Schon wieder Ärger zwischen Thailand und Saudi Arabien

pp Bangkok. Die diplomatischen Beziehungen zwischen Thailand und Saudi-Arabien sind fast nicht mehr existent, seit der "Blue Diamond Affair" von 1989. Damals hatte ein thailändischer Hausmeister, der im Riad Palais des Prinzen Faisal angestellt war, fast 100 kg Gold, Diamanten und Schmuck gestohlen.

Jetzt werden die Beziehungen erneut auf eine harte Probe gestellt. Die Thai Airways International (THAI) hat im Rahmen eines Rechtsstreits über ein Geschäft mit vier stillgelegten Flugzeugen an eine britische Gesellschaft den Verkauf gestoppt. Die britische Gesellschaft soll dabei den saudi-arabischen Prinzen Faisal vertreten.

Wie die nationale Fluggesellschaft den Medien bisher mitteilte, hatte sie keine Ahnung, dass Prinz Faisal-al-Saud in das Geschäft verwickelt war. Ihr Ansprechpartner bei dem Geschäft war und ist die in London ansässige Beratungsfirma AvCon Worldwide Ltd.

Ihnen habe man das „Arbeitspferd Airbus A340-500“ mit der Codierung HS-TLD für 23.500.000 US-Dollar und drei andere für 20 Millionen Dollar zum Kauf angeboten.

Die vier Flugzeuge mit den Codierungen „HS-TLA, TLB, TLC und TLD“ wurden von Thai Airways zu Beginn des Jahres stillgelegt und auf den internationalen Markt gebracht.

Danach hatte sich AvCon als Interessent gemeldet und für die „HS-TLD“ vor drei Monaten eine Kaution von 2,5 Mio. US-Dollar erhalten. Der Flieger sollte Ende letzten Monats ausgeliefert werden, ist aber nie bei AvCon angekommen.

Thai Airways Präsident Sorajak Kasemsuvan sagte gegenüber der Bangkok Post, dass man das Angebot von AvCon dem Vorstand vorgelegt habe. Dieser habe aber mit der Begründung abgelehnt, dass der Preis zu niedrig sei. Immerhin hätte die Maschine noch einen Buchwert von gut 66 Millionen US-Dollar. Wenn man es für 23,5 Millionen US-Dollar verkaufen würde, müsste man einen Verlust von rund 40 Millionen US-Dollar hinnehmen. Dem könne man nicht zustimmen.

Herr Sorajak bestand darauf, dass er keine Ahnung hatte, dass der saudische Prinz an dem Geschäft beteiligt war. Er habe nur in Kontakt mit AvCon getanden.

Allerdings sagte ein Berater und Koordinator von AvCon, der nicht genannt werden wollte, der saudische Prinz hätte das Kaufangebot schriftlich abgegeben. Die schriftliche Bestätigung der Gesellschaft und das formelle Angebot habe man der Thai Airways ausgehändigt.

Der Berater erklärte weiter, dass der angebotene Preis von 23,5 Mio. realistisch sei. Der aktuelle Marktpreis eines A340-500, vorausgesetzt er erfüllt die Luft Sicherheitsstandards und hat mehr als 3.000 Flugstunden, reichen von 15 Mio. bis auf 18 Millionen US-Dollar.

Außerdem betonte er, wären die angeboten Flugzeuge trotz geringerer Flugstunden nicht ein einem Flugbereiten Zustand. Er behauptet, die Maschinen wären kurz vor der eigentlichen Wartung aus dem Verkehr gezogen worden und ihre operativen Lizenzen wären bereits abgelaufen.

Weiter erklärte der Berater, dass die Thai Airways der AcCon ihrer Entscheidung einfach nur per E-Mail mitgeteilt hätten. Dass sei aber sicherlich nicht das geeignete Mittel der Kommunikation um solch eine Sache abzulehnen.

Die Gesellschaft solle bitte in einem formellen Brief die Gründe ihrer Ablehnung erklären, fügte er hinzu.

Herr Sakchai Pinnaree, der Vertreter für die Öffentlichkeitsarbeit bei der AvCon behauptet, der saudische Prinz hatte gehofft, dass es nach dem erfolgreichen Kauf der Maschinen wieder zu gesteigerten bilateralen Beziehungen zwischen dem Reich Gottes und Thailand kommen würde.