BANGKOK. Thailand bleibt im Myanmar Konflikt neutral und kann bis zu 100.000 Menschen aufnehmen, die durch die Unruhen vertrieben wurden, sagte Außenminister Parnpree Bahiddha-nukara heute am Dienstag.
Im Vorfeld einer thailändischen Kabinettssitzung zur Erörterung des eskalierenden Konflikts im Nachbarland forderte Herr Parnpree alle verfeindete Gruppen auf, sich an den Friedensverhandlungen zu beteiligen.
Myanmar befindet sich mitten in einem Aufstand an mehreren Fronten. Verbündete Anti-Junta Gruppen, die von einer demokratiefreundlichen Parallelregierung unterstützt werden, übernehmen am Wochenende die Kontrolle über mehrere Militärposten und Städte, darunter Teile einer wichtigen Stadt an der Grenze zu Thailand.
Der Aufstand ist die größte Herausforderung für die Junta in Myanmar seit ihrem Putsch gegen eine gewählte Regierung im Jahr 2021.
„Die Situation in Myanmar ist für Thailand von entscheidender Bedeutung“, schrieb Premierminister Srettha Thavisin am Dienstag auf X (Twitter) und fügte hinzu, seine Regierung sei bereit, die Zusammenarbeit aller Parteien zu fördern, um Frieden und Stabilität zu schaffen.

Rettungsflüge nach Myanmar genehmigt. Premierminister ordnet Hilfe für 162 Thailänder an, die bei Kämpfen in Myanmar gefangen sind
Das Regime in Myanmar „verliere an Stärke“, sagte Herr Srettha kürzlich in einem Interview mit Reuters und dass es ein guter Zeitpunkt sei, um jetzt die Gespräche aufzunehmen.
Letzte Woche versuchten Anti-Junta Kräfte koordinierte Drohnenangriffe auf Militäreinrichtungen in der Hauptstadt Myanmars, was ein potenzieller Schlag für die Glaubwürdigkeit des gut ausgerüsteten Militärs sein könnte.
Thailand, das eine 2.000 Kilometer lange Landgrenze mit Myanmar teilt, hat seit dem Amtsantritt von Herrn Srettha im vergangenen August zahlreiche Kontakte zu Myanmar gepflegt, darunter die Bereitstellung von Hilfe im Rahmen einer humanitären Initiative, die den Weg für Gespräche zwischen den verfeindeten Lagern ebnen soll.
Letzten Monat veranstalteten thailändische Gesetzgeber trotz des Einspruchs der Junta ein Seminar über die politische Situation in Myanmar, bei dem auch Gegner des myanmarischen Militärs auftraten.
- Quelle: Bangkok Post