Pattaya. (eig. Ber.) Wie bereits berichtet, wurde gestern die Ausgangssperre um zwei Stunden verkürzt. Sie beginnt jetzt um Mitternacht und endet um 4 Uhr morgens.
Die Hoffnung vieler Gewerbetreibender in Pattaya, das sich nun langsam wieder Normalität im Geschäftsleben breit macht, scheint nicht aufzugehen. Wie uns mehrere Bar- und Restaurantbetreiber in Pattaya und Jomtien berichten, sind die Umsätze in den letzten Tagen stark zurückgegangen.
Die Hoffnung der Gewerbetreibenden, dass sich mit der Verkürzung der Ausgangssperre wieder mehr Touristen auf die Straße und in die Bars trauen, scheint nicht aufzugehen.
„Anscheinend hat es sich bei vielen Touristen noch nicht rumgesprochen“, vermutet der Eigentümer der „Joke Bar in Jomtien, „dass die Ausgangssperre geändert wurde. Sie haben sich mit genügend Alkohol aus den Geschäften versorgt und bleiben lieber zu Hause“.
Barbetreiberin „Rin“, die bis zu zwölf Mädchen beschäftigt, ist ebenfalls mit den Umsätzen alles andere als zufrieden. „Ich muss entweder ein paar der Mädchen ohne Gehalt nach Hause schicken oder weniger Gehalt zahlen“, erklärte sie gegenüber einem TIP-Mitarbeiter. „Im Moment zahle ich jeden Tag drauf“, berichtet sie weiter.
Sie hat sich entgegen vieler anderer Barbesitzer dazu entschieden, die Frauen nicht nach Hause zu schicken sondern zahlt ihnen pro Tag nur noch 100 Baht anstatt der sonst üblichen 200-300 Baht. „Dadurch dass viele andere Bar-Betreiber ihre Angestellten einfach ohne Bezahlung nach Hause schicken, sagte sie weiter, „ist die Nachfrage unter den Frauen nach einer Arbeit weiter angestiegen“.
Der Frust unter den Barfrauen ist nicht zu übersehen. Dabei kommt es gerade unter den „richtigen und falschen Frauen“ immer wieder zu Streitereien um einen möglicherweise potenziellen Kunden. Ausgerissene Haarbüschel, Ohrringe und Halsketten sprechen eine deutliche Sprache.
Alleine gestern sorgte eine Handfeste Prügelei zwischen einer Barfrau und einem Ladyboy (Transsexueller) in der „Barmeile“ von Jomtien gegenüber der Soi 5 für einen Auflauf der Schaulustigen. Laut den Aussagen der jungen Frau wurde sie zusammen mit dem Ladyboy von einem Farang (Ausländer) aus der Bar ausgelöst. Beide sollten jeweils 500 Baht für ihre Dienste erhalten. Der Farang bezahlte nach der Liebesnacht mit einem 1.000 Baht Schein und übergab ihn dem Lady Boy.
Der war nun offenbar der Meinung, er hätte die 1.000 Baht alleine verdient. Als die junge Frau Ore (Alias) ihre 500 Baht verlangte, kam es zu der Prügelei zwischen den beiden. Die anderen Damen in der Bar waren nicht in der Lage, die beiden Streithähne, die sich gegenseitig an den Haaren festhielten und mit Händen und Füßen aufeinander eindroschen, zu trennen.
Schließlich griffen zwei beherzte Gäste ein und konnten die beiden „Damen“ voneinander trennen. Nur drei Minuten später hatten sich die beiden aber erneut in den Haaren und prügelten sich auf der Straße weiter. Das ganze Spektakel dauerte gute 20 Minuten, bevor die beiden heulend und lädiert erneut voneinander getrennt werden konnten.
Obwohl die meisten Bars pünktlich gegen Mitternacht ihre Rollgitter herunterließen, waren trotz der Sperrstunde um Mitternacht auch gegen 1 Uhr am Morgen noch einige Bars geöffnet. Auf den Straßen und an der Beach Road waren ebenfalls diverse Bars und Geschäfte noch geöffnet.
Viele Garküchenbetreiber hielten sich ebenfalls nicht an die Sperrstunden und verkauften auch gegen 1 Uhr noch ihre Speisen. „Wir können nur hoffen“, war die Aussage vieler Gewerbetreibender, „dass die Ausgangssperre so schnell wie möglich aufgehoben wird und wir wieder zur Normalität zurückkommen“.