Bangkok. Anlässlich einer Diskussion der Behörden über den Buddhismus und die Politik sagte Mano Mettanando Laohavanich, der früher fast 20 Jahre als Senior Mönch für die Sekte tätig war, das die Dhammakaya Organisation eine existenzielle Bedrohung für die Junta und den Nationalen Rat für Frieden und Ordnung (NCPO) darstellt.
Mano Mettanando Laohavanich, der als Dozent an der Thammasat Universität Chulabhorn International College of Medicine tätig ist sprach am Mittwochabend als Dozent im Club „Foreign Correspondents von Thailand“.
„Wenn die NCPO nichts unternimmt, dann könnte die Dhammakaya Sekte eine Bedrohung für die Militärjunta werden“, sagte Herr Mao am Mittwochabend vor den Mitgliedern des Clubs.
Die Abteilung für Sonderermittlungen (DSI) ist nach wie vor auf der Suche nach dem Abt. Er wird beschuldigt, Gelder in Milliardenhöhe veruntreut zu haben. Trotz einem Haftbefehl gegen ihn befindet sich der Abt auf der Flucht, da er sich nicht freiwillig bei den Behörden gemeldet hat. Die Offiziere vermuten, dass er sich weiterhin in seinem Tempel aufhält und von seinen Anhängern geschützt und gedeckt wird.
Ein Versuch der Polizei, den Abt Phra Dhammachayo in Gewahrsam zu nehmen endete letzte Woche ohne Erfolg, nachdem die Beamten durch tausende betende Anhänger an einer Durchsuchung des Tempelgeländes gehindert wurden. Die Beamten befürchteten weitere Ausschreitungen und zogen unverrichteter Dinge wieder ab.
Hier finden sie eine Chronik über den bisherigen Ablauf der Milliarden Baht Betrugsgeschichte.
Mano Mettanando Laohavanich, der 19 Jahre lang ein Mönch der Dhammakaya Sekte war, hat den Tempel schon 1999 verlassen. Er warnte in seiner Rede vor dem Foreign Correspondents von Thailand“ davor, dass eine verdeckte Operation der Behörden gegen die „größte buddhistische Organisation“ die Thailand je gesehen hat und die nicht mit der Regierung verbunden ist, blutig enden könnte.
„Wenn die Regierung zu viel Kraft aufwendet, wird die Regierung schikaniert werden. Dies könnte dann sehr schnell zu einem Ende der NCPO führen“, warnte er. Die Möglichkeit, dass Junta Führer Prayuth Chan o-cha über Nacht ein gewaltsames Spezialkommando in den Tempel sendet, könnte für ihn wahrscheinlich zu einer „Pause“ werden, betonte er weiter.
„Ich denke, dass Herr Prayuth sehr hart über diese Möglichkeit, auf diese Art in die Gemeinschaft einzudringen, nachdenkt. Aber es könnte dann eine Nacht des Blutvergießens werden. Das ist ein Alptraum und zu riskant für das zerbrechliche Militär“, fügte er hinzu.
Mano, der zusammen mit dem DSI an der Razzia der weitläufigen Tempelanlage teilnahm schlug vor, dass alle zukünftigen Razzien nur am Tag und in Begleitung von Journalisten durchgeführt werden sollte.
Herr Mano erklärte weiter, dass der Abt selber angekündigt habe, dass er der Ur-Buddha wenn nicht sogar Gott selber sei. Er kritisierte die Sekte weiterhin sehr hart und erklärte dazu, dass die Sekte auch Waffe besitze, die mit den reichlichen Spendengeldern der Gläubigen gekauft wurden.
An einem Punkt seines Vortrags verglich er die Organisationsstrukturen der Sekte mit denen von Hitlers drittem Reich.
„Es ist wie Star Wars und Matrix zusammen“, sagte er weiter. „Wenn sie die beiden kennen, dann kennen sie auch das Licht und die Dunkelheit der Dhammakaya Sekte. Es muss wahr sein und wir leben in der Matrix“, fügte er hinzu.
Herr Mano war jahrelang in der Sekte und damals bereit gewesen, sein Leben für die Sekte zu opfern. Aber dann, so berichtet er weiter, habe er Aufträge zur Waffenbeschaffung gefunden und den Abt mit diesen Tatsachen konfrontiert.
„Damals hat der Abt Phra Dhammachayo versucht mich davon zu überzeugen, dass er der Ur-Buddha sei. Er war der Gott, hatte der Abt mir erklärt“.
„Er wollte die Welt erobern und den Vatikan und das Mekka für den Buddhismus erschaffen „, berichtet er weiter.
Am Donnerstag nahm ein Tempelsprecher zu den Vorwürfen Stellung und schrieb auf die Anfrage eines Reporters „dass dies eine einseitige Diskussion ohne irgendeine Grundlage war“.
„Was wurde diskutiert? Wir haben nur Kritik aber keine Beweise gehört“, schrieb Phra Pasura Dantamano, der weiter sagte, dass dies die eigen Ansichten von Mano und nicht die des Tempels waren.
„Warum sollen wir auf all diese Anschuldigungen ohne irgendwelche Beweise reagieren? Wenn das so ist, dann kann jeder alles behaupten der persönliche Vorurteile gegen die Dhammakaya Sekte hat“, schrieb er.
„Während des Vortrags von Mano fragte der Moderator die Anwesenden Gäste, ob jemand den Dhammakaya Tempel verteidigen möchte. Allerdings meldete sich niemand, weil die Verantwortlichen keinen Referenten der Dhammakaya Sekte eingeladen hatten. Auch das ist ein offensichtlicher Beweis dafür, dass hier eine einseitige Platte abgespielt wurde“, schieb Phra Pasura Dantamano weiter.
Er fuhr weiter fort den Club „Foreign Correspondents von Thailand“ (FCCT) zu kritisieren. „Ich frage den Club, wo bleibt die moralische Ethik und die Transparenz bei dieser einseitigen Platte. Wir möchten gerne die Antwort des FCCT zu diesem Thema hören“.
Der Veranstalter des Treffens erklärte, dass ein Erscheinen eines Tempelvertreters einfach nicht möglich war, da er mit Sicherheit von der Polizei festgehalten würde.
Mano, der Theologie in Oxford studiert hat sagte weiter, dass sich die momentane Pattsituation über Monate wenn nicht sogar Jahre fortgesetzt werden könnte. Er fügte hinzu, dass der Dhammakaya Tempel nicht denken sollte, das der 72-jährige Abt eine „Kultperson“ und unantastbar sei.
Ein weiterer Redner, der buddhistischer Gelehrte Sulak Sivaraksa beschrieb Dhammachayo als „böse“ und als einen verdorbenen Menschen. Er sei durch mehrere Links mit dem flüchtigen Ex-Premierminister Thaksin Chinnawat verbunden, der auch den Tempel finanziell unterstützt haben soll.
„Der Mann ist böse“, betonte der buddhistischer Gelehrte Sulak Sivaraksa.
Allerdings sprach er sich ebenfalls dafür aus, dass der Junta Führer Prayuth keine voreiligen Maßnahmen gegen den Tempel ergreifen sollte.
„Die Anhänger sind wie Welpen“, fügte er hinzu. Dann wandte er sich an die Beamten in Zivil, die das Gespräch überwachten und wies sie an ihrem Kommandanten zu sagen: „Es ist nicht gut wenn sich Ihr Chef mit Blut befleckt“.
Vichak Panich, ein Meditationslehrer und Diskussionsteilnehmer bezeichnet den Dhammkaya Tempel als Sinnbild für eine kulturelle Einrichtung die Ängste verbreitet.
„Wenn sie etwas anderes sagen und freier denken dann könnte man auch sagen, dass diese Leute von Thaksin eingestellt wurden.
- Quelle: Khaosod