Mehr als 1.000 Menschen protestieren in Chiang Mai gegen Häuser, die für thailändische Richter gebaut werden

Mehr als 1.000 Menschen protestieren in Chiang Mai gegen Häuser, die für thailändische Richter gebaut werden

Chiang Mai. Am Sonntag hat in Chiang Mai der größte Protest gegen den Nationalen Rat für Frieden und Ordnung ( NCPO ) seit der Regierungsübernahme im Jahr 2014 stattgefunden. Laut den lokalen Medien waren mehr als 1.000 Menschen auf den Straßen, um gegen die Häuser zu protestieren, die extra für thailändische Richter auf bewaldeten Land am Doi Suthep Berg gebaut werden sollen.

Die lokalen Medien berichten, dass dies einer der größten Proteste gegen die Regierung ist, die je stattgefunden haben.

 

Die Öffentlichkeit wurde erst auf dieses Projekt aufmerksam, nachdem Anfang dieses Jahres die ersten Luftaufnahmen in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden. Seitdem ist die Frustration der Bürger über dieses Projekt weiter angewachsen, sodass sie sich schließlich für einen Protest entschieden haben. Dadurch marschierten am Sonntag mehr als 1.000 Menschen durch die Straßen von Chiang Mai.

Bei ihrem Marsch durch die Innenstadt von Chiang Mai trugen die Demonstranten grüne Bänder, um die Behörden zum Abriss der bereits gebauten Häuser aufzufordern.

Die Demonstranten behaupten, dass der Berg Doi Suthep ein heiliger Ort und ein Naturschutzgebiet ist, in dem nicht gebaut werden darf.

Dagegen verteidigen die zuständigen Beamten das Wohnungsbauprojekt für Richter und andere Gerichtsbeamte. Sie sagen, dass die Häuser ganz legal auf einem Stück staatlichen Land neben dem Nationalpark, der den Rest des Berges bedeckt, gebaut wurden.

Ein hoher Polizeibeamter aus Chiang Mai, Herr Jirasak Sriprasert erklärte gegenüber der Presseagentur AFP: „Etwa 1.000 Menschen haben sich am Sonntag seit 7.30 Uhr auf den Straßen in Chiang Mai versammelt, um gegen den Bau der Häuser zu protestieren“.

Auf dem Berg, der über Chiang Mai thront, gibt es einen ebenfalls sehr beliebten Tempel, von dem man glaubt, dass er eine Reliquie des Buddhas beherbergt. Außerdem soll es sich um eine heilige Stätte und um ein Naturschutzgebiet handeln, fügte er weiter hinzu.

Die Kontroverse hat die lang andauernde Frustration über die Sonderbehandlung von thailändischen Beamten und den sogenannten Elite Bürgern, auf Kosten der Öffentlichkeit und der Umwelt erneut zum Kochen gebracht.

„Wir wollen den Abriss der Häuser und eine Rückkehr des Waldes“, forderten die Organisatoren der Demonstration  am Sonntag in einer Erklärung. „Bring den Wald zurück nach Doi Suthep. Bring den Menschen den Wald zurück“, fordern sie weiter.

Obwohl seit der Übernahme durch die Junta im Jahr 2014 ein Protestverbot besteht, wurde der Protestmarsch durch die Straßen nicht abgebrochen und weiter fortgesetzt.

Das Regime, das sagt, dass es nächstes Jahr eine Rückkehr zur Demokratie vorbereitet, sah sich in den letzten Monaten einer wachsenden Anzahl von Protesten gegenüber, als die Ungeduld der Bürger angesichts der militärischen Repression und der Straffreiheit für die Reichen und gut verbundenen Familien immer weiter anwuchs.

 

  • Quelle: Chiang Mai City Life, The Thaiger, thailändische Medien