BANGKOK. Aggressive Expansion chinesischer Marken gibt in der thailändischen Lebensmittel- und Getränkeindustrie Anlass zur Sorge. Die aggressive Expansion großer chinesischer Nahrungsmittel- und Getränkemarken hat erhebliche Auswirkungen auf thailändische Unternehmen.
Die Lebensmittel- und Getränkeindustrie in Thailand wird nach der Ankündigung von Expansionsplänen zahlreicher neuer Marken aus China aufmerksam beobachtet. Diese betreten den Markt mit einer ähnlichen Strategie: Sie expandieren in Gemeinschaftsgebiete in der Nähe von BTS-Stationen und beschränken sich nicht nur auf Einkaufszentren, sondern bieten gleichzeitig wettbewerbsfähige Preise an.
Beispiele hierfür sind Mixue, das Bubble Tea und Softeis anbietet; Ai-cha, eine Eiscreme-Marke aus Indonesien; WEDRINK, eine chinesische Franchise-Marke für Bubble Tea und Eiscreme; Zhengxin Chicken, ein chinesisches Brathähnchen-Franchise mit Stücken ab 15 Baht und Cotti Coffee, ein chinesisches Kaffee-Franchise mit Preisen ab rund 55 Baht.
Dieser Wettbewerb wirkt sich nicht nur auf die großen Akteure in Thailand aus, sondern auch auf kleine Markthändler und Straßenverkäufer.
Bei einem Seminar der Universität der thailändischen Handelskammer, bei dem Thailands erster Masterstudiengang für Restaurantmanagement vorgestellt wurde, diskutierten thailändische Unternehmer und Experten der Lebensmittel- und Getränkeindustrie ausführlich über dieses Thema.
Jullakiat Sinchaichukiat, Gründer und Geschäftsführer der Baramizi Group, sagte, dass angesichts der Gesamtlandschaft des thailändischen Restaurantgeschäfts mit einem erheblichen Zustrom chinesischer Marken mit niedrigeren Kosten und höherem Kapital zu rechnen sei.
Um diesem Problem zu begegnen, betonte er, wie wichtig der Aufbau starker Marken und der Erwerb umfassender Kenntnisse sei.
Der Aufbau einer Marke sei vergleichbar mit der Schaffung eines Geschäftswerts, sagte er. Thailand müsse seine Kräfte bündeln, um globale Marken zu schaffen und den Markenwert zu steigern. Für thailändische Marken sollte der Schwerpunkt auf der Förderung thailändischer Küche thailändischer Marken liegen, nicht nur auf Lebensmitteln aus Thailand.
Der nachhaltige Aufbau einer Marke erfordert jedoch erhebliches Know-how, da eine Marke ein immaterieller Vermögenswert ist, der einen erheblichen Wert wie beispielsweise Markenwert generieren kann. Für Restaurantmarken kann die Lizenzierung eine Strategie sein, um den Markenwert zu steigern und die globale Geschäftsexpansion zu erleichtern, wodurch möglicherweise Hunderte von Milliarden Baht generiert und die thailändische Wirtschaft angekurbelt werden.
„Restaurantmarken müssen Systeme entwickeln und sich auf den Markenaufbau konzentrieren. Einfach nur leckeres Essen und gut gestaltete Räumlichkeiten anzubieten, reicht im heutigen Wettbewerbsumfeld möglicherweise nicht mehr aus“, sagte Jullakiat.

Thanapong Vongchinsri, Geschäftsführer von Penguin X Co Ltd und Mitbegründer des Restaurantunternehmens Penguin Eat Shabu sowie Inhaber der Torpenguin-Seite, äußerte eine interessante Perspektive auf thailändische Restaurantmarken auf dem globalen Markt. Während die thailändische Küche weltweit anerkannt ist, gibt es keine weltweit bekannten thailändischen Restaurantmarken.
Darüber hinaus wies er darauf hin, dass viele thailändische Restaurantmarken in letzter Zeit erhebliche Mengen Gemüse und Pilze aus China importierten.
„Es ist ironisch, dass wir Thailand die ‚Küche der Welt‘ nennen und Lebensmittelzutaten weltweit exportieren, aber dennoch keine einzige globale Restaurantmarke haben, obwohl die thailändische Küche zu den fünf besten der Welt zählt“, bemerkte er.
Sethaphong Phadungpisuth, Geschäftsführer von Gnosis Co Ltd, verwies auf Daten der thailändischen Handelskammer, denen zufolge es in Shanghai rund 160 thailändische Restaurants gebe, von denen sich jedoch nur wenige in thailändischem Besitz befänden.
Darüber hinaus ergab eine erste Untersuchung thailändischer Restaurants in China, dass sie nur zwei Produkte aus Thailand importieren: Ingwer und Pfeffer. Indisches Basilikum (Krapao) wird nicht importiert, da es in China lokal angebaut werden kann. Im Gegensatz dazu sind viele Restaurants in Thailand stark auf importiertes Gemüse aus China angewiesen.
„Die thailändischen Restaurants in China sind beeindruckend. Wenn man dort zu Abend isst, erhält man Anweisungen, wie man das Essen genießen kann, und die meisten Restaurants halten sich akribisch an das thailändische Restaurantkonzept. Sie sind sehr kompetent und die Einheitlichkeit in allen Restaurants ist bemerkenswert“, bemerkte er.
Kittidet Wimonrat, auch bekannt als iTAN, Restaurantkritikerin, Marketingexpertin und Inhaberin des Restaurants Phed Mark, betonte die zunehmende Bedeutung der Markenbildung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Für jeden Unternehmer ist es entscheidend, die Markenbekanntheit aufrechtzuerhalten und sicherzustellen, dass sich die Kunden an ihre Marke erinnern. Dazu gehört es, die bestehenden Standards der Marke beizubehalten und den Kunden stets ein positives Erlebnis zu bieten.
Er betonte außerdem, dass verschiedene Wissensressourcen und Kurse zur Förderung und Entwicklung thailändischer Marken verfügbar seien.
- Quelle: The Nation Thailand