdings sagte eine ältere Quelle der Einwanderungsbehörden gegenüber Pattaya Heute, dass es keine offiziellen Pläne geben würde, um die bisher gültigen finanziellen Forderungen zu erhöhen. Gleichzeitig fügte er jedoch hinzu, dass er einige Vorbehalte gegenüber dem so genannten „Botschaftsbrief“, der das jährliche Einkommen des Bewerbers aus dem Ausland bestätigt, hat.

Dieser „Botschaftsbrief“ sei nur eine eidesstattliche Erklärung mit wenig oder gar keinen Papierkram wie zum Beispiel Kontoauszüge über die laufenden Buchungen bei der Bank. In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass Rentner auch noch die Möglichkeit haben, in Thailand die sogenannte Mini-Elite-Karte, die für ein Fünf-Jahres-Mehrfach-Einreise-Visum für eine einmalige Zahlung von 500.000 Baht angeboten wird, zu beantragen.

Die zweite große Sorge der in Thailand lebenden Expats betrifft dabei ihre aktuelle Gesundheitsvorsorge hier vor Ort. Viele der Expats befinden sich vom Alter her in den 60er und 70er Jahren und jeder von ihnen hat dabei natürlich eine andere Vorstellung von seiner Gesundheitsvorsorge.

Während viele der Expats eine entsprechende Krankenversicherung haben, vertrauen andere dabei auf ihre Geldreserven, die sie angeblich für so einen gesundheitlichen Notfall beiseitegelegt haben. Laut Pattaya Heute soll es sich dabei um rund 50 Prozent der Expats handeln.

Der Rest der Expats, die keine weitere Vorsorge für ihre Gesundheit getroffen haben hofft darauf, dass sie in einem Notfall in der Lage sind, wieder nach Hause zurück fliegen zu können. Das setzt natürlich voraus, das sie dazu in der Lage sind und in der Heimat noch Verwandte haben, die sich dann um sie kümmern werden.

Mehrere der befragten Expats gaben an, dass sie im Falle einer Notwendigkeit auf eine medizinische Behandlung in einem Drittland wie zum Beispiel Indien zurückgreifen würden. Diese Expats gehen davon aus, dass in diesen Ländern der finanzielle Aufwand einer medizinischen Behandlung deutlich unter den Kosten in Thailand liegt.

Weitere Bedenken der befragten Expats über ihre Zukunft betreffen die ständig steigenden Lebensunterhaltungskosten in Thailand, die sowohl durch die Inlandsinflation als auch noch durch die Abwertung vieler Währungen, vor allem das britische Pfund, negativ beeinflusst werden.

Diejenigen, die bereits schon jetzt davon betroffen sind, gaben gegenüber der Pattaya Heute an, dass sie mit weniger Geld auskommen müssen und sich deswegen vor allem zunächst bei dem Einkauf von teuren importierten ausländischen Lebensmitteln mehr zurückhalten. Sie müssen in den entsprechenden Supermärkten ihr Verlangen nach den teuren Leckereien unterdrücken und an den Regalen einfach vorbeigehen, gaben sie bei der Befragung weiter an.

Als weitere Bedenken für ihre Zukunft in Thailand wurden die zunehmenden Verschmutzungen, die Straßenkriminalität, die Strandbeschränkungen und die laufenden Polizei und Armee-Niederschläge an Orten der Unterhaltung angegeben

15 Prozent der befragten Expats gaben sogar an, dass sie darüber nachdenken, Thailand wieder zu verlassen.

Die Mehrheit betonte jedoch, dass sie einen thailändischen Partner und Familie in Thailand haben, und sie auch weiterhin so gut es geht unterstützen werden. Sie wollen trotz aller Vorbehalte auch weiterhin das angenehm warme Wetter, die zahlreichen Freizeitmöglichkeiten wie Schwimmen und Golfen sowie die Einrichtungen der „Stadt des Spaßes“, wie sie Pattaya bezeichnen, genießen.

Etwa ein Viertel der Befragten gab an, dass sie sich bereits über einen möglichen Umzug in eines der Nachbarländer informiert hätten. Allerdings hätten sie bisher zumindest diese Idee noch abgelehnt.

An erster Stelle der Überlegungen steht dabei ein Umzug in das benachbarte Kambodscha. Kambodscha bietet den Expats vor allem eine freie und einfache Visumpolitik und ist dabei immer noch billiger als Thailand. Allerdings stört die meisten Expats an Kambodscha, dass sich das Land im Gegensatz zu Thailand, noch nicht ausreichend auf das Leben von Expats ausgerichtet hat,

Ein 68 Jahre alte Expat erklärte dabei gegenüber Pattaya Today: „Ich habe es zwei Wochen lang versucht, in Kambodscha zu leben, aber fast alle Expats die hier leben arbeiteten hier und ich konnte nicht genügend Angebote für Ausländer finden“.

 

  • Quelle: Pattaya Today, Pattaya One News