Bangkoker Marktverkäufer schlagen Kredithai-Schläger in die Flucht

Bangkok. Nach lokalen Presseberichten tauchte auf dem Markt in Bang Khae eine etwa 10 Mann starke Truppe Schuldeneintreiber auf. Die Männer waren mit Knüppeln und Messern bewaffnet und hatten sich zielstrebig dem Stand einer 56-jährigen Süßwarenverkäuferin genähert.

Ohne weitere Vorwarnung fingen sie dann an, den Stand zu Kleinholz zu verarbeiten. Damit nicht genug, prügelten sie auch noch auf die 56-jährige Frau ein. Offensichtlich hatte sich diesmal aber der Schlägertrupp verschätzt.

Viele der umstehenden Händler faßten sich ein Herz und griffen ihrerseits den Schlägertrupp an. Binnen kürzester zeit entstand so eine Massenschlägerei. Dabei gelang es den Händlern tatsächlich, die meisten Angreifer in die Flucht zu schlagen. Einer der brutalen Geldeintreiber hatte allerdings nicht so viel Glück. Ihm wurde mit einem Messer viermal in den Rücken gestochen, worauf er blutüberströmt zusammenbrach.

Sanitäter kümmerten sich um den verletzten Schläger und die am Kopf verwundete Marktfrau. Beide wurden nach der ersten Versorgung in ein Krankenhaus zur weiteren Behandlung eingewiesen.

Die Tochter der verletzten Marktfrau erklärte der Polizei, dass sich ihre Mutter bei einem Kredithai namens „Rot“ 7.000 Baht geliehen habe. Dabei sei sie mit der Rückzahlung in Verzug geraten und habe den Kredithai um Stundung gebeten. Der habe sich aber auf keine Verhandlungen eingelassen sondern ihr sofort den Schlägertrupp auf den Stand geschickt.

Obwohl die Marktkollegen der Frau zu Hilfe gekommen waren, ist der gesamte Süßwarenstand der 56-jährigen Frau zerstört worden. Für sie dürfte es nun noch schwieriger werden, ihre Schulden zurückzubezahlen.

Die Beamten haben die Markthändler verhört, konnten aber nicht feststellen, wer den Schläger mit dem Messer verletzt hatte. Dazu werden sie auch noch den verletzten Geldeintreiber befragen. Sobald der Mann Vernehmungsfähig ist, dürfte er den Beamten einige Fragen beantworten müssen. Vor allem möchte die Polizei wissen, wer der brutale Auftraggeber war.