Plant Yingluck Shinawatra eine Pressekonferenz?

Plant Yingluck Shinawatra eine Pressekonferenz?

Bangkok. Es ist jetzt fast sechs Monate her, dass die ehemalige Premierministerin Yingluck Shinawatra kurz vor einem Gerichtsurteil in einem Strafverfahren gegen sie, das aus dem korruptionsgeplagten Reisespendenprogramm ihrer Regierung stammte, aus Thailand floh. Sie lebte monatelang in Abgeschiedenheit, bis kurz vor den Neuen Jahr, nachdem von ihr Bilder in den sozialen Netzwerken auftauchten, die sie beim Einkaufen in London zeigten.

 

Erst in der letzten Woche tauchten in den sozialen Netzwerken und in den thailändischen Medien weitere Bilder auf, die Yingluck zusammen mit ihrem Bruder Thaksin, der ebenfalls von den thailändischen Behörden gesucht wird, in Peking zeigten.

 

Wie die Medien weiter berichten, sind die Geschwister später nach Tokio und dann nach Hongkong weiter geflogen. Es scheint an der Zeit zu sein, dass Yingluck einen bedeutenden politischen Schritt macht, etwas, auf das ihre Anhänger bisher geduldig gewartet haben, berichtet die thailändische Presse.

Politiker in der Pheu-Thai-Partei, die den Shinawatras gegenüber loyal sind, erwarten von Yingluck, dass sie bald etwas über ihre politische Zukunft „sagen“ werde.

Eine nicht genannte Quelle aus der Pheu Thai Partei sagte, es würde „nicht mehr lange dauern“, bevor sie eine Pressekonferenz einberuft. Bei einem solchen Ereignis sollte Yingluck dann auch gegenüber den Mitgliedern der Partei erklären, warum sie sich entschlossen hatte, aus dem Land zu fliehen.

Ein Kritiker der Shinawatra-Geschwister, Herr Somchai Sawangkarn, der gleichzeitig auch ein Mitglied der National Legislative Assembly ( NLA )ist sagte dazu, dass eine solche Pressekonferenz wahrscheinlich Ende dieses Monats oder Anfang nächsten Monats in Hongkong stattfinden wird. Dabei zitierte er auch eine Quelle aus Japan, in der er behauptete, dass Yingluck versuche, ihre politischen und geschäftlichen Verbindungen erneut zu aktivieren und sie zu ihrer Unterstützung zu nutzen.

 

Erst Mitte Februar waren erste Gerüchte aufgetaucht in denen behauptet wurde, dass Yingluck versuche, den japanischen Premierminister Shinzo Abe zu treffen. Laut den weiteren Angaben von Herrn Somchai soll die Quelle weiter berichtet haben, dass die flüchtige ehemalige Premierministerin ebenfalls geplant und versucht habe, alte geschäftliche und politische Verbindungen in Japan zu treffen.

„Dies ist ein Versuch von Yingluck, ihren Unterstützern zu signalisieren, dass es an der Zeit ist, Störungen zu schaffen, während die Popularität der Regierung in Thailand weiter abnimmt“, sagte Herr Somchai.

Im August letzten Jahres verschwand Yingluck, die auf Kaution frei war, und verließ Thailand ohne Genehmigung des Gerichts, nur wenige Tage bevor die Strafkammer des Obersten Gerichtshofs für politische Amtsinhaber ihr Urteil in dem Fall gegen sie vorlesen sollte.

Ihre Kaution von 30 Millionen Baht wurde beschlagnahmt, und einen Monat später verurteilte das Gericht sie in Abwesenheit wegen Fahrlässigkeit zu fünf Jahren Gefängnis. Es gab Berichte, dass sie nach Dubai und später ins Vereinigte Königreich geflogen war, aber es gab zunächst keine weiteren Beweise für ihren Verbleib.

Um die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage herum wurde die flüchtige ehemalige Premierministerin in London gesichtet und Fotos von ihr, die an verschiedenen Orten in der britischen Hauptstadt aufgenommen wurden, wurden in sozialen Medien verbreitet.

 

Ihre jüngsten Reisen in asiatische Länder waren das erste Mal, dass die beiden ehemaligen Premierminister und Geschwister zusammen gesehen wurden, seit Yingluck Thailand verlassen hatte. Dabei wurden die beiden unter anderem auch zusammen in Peking beim Einkaufen gesehen und fotografiert.

Viele Pheu Thai Partei Politiker sehen dies als einen ersten Versuch an der Junta zu zeigen, dass Yingluck frei ist, und überall auf der Welt, außer in ihrem Heimatland, wo das Militär die Kontrolle hat, reisen kann, sagte ein Sprecher er Partei.

„Selbst Länder mit guten Beziehungen zur Junta, wie China und Japan, hindern Yingluck nicht daran, dorthin ein- bzw. auch wieder aus zu reisen“, sagte die Quelle weiter.

„Es scheint, dass die Regierung trotz ihrer Drohung sie zu verhaften, nichts dagegen unternehmen kann. Diese Länder interessieren sich nicht für die Anklage in Thailand gegen die ehemalige Premierministerin, sonst würden sie sie erst gar nicht hereinlassen“, fügte er hinzu.

 

  • Quelle: The Nation