Vize-Admiral: Tempel nur ein Nebenkriegsschauplatz

Nicht nur die Grenzziehung am Tempel Preah Vihear ist auf einem Gebiet von 4,6 Quadratkilometern umstritten, sondern auch die Seegrenzen beider Länder – und hier geht es um 20 000 Quadratkilometer. Unter dem Meeresboden werden Ölvorkommen vermutet.

Vor über 100 Jahren wurde Thailand von den Kolonialmächten Großbritannien und Frankreich gezwungen, deren Grenzen anzuerkennen, weiß die „Bangkok Post“ zu berichten. Thailand habe insbesondere die Grenzen zu Kambodscha nie akzeptiert. Daher malte Thailand eigene Landkarten mit eigenen Grenzen. Kein Wunder also, daß es immer wieder zu Konflikten kommt.

Doch es geht nicht nur um die Grenzziehung zu Land. Vize-Admiral Pratheep sagte, auch die Grenzen zu Wasser seien umstritten, denn die Franzosen hätten die Grenze nahe Trat bei Koh Kut gezogen, die Thais aber bei der kambodschanischen Insel Kong.

Die Grenze eines Landes verläuft 12 nautische Meilen vor der Küste, die sogenannte 12-Meilen-Zone. Wirtschaftlich nutzen darf ein Land das Gebiet 200 Meilen vor der Küste, die 200-Meilen-Zone. Da die Grenzziehung umstritten ist, betrifft dies laut der 200-Meilen-Regel ein Gebiet von 20 000 Quadratkilometern.

Pratheep befürchtet, daß Thailand seine Ansprüche auf dieses Gebiet verlieren könnte, wenn es in der Tempelfrage bezüglich der 4,6 Quadratkilometer nachgibt.

Neben maritimen Ressourcen geht es hier vor allem um vermutete Ölvorkommen.

Kambodscha habe nach Aussagen des Admirals amerikanischen Firmen bereits die Erlaubnis erteilt, in dem von Kambodscha beanspruchten Gebiet nach Öl zu bohren. Chevron habe bereits 15 Bohrlöcher gesetzt und Beweise für Ölvorkommen gefunden. bp