Udon Thani. Obwohl es natürlich illegal ist, dass Jugendliche unter 15 Jahren mit einem Motorrad fahren dürfen, hält sich in Thailand bekanntermaßen niemand an diese Vorschrift. Täglich sind auf den Straßen Kinder zu sehen, die mit einem Motorrad unterwegs sind. Selbst auf dem Weg zur Schule kann man täglich zwei, drei oder auch vier Kinder auf einem einzigen Motorrad sehen, die auf dem Weg zur Schule sind.
Somsak Jangtrakun, der Gouverneur der nordöstlichen Provinz Udon Thani hatte sich dazu etwas Besonderes einfallen lassen und vor der vor der Nareenukun Schule zusammen mit Vertretern der Polizei, mit Gruppen zum Schutz der Kinder und mit Beamten des Gesundheitsministeriums ein Horror Szenario aufbauen lassen.
Er ließ am Freitagmorgen vor der Schule eine täuschend echte Unfallstelle einrichten, die die Schüler schocken und zum Nachdenken anregen sollte. Dazu wurde ein beschädigtes Motorrad auf die Straße gelegt, jede Menge Kunstblut verteilt, die polizeiliche Umrisszeichnung eines Unfalltoten auf die Straße gemalt sowie ein offener Schulrucksack mitsamt Inhalt auf der Straße verstreut.
Zahlreiche Kinder, die vor der Schule ankamen waren tatsächlich zunächst geschockt und wollten wissen, was denn hier passiert und wer bei dem Unfall gestorben war. Zahlreiche Eltern, die ihre Kinder noch zu Schule gebracht haben waren ebenfalls schockiert und kamen sichtlich ins Grübeln. Offensichtlich hatte die Aktion zumindest in den ersten paar Minuten auf die Schüler und ihre Eltern einen sichtbaren Erfolg.
Bei einer Umfrage in neun Provinzen wurde festgestellt, dass zwar die Todesfälle von Kindern unter 10 Jahren in den letzten Jahren abgenommen hat, dagegen sind allerdings die Zahl der Todesfälle der 10 bis 14 jährigen auf Motorrädern um 28 Prozent angestiegen.
Alleine im Jahr 2015 wurden 943 Todesfälle von Kindern unter 15 Jahren auf den Straßen von Thailand gemeldet. Von diesen gemeldeten Todesfällen waren 575 Personen oder 61 % in der Altersgruppe von zehn bis vierzehn Jahren. Davon starben 378 Kinder als Folge eines Motorradunfalls.
Der Gouverneur hat bereits angekündigt, dass er weitere Aktionen dieser Art auch vor anderen Schulen plant. Bleibt nur zu hoffen, dass sich Eltern oder Kinder vor ihrer nächsten Fahrt mit einem Motorrad an dieses Szenario erinnern.
Auslöser für diese Schock Darstellung war eine Konferenz zur Förderung von Motorrad Sicherheits-Kampagnen im Mai in Bangkok. Auf der Konferenz erklärten die Experten in Bangkok, dass Thailand Weltweit die traurige Nummer eins bei den tödlichen Motorrad Unfällen ist.
Laut der Auskunft der Teilnehmer der Konferenz kommen in Thailand im Durchschnitt jährlich rund 5.500 Motorradfahrer bei einem Unfall ums Leben. Trotz aller Maßnahmen der Regierung tendieren die Zahlen weiterhin nach oben.
Dabei ist ebenfalls klar, dass die meisten Toten unter den jugendlichen Motorradfahrern gemeldet
Etwa 2.500 Jugendliche unter zwanzig Jahren sterben jährlich auf Thailands Straßen.
- Quelle: Thai Rath, Thai Visa