Wird der Taifun Wutip morgen das Fass zum Überlaufen bringen?

pp Bangkok. Seit Tagen kämpft Thailand gegen starke Monsunregen und dass daraus resultierende Hochwasser an. In vielen Provinzen steht das Wasser bereits Hüfthoch und soll auch noch mindestens rund eine Woche brauchen, bis es wieder abgeflossen ist. Vorausgesetzt allerdings, das es aufhört zu Regnen und nicht noch mehr Wasser dazukommt.

Aber genau da scheint der angekündigte Taifun Wutip zu bringen. Das Meteorologische Amt geht zwar davon aus, dass er sich, bis er auf Thailand trifft, zu einem Tropensturm herabgestuft hat, das bedeutet aber nicht, dass auch der Regen nachlassen wird.

Die Behörden sind seit Tagen in Alarmbereitschaft und rund um die Uhr auf den Beinen, um dass Hochwasser in den Griff zu bekommen. Zu allem Überfluss mussten auch bereits die ersten Stausseen geöffnet werden, da deren Kapazität ebenfalls erreicht war.

Dass die Bürger unterhalb der geöffneten Staudämme erst kurz vorher vor dem heranrauschendem Wasser gewarnt werden, trägt nicht unbedingt zur allgemeinen Begeisterung bei. Die Bürger haben alle Hände voll damit zu tun, ihr Hab und Gut in höher gelegene Gebiete in Sicherheit zu bringen.

Besonders hart hat es bisher den Nordosten Thailands getroffen. Hier werden bereits neue Rekord Pegelstände von verschiedenen Flüssen gemeldet. Dazu kommt, dass vielerorts die Schleusen in Richtung Bangkok geschlossen, oder nur zu einem kleinen Teil geöffnet wurden. Bangkok soll unter allen Umständen trocken gehalten werden.

Dass die durch die geschlossenen Schleusen betroffenen Anwohner darüber nicht gerade glücklich sind, kann sich jeder vorstellen. Einige Anwohner von Prachinburi hatten sogar schon angekündigt, eigene Wassergräben zur Entlastung neben den Strassen zu buddeln.

In zwei der am stärksten betroffenen Provinzen, Prachinburi und Sa Kaeo haben die Bürger dann auch offen ihren Unmut über die angewandte Politik des Wassermanagements zum Ausdruck gebracht. Das Ergebnis war mehr als Überraschend. Anstatt mit den Leuten zu reden drohte der Innenminister damit, für die betroffenen Gebiete den Notstand auszurufen.

Bleibt im Moment nur zu hoffen, dass der für morgen angekündigte Tropensturm Wuntip nicht noch mehr Schaden anrichtet.

Hier eine kurze Zusammenfassung der letzten Tage:

  • 25. September        Die Pegelstände der Staudämme geben Anlass zur Besorgnis.
  • 25. September        Hochwasser fordert bereits die ersten Menschenleben.
  • 26. September        Zahl der vom Hochwasser betroffenen Provinzen steigt auf 27.
  • 27. September        Bürger von Prachinburi wollen eigene Schritte unternehmen.
  • 27. September        Stausee oberhalb von Khon Kaen geöffnet.
  • 28. September        Weitere Unwetterwarnungen für zehn Provinzen.
  • 29. September        Innenminister droht mit den Notstandsgesetzen.
  • 29. September        Zwei weitere Staudämme oberhalb von Ayutthaya geöffnet.
  • 30. September        Premierministerin Yinglak besucht die Hochwasssergebiete.