pp Ko Samui. Heute, am 14. Oktober soll vor einem Gericht auf Ko Samui eine mündliche Verhandlung zu dem Doppelmord an den beiden Briten auf der Insel Tao stattfinden.
Der Rat der thailändischen Anwälte hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass er den beiden Tatverdächtigen einen prominenten Anwalt zur Seite stellen wollte. Dazu habe man den bekannten Anwalt Nakhon Chomphuchat ausgewählt.
Sollten die beiden Angeklagten Wanderarbeiter aus Myanmar Herr Win Zaw Htun und Herr Zaw Lin heute tatsächlich vor Gericht erscheinen und der Vertretung durch einen Anwalt zustimmen, wäre es das erste Mal, dass die beiden während einer offiziellen Befragung durch einen Anwalt vertreten werden.
Derweil berichten die Medien in London, dass die britische Regierung ihre „große Sorge“ über die Morduntersuchungen der thailändischen Behörden geäußert habe. Angeblich wurden die Tatverdächtigen und eventuelle Zeugen bei ihrer Vernehmung gefoltert und mit heißem Wasser verbrüht, meldet Amnesty International.
Zusätzlich zu dem Mitbewohner Maung Maung der beiden Verdächtigen, der die Morde nicht gesehen hat, wurden nun zwei weitere Myanmar Staatsangehörige als Zeugen aufgerufen, erklärte der Vorsitzende des Rats der Anwälte, Herr Surapong.
Bisher ist ebenfalls unklar, in wieweit die beiden neuen Zeugen Ren und Nee mit dem Fall verbunden sind. Ebenso ist unklar, an welchem Ort die beiden neuen Zeugen bisher festgehalten werden, da sie keine ständigen Einwohner von Thailand sind.
Herr Surapong erklärte, dass der Rat am Montag beschlossen habe, den Verdächtigen zwei Anwälte zur Seite zu stellen. Bisher wurden alle Verhöre ohne einen Anwalt und ohne einen unabhängigen Dolmetscher gemacht. Ein hochrangiger Polizeioffizier hatte erklärt, dass die Verdächtigen nie nach einem Anwalt gefragt hätten.
„Es ist die Pflicht der Polizei, die beiden Angeklagten über ihr Recht, einen Anwalt zu beauftragen, zu informieren“, sagte Herr Surapong weiter. Ebenso könnten die beiden Verdächtigen einen unabhängigen und neutralen Dolmetscher fordern, der nicht für die Polizei tätig ist, betonte er.
„Die Behörden haben es versäumt, die Angeklagten über ihre Rechte zu informieren“, fügte Herr Surapong hinzu. Erst später wurde ein Team von Anwälten mit der Verteidigung der beiden Wanderarbeiter beauftragt.
Die Anwälte sollen die beiden Tatverdächtigen beraten und informieren, wie sie sich verhalten wenn sie schuldig sind und selber verteidigen können, falls sie unschuldig sind.
Außerdem sollen die Anwälte feststellen, ob die Angeklagten unter Stress stehen und ihren physischen Zustand beurteilen. Sie sollen weiterhin feststellen, ob die beiden Männer gefoltert wurden, wie die Menschenrechtsgruppe Amnesty International behauptet.
Allerdings kann dies alles nur passieren, sagte Herr Surapong weiter, wenn die Behörden die Anwälte zulassen. Die Verteidigung der beiden Verdächtigen erfordere ein großes Team von Rechtsanwälten.
Der Fall hat die Beziehungen zwischen Thailand, Myanmar und Großbritannien stark strapaziert und Thailands Ruf als freundlichem Touristenziel sehr geschadet. Außerdem hat er kritische Fragen zu Gerichtsverfahren in Thailand aufgeworfen, erklärte Herr Surapong weiter.