Elefantenprotest gegen Tourismuseinbruch

„Es gibt keine Arbeit für unsere Tiere mehr“, sagte Anchalee Kalamphicit am Donnerstag. Die Thailänderin, die 50 Kilometer nördlich von Chiang Mai im Norden Thailands Elefantenreiten und andere Aktivitäten anbietet, forderte von den Politikern die Wiederherstellung der Stabilität im Lande.

In der Hauptstadt Bangkok demonstrieren seit fast acht Wochen Tausende Regierungsgegner. Sie haben ein Geschäftsviertel mit Einkaufszentren und Hotels besetzt. Bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften kamen 25 Menschen ums Leben. Mehr als 40 Länder warnen vor Reisen nach Bangkok, darunter das Auswärtige Amt. Thailand hat normalerweise 15 Millionen Besucher im Jahr. Anchalee betreut nach eigenen Angaben rund 120 000 ausländische Urlauber jährlich.

Seit Beginn der Proteste sei die Zahl auf weniger als 50 Gäste pro Tag gesunken: „Wir haben 65 Elefanten. Die zu ernähren ist teuer. Wir können unsere Kosten nicht decken. Deshalb lasse ich einige hier vor der Stadtverwaltung, da können sie wenigstens Almosen bekommen.“

Unterdessen haben verschiedene Reiseveranstalter die Fristen für eine Gratisstornierung ihrer Thailandreise erneut verlängert – oder diese von vornherein abgesagt. Branchenprimus TUI etwa hat sämtliche Reisen nach Bangkok und Nordthailand bis 17. Mai gestrichen. Focus