Viele Thais fühlen sich von den "kleinen Geistern" aus Südkorea heimgesucht

Viele Thais fühlen sich von den „kleinen Geistern“ aus Südkorea heimgesucht

BANGKOK. In letzter Zeit gibt es große Besorgnis über die Rückkehr von Tausenden, möglicherweise Zehntausenden Thailändern aus Südkorea, wo sie illegal gearbeitet haben und von ihren Landsleuten den abfälligen Beinamen Phi Noi („kleine Geister“) erhalten haben.

Mehr als 5.000 Thailänder sind bereits aus einem Land zurückgekehrt, das vom Covid-19 Virus weitaus stärker betroffen ist als Thailand selber. Einer Schätzung zufolge könnte die Zahl schließlich sogar die 100.000 erreichen, nachdem auch der Arbeitsmarkt in Südkorea zusammen gebrochen war.

Was ihre Landsleute am meisten befürchten, ist, dass einige von ihnen „Superverbreiter“ des Virus sein könnten, frei von Symptomen und dennoch versehentlich Dutzende von anderen infizieren.

Es war ein älterer koreanischer Reisender, der als der „Superspreizer“ identifiziert wurde, der die Ansteckung in der Stadt Daegu und in der Provinz Nord Gyeongsang ausdehnt hatte, die jetzt gegen die Epidemien kämpfen.

Die Thailänder diskutieren in den sozialen Netzwerken sowie in den thailändischen Foren darüber, ob die zurückgekehrten „kleinen Geister“ bei Bedarf bereitwillig 14 Tage in ihren Häusern in Selbstquarantäne bleiben, oder stattdessen in bewachte Quarantäneeinrichtungen wie die Thailänder gezwungen werden sollten, die letzten Monat in einer Gruppe aus Wuhan, China, nach Hause geflogen sind.

Der Begriff Phi Noi „kleine Geister“ hat eine abfällige Konnotation, da er sich darauf bezieht, dass thailändische Wanderarbeiter nach Südkorea geschmuggelt werden, im Untergrund leben und dort unter dem Radar der Behörden jede Art von geringfügiger Arbeit verrichten.

Noch bevor das Covid-19 auftauchte, hielt die südkoreanische Regierung – angetrieben von einem südkoreanischen Amtskollegen, der ihrer unauffindbaren Präsenz überdrüssig war – den kleinen Geistern einen Olivenzweig hin. Der südkoreanische Amtskollege begrüßte viele Thais seit dem 1. Oktober 2019 mit dem Versprechen, dass sie für ihre illegale Arbeit in Übersee nicht bestraft oder auf die schwarze Liste gesetzt würden, wenn sie sich freiwillig bei den Behörden melden.

Aber durch die Ausbreitung des Virus wurden bereits mehrere Fabriken und Baustellen in Südkorea geschlossen und die Arbeitslosigkeit ist für alle gestiegen, so dass die Zahl der Thailänder, die jetzt wieder nach Hause in ihre Heimat zurückkehren möchten, ebenfalls gestiegen ist.

Aufgrund des Virus und des hohen Risikos in Südkorea ist die thailändische Regierung mit strengen Kontrollen bereit, die Bürger wieder ins Land zu lassen.

Aber es wird jetzt behauptet, dass einige von denen, die als frei von Infektionen gelten, sich weigern, die Vorsichtsmaßnahme einer freiwilligen Selbstquarantäne zu treffen, und sich frei in der Öffentlichkeit bewegen, was möglicherweise viele gesunde Menschen in große Gefahr bringt.

Die Frage, die in den sozialen Netzwerken und in den Online Foren gestellt wird, lautet: „Haben die zurück kommenden Thailänder auch genug Selbstdisziplin, um sich verantwortungsbewusst gegenüber ihren Mitbürgern zu verhalten?“

 

  • Quelle: The Nation Thailand