BERLIN: Deutschland hat drei seiner letzten sechs Atomkraftwerke vom Netz genommen, die anderen sollen noch in diesem Jahr geschlossen werden, um den Ausstieg aus der Kernenergie zu vollenden und den Fokus auf erneuerbare Energien zu richten.
Die Regierung beschloss, den Ausstieg aus der Atomkraft zu beschleunigen, nachdem im Jahr 2011 ein Erdbeben und ein Tsunami in Japan bei der schwersten Atomkatastrophe der Welt seit Tschernobyl im Jahr 1986 ein Atomkraftwerk zerstörten.
Die Reaktoren Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen C der Energieversorger E.ON und RWE wurden am späten Freitagabend (31. Dezember) nach dreieinhalb Jahrzehnten Betrieb abgeschaltet.
Die letzten drei Kernkraftwerke – Isar 2, Emsland und Neckarwestheim II – werden bis Ende 2022 abgeschaltet.
Preussen Elektra, die die Werke Brokdorf und Grohnde betreibt, sagte am Samstag in einer Erklärung, die beiden seien am Freitag kurz vor Mitternacht stillgelegt worden. Auch das C-Werk Gundremmingen habe die Erzeugung am Freitagabend eingestellt, teilte RWE mit.
PreussenElektra Geschäftsführer Guido Knott dankte den Mitarbeitern für ihr Engagement für die Sicherheit: „Wir leisten seit Jahrzehnten einen entscheidenden Beitrag zur sicheren, klimafreundlichen und zuverlässigen Stromversorgung in Deutschland“, fügte er weiter hinzu.
Der Ausstieg aus einer Energiequelle, die von manchen als sauber und billig angesehen wird, ist für Europas größte Volkswirtschaft trotz ehrgeiziger Klimaziele und steigender Strompreise ein unumkehrbarer Schritt.

Gundremmingen ist eines von drei Atomkraftwerken, die am Freitag (31. Dezember 2021) abgeschaltet wurden, sodass Deutschland nur noch drei Atomkraftwerke übrig hat, die ebenfalls bis Ende 2022 ihren Betrieb einstellen werden. (Reuters File Photo)
Die sechs Kernkraftwerke trugen 2021 zu rund 12 % der Stromproduktion in Deutschland bei, so die vorläufigen Zahlen. Der Anteil erneuerbarer Energien lag bei knapp 41 %, wobei Kohle knapp 28 % und Erdgas rund 15 % erzeugten.
Deutschland will bis 2030 durch den Ausbau der Wind- und Solarstrominfrastruktur 80 % des Strombedarfs decken.
Die japanische Regierung hat diese Woche einen Plan entwickelt, um kontaminiertes Wasser aus dem lahmgelegten Atomkraftwerk Fukushima ins Meer zu leiten, was die Nachbarländer China und Südkorea verärgert.
- Quelle: Bangkok Post