Markthändler des Chatuchak Marktes gehen auf die Barrikaden und blockieren die Straße

Am 1. Januar war der bis dahin gültige Pachtvertrag zwischen der SRT als Eigentümerin des Geländes und der Bangkoker Stadtverwaltung (BMA) ausgelaufen und wurde nicht weiter verlängert.

Die SRT wollte in einem neuen Pachtvertrag zwischen 420 und 450 Millionen Baht Pacht pro Jahr verlangen. Die bisherige Pächterin, die BMA, wollte hingegen eine Pacht von maximal 140 Millionen Baht akzeptieren. Nachdem sich die Stadtverwaltung in Bangkok (BMA) und die Eisenbahngesellschaft (SRT) nicht einigen konnten, lief der gültige Pachtvertrag zum Jahreswechsel 2011/2012 aus.

Nun hat die Eisenbahngesellschaft eine fette Erhöhung der monatlichen Mieten für die zum Teil seit Jahren ansässigen Markt- und Standbetreiber angekündigt. Um die Türe für zukünftige weitere Mieterhöhungen offen zu halten, wurde auch noch angekündigt, daß neue Mietverträge nur noch für einen Zeitraum von zwei Jahren abgeschlossen werden können.

Die SRT hat allen Händlern ein Ultimatum gestellt. Wer bis zum 13. März 2012 nicht mit den neuen Konditionen einverstanden ist, verliert automatisch den Anspruch auf seinen bisherigen Marktplatz und wird auch in Zukunft keinen Standplatz auf dem beliebten Markt erhalten.

Und genau damit hatten auch die vielen Händler bereits seit Anfang des Jahres gerechnet. Nur wenige Tage nach der Übernahme zum Jahresanfang brannten bereits die ersten Marktstände nieder. Was für ein böser Zufall!

Zum Wochenende hatten sich rund 300 Händler auf der Phahon Yothin Straße versammelt und blockierten die stadtauswärts führende Fahrbahn. Die Demonstranten forderten mit Plakaten, Megaphonen und Sprechchören die SRT auf, ihr Versprechen einzuhalten und die Preise nicht zu erhöhen und dabei auch noch gleichzeitig die Laufzeit der Verträge zu verkürzen.

Die Demonstranten wollen eine Unterschriftenaktion ins Leben rufen und eine Petition bei Premierministerin Yinglak einreichen. Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, daß sie von hier Unterstützung erhalten, da der stellvertretende Verkehrsminister Chatt bereits im Vorfeld bekanntgab, daß die neuen Preiserhöhungen den Händlern zugute kommen und das Geld angeblich in die Modernisierung des Marktes zurückfließen soll.

Kurze Zeit später trat dann ein größeres Polizeiaufgebot an und versuchte, die aufgebrachten Händler zu beruhigen. Obwohl einige wütende Demonstranten die Beamten mit gezielten Flaschenwürfen bombardierten, wurde letzten Endes die Fahrbahn friedlich geräumt. Allerdings kündigten die Demonstranten weitere Schritte an. Man wolle sich von den Behörden nicht einschüchtern lassen, lautet die Devise der Markthändler.