Trotz Verbot gehen Demonstranten in Bangkok auf die Straße

pp Bangkok. Am Freitagmorgen war die Lage in Bangkok nach Ablauf der nächtlichen Ausgangssperre ruhig. Die meisten Menschen gingen wie gewohnt zur Arbeit. Auch die ungezählten kleinen Verkaufsstände an den Straßen öffneten wie üblich und bereiteten ihre Waren und die Lebensmittel für die Passanten vor.

Da die Schulen wie angekündigt geschlossen wurden, waren insgesamt natürlich weniger Menschen in der Hauptstadt unterwegs. Auf den Straßen waren kaum irgendwelche Panzer zu sehen und die Soldaten standen meist nur vor wichtigen Gebäuden.

Obwohl das Militär jede Versammlung von mehr als fünf Personen verboten hatte, hielten sich nicht alle Bürger an die drakonischen Auflagen des Militärs. Am Kulturzentrum hatten sich viele Menschen versammelt und hielten Schildern in Thai und in Englisch in die Höhe. „Nein zum Putsch!“, forderten die meisten von ihnen.

Aus Chiang Mai wurden ebenfalls kleinere Demonstrationen gegen den Militärputsch gemeldet. Augenzeugen berichten von Demonstranten, die ebenfalls auf ihren Schildern forderten, den Staatsstreich zu beenden und zur Demokratie zurückzukehren. In den sozialen Netzwerken kursierten ebenfalls entsprechende Bilder und Forderungen.

Das Militär hat bisher auf keine dieser Demonstrationen reagiert oder versucht, die Demonstranten zu zerstreuen. Erst gegen 19.30 Uhr berichtet die Prachatai, dass zumindest fünf Personen vom Militär verhaftet wurden. Unter ihnen soll sich auch der Aktivist Thanapol Eiwsakul, der Co-Editor des Magazins “Fah Diew Kan“ befunden haben. Das Magazin ist für seine kritischen Artikel über Thailand bekannt.