Die thailändischen Exporteure bekommen den Handelskrieg zwischen den USA und China deutlich zu spüren

Die thailändischen Exporteure bekommen den Handelskrieg zwischen den USA und China deutlich zu spüren

Bangkok. Die thailändischen Exporte verzeichneten im letzten Monat April einen Rückgang von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr und bekommen damit den Handelskrieg zwischen den USA und China deutlich zu spüren. Die thailändischen Exporte erreichten damit den niedrigsten Stand seit den letzten 24 Monaten.

Die Ausfuhren im April beliefen sich auf 18,6 Milliarden US-Dollar (rund 594 Milliarden Baht.

“ Der Rückgang der Exporte war hauptsächlich auf die Handelsspannungen zwischen den USA und China zurückzuführen, die verschiedene thailändische Lieferungen nach China betrafen „, sagte Frau Pimchanok Vonkorporn, die Generaldirektorin des Amtes für Handelspolitik und Strategie (TPSO) im Handelsministerium.

Sie sprach gestern (22. Mai) auf einer Pressekonferenz über den Stand des internationalen Handels in Thailand. Die beiden riesigen Volkswirtschaften der Welt (China und die USA) sind in einen erbitterten Streit um den Handel mit Waren und Technologien verwickelt.

Die Handelsspannungen zwischen den USA und China nehmen immer weiter zu und zeigten mittlerweile sogar die ersten Anzeichen einer Eskalation, nachdem eine Reihe von Vergeltungszollanhebungen durch die beiden Länder durchgeführt worden waren. Dazu trug vor allem auch die Auferlegung eines 25 Prozent Zolls durch die USA für chinesische Waren im Wert von 250 Milliarden US-Dollar (6,38 Billionen Baht) am 10. Mai. Daher werden die thailändischen Exporteure auch weiterhin vergeblich auf eine Verbesserung der Situation hoffen.

Von Januar bis April dieses Jahres sind die thailändischen Exporte nach China gegenüber dem Vorjahr um 8,1 Prozent gesunken. Der drastische Rückgang der Lieferungen hat zu einem Handelsbilanzdefizit von 1,45 Mrd. US-Dollar geführt. In den ersten vier Monaten dieses Jahres gingen die thailändischen Exporte um 1,9 Prozent zurück.

Die Ausfuhren von Industriegütern wurden im vergangenen Monat durch den Rückgang des Welthandels und den anhaltenden Handelskrieg auch noch weiter stark beeinträchtigt.

Die Verkäufe von Computern und Ersatzteilen gingen um 10,6 Prozent zurück, die Verkäufe von Kraftfahrzeugen und Ersatzteilen um 4 Prozent und die Verkäufe von Maschinen und Ersatzteilen fielen sogar um 12,3 Prozent.

Dies liegt daran, dass diese hergestellten Waren Teil der Lieferkette sind, die von den, von den beiden Wirtschaftsmächten auferlegten Zöllen betroffen sind, erklärte die Generaldirektorin.

Um in den ersten vier Monaten dieses Jahres eine konstante Jahresperformance zu erzielen, mussten die thailändischen Exporte 20,4 Mrd. US-Dollar erreichen. Laut den Angaben der dafür zuständigen Handelsbeamten blieben die Exporte aber um fast 2 Mrd. US-Dollar hinter diesen Erwartungen zurück.

Das Handelsministerium muss daher auch sein jährliches Exportwachstumsziel von bisher 8 Prozent für 2019 noch senken. Allerdings gab das Ministerium bisher noch keine neuen Zahlen bekannt.

Aber nicht nur die Elektronikbranche steht vor neuen Herausforderungen. Die Autoindustrie bekommt den Rückgang der Exporte ebenfalls deutlich zu spüren.

Die Automobile, ein weiterer wichtiger Exportartikel des Königreichs, haben in den letzten vier Monaten aufgrund der sich ebenfalls ändernden Markttrends einen Einbruch erlebt. Viele Länder importieren weniger Fahrzeuge aus Thailand, um stattdessen neue Elektroautos oder Hybrid-Fahrzeuge aus anderen Ländern zu importieren “, sagte Frau Pimchanok.

Beispielsweise war Australien in den letzten zehn Jahren ein wichtiger Käufer von thailändischen Fahrzeugen und Autoteilen. Die thailändischen Automobilexporte nach Australien sind jedoch ebenfalls in diesem Jahr zurückgegangen, da Australien seinen Schwerpunkt auf Elektrofahrzeuge aus den anderen Märkten verlagert hat, erklärte sie weiter.

Von Januar bis April gingen die thailändischen Exporte von Fahrzeugen, Autoteilen und Zubehör nach Australien im Jahresvergleich um rund 15 Prozent zurück.

“ Die Automobilhersteller in Thailand müssen sich diesem neuen Trend anpassen, um ihren Marktanteil zu halten, da Elektroautos nicht nur in Australien immer beliebter werden „, sagte sie weiter.

„ Künftig wird das Amt für Handelspolitik und Strategie (TPSO) mehr thailändische Exporte in den US-Markt leiten, der in den letzten vier Monaten um 25,7 Prozent gewachsen ist. Die thailändischen Hersteller müssen jetzt schnell handeln und wichtige Möglichkeiten finden, um die chinesischen Waren auf dem US-amerikanischen Markt im Zuge des Handelskonflikts durch thailändische Güter zu ersetzen “, schlug sie vor.

Zu den Waren, die auf dem US-amerikanischen Markt ein starkes Wachstum verzeichneten, zählen vor allem Bekleidung, Obst und Haushaltsgeräte. Zu den thailändischen Waren mit großem Wachstumspotenzial auf dem chinesischen Markt zählen landwirtschaftliche Erzeugnisse wie verarbeitete Lebensmittel und Obst.

“ Die Zunahme des Exports von Agrar- und Konsumgütern kann jedoch nicht die Verluste ausgleichen, die das verarbeitende Gewerbe infolge des Handelskrieges erlitten hat „, betonte Frau Pimchanok.

“ Das Handelsministerium fordert die Exporteure daher nachdrücklich auf, ihre Risiken zu minimieren, indem sie langfristige Verträge mit ihren Handelspartnern abschließen. Nur so können sie ihre Transaktionen absichern und versuchen, die durch den Handelskrieg verursachten Unsicherheiten zu minimieren „, sagte sie weiter.

Durch eine stärkere Ausrichtung auf langfristige Verträge wird auch der Kapitalfluss in der thailändischen Wirtschaft stabiler, was zur Verringerung der Volatilität des Baht beiträgt.

Abschließend prognostiziert Frau Pimchanok, dass der Baht 2019 nicht mehr als 31 Baht gegenüber dem US-Dollar zulegen wird.

Herr Visit Limlurcha, der stellvertretende Vorsitzende des „ Thai National Shippers Council „ ( TNSC ) sagte gegenüber den Medien, dass auch im zweiten Quartal des Jahres die Exportaussichten für Thailand trübe aussehen.

“ Wenn das Exportwachstum für den Zeitraum weniger als 3 % beträgt, besteht die Gefahr, dass das Exportwachstum unter das Ziel der TNSC von 3 % sinkt. Wir sind auch besorgt über die drohende Dürre im Land, da dies auch die Rohstoffversorgung für frische Lebensmittel und für die verarbeiteten Lebensmittel beeinträchtigen kann „, fügte er weiter hinzu.

Nach den weiteren Angaben des Handelsministeriums waren die Lieferungen an die meisten Märkte in den ersten zwei Monaten mit Ausnahme der USA und der CLMV ( Kambodscha, Laos, Myanmar und Vietnam ) im Minus.

  • Quelle: The Nation