Ex-Regierungschefin Yinglak Chinnawat und zwei weitere Clan-Mitglieder verhaftet

pp Bangkok. Nachdem bereits am Donnerstag zahlreiche Politiker und Aktivisten von General Prayuth zu einem letzten Vermittlungsgespräch in den Armee-Club gebeten wurden, änderte sich die Lage innerhalb weniger Minuten.

Einer der Teilnehmer berichtete später der Zeitung The Nation den Ablauf. Demnach hatte General Prayuth den amtierenden Justizminister Chaikasem Nitisiri gefragt, ob die Regierung bereits sei, freiwillig zurückzutreten.

„Zu diesem Zeitpunkt wird die Regierung nicht zurücktreten“, habe Herr Chaikasem geantwortet. „Dann entscheide ich jetzt“, antwortete Prayuth, „und ich werde zu diesem Zeitpunkt die Macht ergreifen“.

Danach wurden zunächst alle Teilnehmer von den anwesenden Soldaten in „Armeegewahrsam“ genommen, berichtet der Teilnehmer weiter. Später wurden dann einige Gesprächsteilnehmer aus den Reihen des Senats und der Wahlkommission nach Hause geschickt. Die anderen Teilnehmer wurden von den Soldaten zu einem anderen Armeestandort gebracht.

Unter den Festgehaltenen Personen waren unter anderem auch Oppositionsführer Abhisit Vejjajiva, die Anführer der Protestbündnisse für- und gegen die Regierung, der Anführer der UDD, Herr Jatuporn Prompan sowie der Protestführer der PdRC, Herr Suthep Thueaksuban.

Am Freitag hatte dann der Militärrat verkündet, dass er mehr als 100 Politiker und Aktivisten „zu Gesprächen“ einbestellt hatte. Außerdem wurde gegen mindestens 156 Menschen aus dem Umfeld der abgesetzten Regierung vom Militär eine Ausreisesperre verhängt.

Am Freitagmittag erschien dann Yinglak ebenfalls auf dem Armeestützpunkt, in dem sich auch General Prayuth aufhielt. Ob es zu direkten Gesprächen zwischen den beiden kam, wurde nicht bekannt. Nur knapp 30 Minuten später verließ dann das Fahrzeug von Yinglak wieder den Stützpunkt, alle ohne die ehemalige Ministerpräsidentin.

Ein hochrangiger Militär erklärte später, man habe Yinglak, ihre Schwester und ihren Schwager, die ebenfalls eine wichtige Rolle in der thailändischen Politik inne hatten, verhaftet.

Dazu erklärte ein hochrangiger Offizier gegenüber der Presseagentur Reuters, dass man Frau Yinglak nicht länger als eine Woche festhalten werde. So lange brauche man, um die Dinge im Land zu organisieren.

Wo sich Frau Yinglak zum jetzigen Zeitpunkt aufhält, wurde bisher nicht eindeutig geklärt.

Quelle: Reuters, The Nation, Matichon Online