Das Außenministerium hat offiziell auf Kambodschas jüngste Mitteilung an die Vereinten Nationen reagiert. Darin erklärte das Land seine Absicht, den langjährigen Grenzstreit zwischen beiden Ländern vor den Internationalen Gerichtshof (IGH) zu bringen. Dieser Schritt erfolgte im Anschluss an einen tödlichen Grenzkonflikt zwischen thailändischen und kambodschanischen Truppen Ende Mai.

Thailand reagiert auf Kambodschas UN-Einspruch zum eskalierenden Grenzstreit

BANGKOK. Das Außenministerium hat offiziell auf Kambodschas jüngste Mitteilung an die Vereinten Nationen reagiert. Darin erklärte das Land seine Absicht, den langjährigen Grenzstreit zwischen beiden Ländern vor den Internationalen Gerichtshof (IGH) zu bringen. Dieser Schritt erfolgte im Anschluss an einen tödlichen Grenzkonflikt zwischen thailändischen und kambodschanischen Truppen Ende Mai.

In einer Erklärung erläuterte Herr Nikorndej Balankura, Generaldirektor des Informationsministeriums und Sprecher des thailändischen Außenministeriums, die Position Thailands, nachdem Kambodscha darum gebeten hatte, die Angelegenheit unter dem Thema „Verhütung bewaffneter Konflikte“ auf die Tagesordnung der UN-Generalversammlung zu setzen.

Kambodschas UN-Einreichung

Offiziellen UN-Unterlagen zufolge informierte Kambodscha mit einem Schreiben vom 15. Juni 2025 die UN offiziell über seine Absicht, wegen ungelöster Grenzstreitigkeiten mit Thailand einen Antrag beim IGH einzureichen. Das Schreiben verwies auf die eskalierenden Spannungen entlang der Grenze und verwies auf frühere IGH-Urteile sowie die französisch-siamesischen Verträge von 1904 und 1907, die Kambodscha zufolge seine Souveränität über den Preah-Vihear-Tempel und die umliegenden Stätten bekräftigen.

In der Stellungnahme wurden mehrere Streitpunkte genannt, darunter Mom Bei, der Tamone Thom Tempel, der Tamone Touch Tempel und der Ta Krabey Tempel. Insbesondere wurde auf eine bewaffnete Auseinandersetzung am 28. Mai 2025 in der Region Mom Bei verwiesen. Kambodscha behauptet, thailändische Streitkräfte hätten dabei das Feuer auf kambodschanische Truppen auf kambodschanischem Territorium eröffnet und dabei einen kambodschanischen Soldaten getötet.

Kambodscha warf Thailand außerdem vor, es fehle der politische Wille, bilaterale Verhandlungen ernsthaft zu führen, sich einseitig auf umstrittene Karten zu stützen und durch seinen Regionalkommandeur der Zweiten Armee mit Gewalt zu drohen. Der Brief äußerte zudem Bedenken hinsichtlich der zunehmenden ultranationalistischen Rhetorik thailändischer Politiker und Militärs.

Thailands diplomatische Reaktion

Thailands Antwort wurde am 19. Juni offiziell bei den Vereinten Nationen eingereicht. In einem Schreiben an den UN-Generalsekretär übermittelte der Ständige Vertreter Thailands bei den Vereinten Nationen eine Regierungserklärung vom 18. Juni, in der er Thailands Position klarstellte.

Die thailändische Erklärung bekräftigte das Bekenntnis des Landes zum Völkerrecht und verwies auf das Memorandum of Understanding (MOU2000) zwischen Thailand und Kambodscha aus dem Jahr 2000 als maßgeblichen Rahmen für die Lösung der Grenzstreitigkeiten. Thailand betonte, dass es weiterhin zu bilateralen Verhandlungen und einem friedlichen Dialog verpflichtet sei, wie bereits von beiden Parteien vereinbart.

Die Briefe Kambodschas und Thailands wurden nun offiziell unter Tagesordnungspunkt 32 der 79. UN-Generalversammlung registriert. Nach Angaben des UN-Sekretariats ermöglicht dieser Prozess den Mitgliedsstaaten, ihre Positionen offiziell zu dokumentieren und die internationale Gemeinschaft zu informieren.

 

Das Außenministerium hat offiziell auf Kambodschas jüngste Mitteilung an die Vereinten Nationen reagiert. Darin erklärte das Land seine Absicht, den langjährigen Grenzstreit zwischen beiden Ländern vor den Internationalen Gerichtshof (IGH) zu bringen. Dieser Schritt erfolgte im Anschluss an einen tödlichen Grenzkonflikt zwischen thailändischen und kambodschanischen Truppen Ende Mai.
Das Außenministerium hat offiziell auf Kambodschas jüngste Mitteilung an die Vereinten Nationen reagiert. Darin erklärte das Land seine Absicht, den langjährigen Grenzstreit zwischen beiden Ländern vor den Internationalen Gerichtshof (IGH) zu bringen. Dieser Schritt erfolgte im Anschluss an einen tödlichen Grenzkonflikt zwischen thailändischen und kambodschanischen Truppen Ende Mai.

 

Steigende Spannungen online und vor Ort

Die diplomatischen Manöver spiegelten sich in den zunehmenden Spannungen sowohl im Internet als auch bei realen Interaktionen in den umstrittenen Grenzgebieten wider.

Am 5. Juli kam es im Ta Kwai Tempel im Bezirk Phanom Dong Rak in der Provinz Surin zu einer verbalen Auseinandersetzung. Dabei wurde ein Kambodschaner gefilmt, der thailändische Touristen mit Provokationen anschrie und das Gebiet als kambodschanisches Territorium bezeichnete. Thailändisches Militär griff ein, um die Situation zu deeskalieren, und sagte dem Mann Berichten zufolge: „Krieg macht nichts besser.“

Bei einem weiteren Vorfall am selben Tag wurde einer kambodschanischen Frau, die eine Nationalflagge als Schal trug, von thailändischen Soldaten der Zutritt zum Tempelgelände verweigert. Sie erklärten, politisch symbolische Darstellungen seien in solch sensiblen Bereichen verboten. Die Verweigerung löste Kritik einiger kambodschanischer Staatsbürger aus und entfachte weitere Online-Streitigkeiten zwischen Internetnutzern beider Länder.

Ausblick

Nachdem beide Seiten ihre Positionen nun offiziell bei den Vereinten Nationen eingereicht haben, richtet sich die Aufmerksamkeit darauf, ob Kambodscha seine geplante Klage beim IGH auch tatsächlich einreichen wird. Diplomatische Beobachter fordern unterdessen Zurückhaltung und ein erneuertes Engagement für friedliche Verhandlungen. Sie warnen davor, dass zunehmender Nationalismus und konfrontative Rhetorik die ohnehin fragile Lage weiter destabilisieren könnten.

 

  • Quelle: Asean Now, Khaosod