Bangkok/Yangon. Nachdem sich die Proteste gegen das Urteil des Gerichts im umstrittenen Mordfall Ko Tao in Yangon und in den Grenzgebieten zu Thailand ausgeweitet haben, hat der Botschafter von Myanmar, Herr Win Maung Premierminister Prayuth dazu aufgefordert, den Fall zu überprüfen.
In seiner Erklärung stellte Botschafter Maung klar, dass er das Gerichtsurteil, in dem die beiden Verdächtigen aus Myanmar zum Tode verurteilt wurden nicht akzeptiere. Allerdings respektiere er das Gericht, fügte er hinzu.
„Obwohl wir uns nicht in das thailändische Justizsystem einmischen wollen bitten wir dem Ministerpräsidenten den Fall erneut zu überprüfen“, sagte Botschafter Maung.
Seine Aufforderung kam, nachdem sich bereits Tausende von Demonstranten aus Myanmar an der Thai- Myanmar Freundschaftsbrücke zwischen der Stadt Tachileik und Chiang Mais Bezirk Mae Sai versammelt hatten. An der thailändischen Botschaft in Yangon hatten sich ebenfalls zahlreiche Demonstranten eingefunden und forderten die thailändische Regierung auf, gemeinsam mit Myanmar den Mordfall neu zu untersuchen. Andernfalls würden die Proteste eskalieren, drohten die anwesenden Demonstranten.
Die Demonstranten gehen wie viele andere Personen davon aus, dass die beiden Wanderarbeiter aus Myanmar zu Sündenböcken abgestempelt wurden. Obwohl die thailändische Polizei sehr Stümperhaft mit den DNAN-Beweisen umgegangen war und die Verdächtigen angeblich mit Folter zu einem Geständnis gezwungen wurden, sah das Gericht ihre Schuld als erwiesen an und hatte sie zum Tode verurteilt.
Viele Bürger glauben, dass die Polizei ihre manipulierten DNA-Beweise vertuschen wollten und deshalb den beiden Wanderarbeitern den Mord in die Schuhe geschoben hat.
Zahlreiche Demonstranten aus Myanmar hatten ein Bild seiner Majestät König Bhumibol in den Händen und baten für die beiden 22-jährigen Verdächtigen um eine königliche Amnestie.
In Mae Sai haben die thailändische Einwanderungsbehörde zusammen mit dem Militär die Grenze geschlossen. Auch die Polizei auf der anderen Seite in Tachileik hatte mit Fahrzeugen eine Barrikade vor der Grenze errichtet um die Demonstranten am Überschreiten der Grenze zu hindern.